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Die Braut des Spuks

Die Braut des Spuks

Titel: Die Braut des Spuks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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kleinen Moschee entdeckte er kein Lebewesen. Selbst ein Hund oder eine Katze streunte nicht umher. Dafür hallten von verschiedenen Seiten Stimmen in die enge Gasse hinein. Für ihn der Beweis, daß die Häscher versuchten, ihn einzukesseln.
    Brett Hawkins konnte sich die Richtung aussuchen und entschied sich für die linke Seite. Er würde zwar in unbekanntes Terrain laufen, im Prinzip aber war ihm alles in dieser kleinen Wüstenstadt unbekannt. Wenn er entwischen wollte, mußt er mehr als Glück haben. Hawkins drehte sich aus der Tür. Er hielt sich dicht an der Hauswand, schabte mit dem Rücken darüber hinweg, um so mit ihrem Schatten verschmelzen zu können. Zwar sah der Boden der Gasse im Dämmerlicht aus wie blank gefegt, wenn er jedoch seine Schritte setzte, hörte er deutlich, wie unter den Füßen kleinere Steine zermalmt wurden. Kalter Schweiß lag auf seinem Körper. Er konnte sich nicht erinnern, jemals so angespannt gewesen zu sein. Das Minarett warf einen langen Schatten, der, als er eine Hauswand berührte, an ihr emporkroch, als wollte er an der anderen Seite wieder die ursprüngliche Höhe erreichen. Genau dort war die Gasse zu Ende.
    Jetzt lief er schneller, schaute mal zurück, sah keinen Verfolger, auch vorn nicht, aber er hätte besser zu einem der Dachränder hochschauen sollen, denn dort bewegten sich mindestens drei Schatten. Ob sie bewaffnet waren, ließen die Abdrücke der Schatten nicht erkennen, aber plötzlich bekamen sie eine andere Form. Sie stiegen an, als würde sich über ihren Köpfen ein Dach ausbreiten.
    Es war kein Dach, sondern ein Netz. Und es fiel einen Moment später nach unten in die Gasse.
    Brett ahnte es, aber er sah es nicht. Und als er das Netz endlich bemerkte, war es zu spät. Denn da stolperte er genau in die verdammte Falle hinein.
    Brett Hawkins hörte sich selbst schreien. Ob vor Wut oder Angst, das war ihm egal. Jedenfalls hatten sie ihn überlistet, und jemand auf dem Dach schrie einen Befehl.
    Der Engländer versuchte alles. Mit wilden Bewegungen schlug er den Säbel gegen die groben Maschen, doch das verfluchte Material war einfach zu zäh. Die Klinge würde zu lange brauchen um das Zeug zu zerschneiden.
    Die Häscher kamen von zwei Seiten.
    Dunkle Gestalten, deren Schritte wie ein dumpfer Rhythmus klangen. Er hörte ihre Flüche, ihr Lachen und das wilde Keuchen. Diese Häscher hatten schon jetzt ihren Spaß, und Brett kam gegen die Übermacht mit dem Säbel nicht an, deshalb ließ er den Säbel fallen. Das Schnellfeuergewehr mußte herhalten. Wenn er schon sterben sollte, wollte er wenigstens einige dieser Typen in die Hölle schicken. Hawkins wußte nicht, was in ihn und in die Menschen gefahren war. In letzter Zeit standen sie den Europäern nicht gerade positiv gegenüber, aber die Zusammenarbeit zuvor hatte geklappt. Jetzt war das alte Band gerissen, ein neues wurde geknüpft, das den Namen Haß besaß. Er wollte herumfahren, hatte seine Schwierigkeiten, weil das Netz aus zahlreichen Armen und Hindernissen zu bestehen schien. Es glitt über seine Haut, hielt ihn fest, zerrte daran, behinderte ihn, zudem zerrten kräftige Hände an den Rändern, brachten somit Bewegung in die Falle und störten Bretts Aktivitäten.
    Für ihn glich dies einem Tanz auf dem Vulkan. Er konnte das Gewehr niemals in die richtige Schußposition bringen. Er drückte zwar in einem Reflex ab, die Garbe fetzte auch aus dem Lauf, ob er aber getroffen hatte, stand in den Sternen. Schreie hörte er jedenfalls nicht. Dafür dumpfe Laute, als die Geschosse irgendwo einschlugen und das Echo der Schüsse verklungen war.
    Einer der Häscher hatte sich eine lange Stange besorgt und war in Hawkins Rücken geschlichen. Als er die Stange vorrammte, erwischte er den Mann im Kreuz.
    Hawkins brüllte auf. Der Schmerz durchfuhr ihn wie ein Stück glühendes Eisen. Er stolperte nach vorn. Ein zweiter Hieb erwischte ihn und traf diesmal seinen Nacken.
    Zugleich riß jemand an der rechten Netzseite. Der Schwung erfaßte auch den Engländer und riß ihn von den Beinen. Hawkins wollte sich irgendwo festhalten, da war nichts mehr. Er fiel zu Boden, sein Gewehr war plötzlich wertlos geworden. Zwar hielt er es noch fest, aber wie in Großaufnahme sah er den Fuß, der sich dem Gelenk seines ausgestreckten Arms näherte.
    Der Druck einer harten Sohle ließ ihn aufschreien. Er konnte die Waffe nicht mehr halten, öffnete deshalb die Faust. Jemand riß sie an sich, dann waren sie über ihm.
    Sie schlugen

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