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Die Braut des Spuks

Die Braut des Spuks

Titel: Die Braut des Spuks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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dunkel.«
    »Stimmt.«
    »Dann werde ich mich im Berg umschauen.«
    »Was willst du?«
    »Ich gehe hinein.«
    »Und dann?«
    »Du kannst warten, sag ihm das.« Wir duzten uns jetzt, es war auch besser.
    »Da bin ich mal gespannt, wie unser Freund hier reagiert. Begeistert wird er nicht sein.«
    »Schon möglich.«
    In den nächsten Minuten sprach nur Hawkins. Des öfteren deutete er dabei auf mich, und der Jordanier schaute manchmal entsetzt auf mich. Dann rannte er plötzlich weg, als wären tausend Dschinns hinter ihm her.
    Ich stand da und hob die Schultern. Das Verhalten konnte ich mir nicht erklären. »Was war denn?«
    »Kann ich dir sagen. Für ihn bist du schon so gut wie tot. Er hat dich gewissermaßen schon abgeschrieben.«
    »Mehr nicht?«
    Brett grinste schief. »Sag nur, das reicht dir nicht?«
    »Ich lasse mich nicht davon abhalten. Machen wir eine Zeit aus. Reichen zwei Stunden?«
    »Das ist zu lang.«
    »Als Maximum.«
    »Wie du willst.«
    »Und was finde ich dort?«
    Hawkins lachte plötzlich auf. »Nur einen dreck-und staubgefüllten Stollen. Es ist nicht so wie im Märchen, wo du plötzlich durch einen funkelnden Schatz geblendet wirst. Das alles kannst du vergessen, mein Junge.«
    »Eine Lampe trage ich bei mir. Alles andere wird sich ergeben.«
    Brett Hawkins war nicht so optimistisch wie ich. Er nickte nur und schlug mir auf die Schulter. »Wenn ich nicht hier bin, findest du mich im Ort. Ich muß einfach herausfinden, wie die Stimmung ist.«
    »Ist das nicht zu gefährlich?«
    »Nicht schlimmer als dein Job.«
    Nur wenige Schritte mußte ich vorgehen, um den Stollen und damit eine andere Welt zu betreten. Einmal drehte ich mich noch um. Die Gestalt meines Begleiters malte sich in der Helligkeit vor dem Eingang ab wie ein Pappkamerad.
    Er wartete so lange, bis mich die Finsternis verschluckt hatte, dann ging er.
    Ich tastete mich allein durch die breite und auch hohe Röhre hinein in die Tiefe des Berges, der ein unheimliches Geheimnis verbarg. Noch war alles normal.
    Meine Lampe schnitt einen scharfen Strahl in die Finsternis. Die Männer hatten hin und wieder Nischen angelegt, in denen Lampen hingen. Sie waren durch ein dickes schwarzes Kabel miteinander verbunden, gaben aber kein Licht ab.
    Die Finsternis bekam ein permanentes Loch, denn der Lampenstrahl fächerte sie auf. Ich hatte die Optik vorn verdreht, so daß ich den Arm nicht allzu stark schwenken mußte, wenn ich an den Wänden entlang leuchtete.
    Die Stempel, die Wände und Decke hielten, bestanden aus Metall. Modernste Bergwerktechnik war hier eingesetzt worden. Ich aber glaubte nicht daran, daß sie das uralte Grauen würde aufhalten können, wenn es sich befreien wollte.
    Je tiefer ich hineinging, um so mehr veränderte sich das Gestein. War es zu beginn des Stollens noch relativ grau gewesen, so nahm es nun einen teerartigen Farbton an, was mich wiederum an die Masse erinnerte, die aus Scott Wilsons Mund gequollen war. Und ich fragte mich, was die jetzt Toten wohl mit dem Gestein gemacht hatten. Es war nicht nur schwarz; wenn das Licht über besondere Stellen hinwegglitt, dann blitzten hellere Einschlüsse auf, als wollten sie mich begrüßen.
    Im Berg herrschte eine druckende Warme und Stille. Kein Knarren, kein Rieseln, nur eben diese Dumpfheit, die sich wie ein großes Tuch auch über mich gelegt hatte.
    Das hier war nichts für Menschen mit Platzangst. Hier mußte man schon verdammt gute Nerven besitzen, um durchhalten zu können. Daran mangelte es mir nicht. Zu oft war ich durch Stollen und Gänge geschlichen, sei es in alten Gebäuden oder tiefen Grüften. Und doch war es hier anders.
    Ich merkte es, aber ich konnte es nicht erklären. Unsichtbar wehte mir etwas entgegen, das ich mit dem Begriff Vorahnung umschreiben konnte oder als ein düsteres Grauen ansah, das in der Nähe lauerte und nur auf ein Opfer wartete.
    Ich wollte das Opfer nicht sein, aber ich kam auch nicht davon weg. Niemand meldete sich, dennoch wurde ich das Gefühl nicht los, daß etwas in meiner unmittelbaren Nähe lauerte und nur darauf wartete, daß ich in die Falle ging.
    Es war nicht zu erklären, es war ein Hauch, ein Erbe aus tiefster Vergangenheit.
    Möglicherweise bildete ich es mir auch ein, weil ich eben so allein war. Manchmal glänzten die Wände, als hätte sie jemand schwarz angestrichen. Sie waren auch ungewöhnlich glatt, das aber mochte an dem Bohrgerät liegen, das den Tunnel gefräst hatte. Ich schaute zurück.
    Nein, der Eingang war

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