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Die Braut des Spuks

Die Braut des Spuks

Titel: Die Braut des Spuks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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behaftet, die das Land allein nicht lösen konnte. Zudem nahm es die Funktion eines Pufferstaats ein und mußte sich wie auf dem Pulverfaß vorkommen, dessen Lunte bereits glühte und sich immer weiterfraß.
    Wir hatten keine Schwierigkeiten mit der Einreise gehabt, das war über geheime und diplomatische Kanäle geregelt worden. Der Empfang war sehr kühl gewesen, kein Wunder, die Menschen hier waren auf die Briten nicht gut zu sprechen.
    In der Filiale hatten wir uns mit einem Fahrzeug und genügend Proviant eingedeckt.
    Aul den Wagen konnten wir uns verlassen. Es war der mit dem guten Stern und für das Gelände sehr gut geeignet. Zudem besaß er eine geschlossene Ladefläche, und wir bewegten uns in Richtung Südwesten. Es war eine Fahrt in die Wüste, den blaugrauen Schatten eines Gebirges entgegen.
    Soldaten sahen wir nicht. Wir waren zweimal nahe der Hauptstadt Amman kontrolliert worden, besaßen aber Permitts, die uns als VIPs auswiesen.
    Wüste, Staub, Hitze und ein Donnern über unseren Köpfen, das nie abreißen wollte, denn die Piloten der Jordanischen Armee flogen pausenlos ihre Einsätze. Sie wollten die Kontrolle über ihren Luftraum nicht verlieren.
    Von den Flüchtlingsströmen sahen wir nicht viel. Hin und wieder überholten wir mit Menschen vollbesetzte Lastwagen und auch mal einen Militärtransporter.
    Hawkins war ein guter Fahrer. Zudem kannte er die Strecke, ich konnte mich ihm also anvertrauen.
    Unter dem Wagen befand sich ein Schnellfeuergewehr. Durch zwei Haken wurde es gehalten. Das hatte mir mein Begleiter erklärt und hinzugefügt, daß man einfach eine Waffe bei sich haben mußte. Er holte sie hervor, als wir eine Pause einlegten.
    Noch vor Anbruch der Dunkelheit würden wir unser Ziel erreicht haben. Jetzt, um die Mittagszeit, schienen die blaugrauen Bergkämme kaum nähergerückt zu sein, obwohl wir schon eine Weile unterwegs waren. Er zeigte mir das Gewehr. »Ein amerikanisches Modell, John. Sehr handlich und sehr präzise.«
    »Ja, das sehe ich.«
    Brett grinste. »Begeistert sind Sie nicht — oder?«
    »Nun ja, ich bin kein Waffennarr. Ich sehe sie lieber verschrottet.«
    »Manchmal kommt man ohne sie nicht aus.«
    »Das stimmt leider.«
    Wir tranken noch lauwarmen Tee und fuhren weiter. Ab und zu sahen wir Dörfer oder kleinere Ortschaften. Sie wirkten wie staubige Oasen inmitten der Leere.
    Nach zwei weiteren Stunden Fahrzeit veränderte sich die Umgebung. Die Piste stieg an. Sie wand sich in die kahlen Berge hinein. Was hier an Vegetation gedieh, mußte mehr als genügsam sein, und ein frisches Grün sahen wir nicht.
    Dafür den Berg!
    Brett Hawkins zeigte ihn mir. »Da, schauen Sie nach vorn. Dieser dunkle Kegel, der zwischen zwei anderen hochragt, das ist er. Interessant, nicht wahr?«
    »Da haben Sie recht.«
    Ich war zwar nicht gerade fasziniert, aber doch angetan, denn Anat besaß tatsächlich eine andere Form als die ihn umgebenden Berge. Er war höher und spitzer, als wollte er durch seinen Wuchs dokumentieren, wer hier das Sagen hatte.
    »Die Heimat der Göttin. So sagen die Einheimischen.« Hawkins hob die Schultern. »Mal sehen, ob sie recht behalten.«
    »Das werden sie wohl.«
    Er schaute mich von der Seite an, sagte aber nichts, und wir fuhren weiter.
    Unsere Kleidung war der Umgebung angepaßt. Hose, Hemd, Weste und einen Hut als Sonnenschutz trug ich. Die Jacke hatte ich in den Laderaum gelegt, die brauchte ich tagsüber nicht. Nur in der Nacht, wo es bitterkalt werden konnte.
    Eine Bergpiste brachte uns dem Ziel näher. Manchmal war sie sehr schmal und führte hin und wieder haarscharf an Abgründen entlang, die durch keine Planke gesichert waren.
    Der Berg erschien mir jetzt zum Greifen nahe. Und wir befanden uns auch in einem Hochtal, das wir nicht verlassen würden, wie mir Brett erklärt hatte. Und in dem weiten Hochtal befand sich vor dem Anat das Camp der Firma Montrex.
    Die Wohncontainer wirkten verhältnismäßig klein im Vergleich zu den mächtigen Baggern und den gewaltigen Schaufeln, die sich in den Berg hineinfressen konnten.
    Selbst aus dieser Entfernung konnte ich erkennen, daß bereits einiges abgeräumt war. Brett Hawkins fuhr bewußt langsamer, damit ich alles aufnehmen konnte.
    »Hätten Sie es sich so vorgestellt, John?«
    »Nein, nicht so mächtig.«
    »Das müßte aber gemacht werden.«
    »Und das Material vergammelt jetzt?«
    »Wenn der Krieg sehr lange dauert, bestimmt. Aber darüber soll sich der Vorstand mit der Versicherung streiten, ist

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