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Die Braut von Rosecliff

Die Braut von Rosecliff

Titel: Die Braut von Rosecliff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rexanne Becnel
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das törichte Mäd chen am Leben ließen…
    »Na, die hier ist wenigstens in ‘nem Alter, wo Weibsbilder zu was gut sind!«, kommentierte der Kerl, der Rhonwen festhielt, kichernd. »Wie war’s, Mylord – sollen wir ta u schen?«
    Josselyn wollte sich Fitz Hughs eisernem Griff entwinden, hatte aber nicht die geringste Erfolg s chance.
    »Keine gute Idee, Harry«, erwiderte der Anfü h rer gelassen. »Die scheint mir etwas zu viel Temp e rament für dich zu haben.« Er drehte Josselyn zu sich herum, hielt sie mit einem Arm fest und strich ihr mit der freien Hand die wirren Haare aus dem Gesicht.
    Der Schock, an seinen muskulösen Körper g e presst und einer gründlichen Musterung unterz o gen zu werden, war so groß, dass sie kein Wort hervorbrachte. Seine grauen Augen waren so dunkel, dass sie fast schwarz wirkten. Schwarz wie die Mi t ternacht, schwarz wie ein Bergwolf…
    Seine Hand glitt zu ihrem Hinterkopf, und seine Finger wüh l ten in ihren Haaren, während er wölfisch grinste. »Sie scheint mir auch viel zu hübsch für dich zu sein«, fügte er hinzu, aber so leise, dass Harry seine Worte nicht hören konnte. Sie waren o f fenbar für Josselyn bestimmt.
    Kalte Schauer liefen ihr über den Rücken. Er hatte kein Recht dazu, sie gegen ihren Willen festzuhalten, sie so an sich zu pre s sen!
    Empörung trug den Sieg über ihre Angst davon. »Ich bin auch für Euch viel zu hübsch!«, fauchte sie in seiner Sprache. »Wenn Ehre für Euch kein Fremdwort ist, werdet Ihr mich s o fort loslassen. Und das Kind ebenfalls.«
    Fitz Hugh hob erstaunt die Brauen, was Joss e lyn eine leichte Genugtuung verschaffte. Sie durfte sich auf gar keinen Fall ihre Furcht a n merken lassen. »Wärt Ihr jetzt vielleicht so freundlich, mich loszulas sen?«, wiederholte sie höflich.
    »Du sprichst wie eine englische Aristokratin«, sagte er, ohne seinen Griff zu lockern. »Wie kommt das?«
    Sie reckte das Kinn. »Wir Waliser sind eben ein Volk von hoher Intelligenz.«
    »Nicht intelligenter als andere Völker, vermute ich mal. Ich frage dich noch einmal – wie kommt es, dass du meine Sprache so gut sprichst?« Seine Hand legte sich mit sanftem Druck auf ihren Nacken.
    Josselyn erbebte vor Angst. Ihr Schweigen könnte unabsehb a re Folgen für sie selbst und Rho n wen ha ben, und schließlich gab sie kein Gehei m nis preis. »Newlin hat mir Fremdsprachen beig e bracht. Seid Ihr jetzt zufrieden und werdet mich und das Kind freilas sen?«
    Zu ihrer großen Überraschung ließ er sie wirklich los. Sie wich einige Schritte zurück und deutete auf Rhonwen. »Sagt Eurem Mann, dass er die Kleine lau fen lassen soll.«
    Fitz Hugh nickte Harry zu, und im nächsten Augenblick war Rhonwen frei. Sie rannte hinter eine große Ulme und rief laut: »Komm, Josselyn! Lauf weg!«
    Doch Josselyn wusste, dass es falsch wäre, den Rat des Mä d chens zu befolgen. Sie hatte sich vorgenom men, die Engländer auszuspionieren, und vielleicht gelang es ihr doch noch, wenn sie sich bei ihrem Anführer, dem grimmigen Fitz Hugh, ei n schmeichelte. Der Mann dürfte freilich nicht leicht hinters Licht zu führen sein… Obwohl er heute nicht als Ritter gekle i det war, strahlte er eine Autorität aus, die sie unwillkürlich einschüc h terte. Andererseits hatte er bei dem gestrigen Treffen mit ihrem Onkel jede Provokation vermi e den und versichert, dass er Wert auf ein fried liches Zusammenleben lege. Diesen Frieden würde er bestimmt nicht aufs Spiel setzen, indem er ihr etwas zu Le i de tat.
    »Ich danke Euch«, sagte sie unaufrichtig. »Das Kind hat nichts Böses im Schilde geführt. Es war nur neu gierig.«
    »Und du? Hat auch dich nur die Neugier herg e führt?«
    Dies ist unser Land! Ich habe jedes Recht, mich hier frei zu bewegen! Diese Antwort lag Josselyn auf der Zunge, aber sie schluckte sie wohlweislich hinunter. »Zuge geben, ich war ein bisschen ne u gierig, aber eigentlich bin ich aus einem anderen Grund hier.«
    Ihre Blicke trafen sich kurz, bevor er sie eing e hend von Kopf bis Fuß musterte. Diese Männer sind ohne Frauen hier, rief Josselyn sich ins Gedächtnis, um nicht in Panik zu geraten. Sie gaffen alles an, was Brüste hat! Das hat nichts zu bede u ten…
    Fitz Hugh grinste anzüglich, als sie ihre Arme über der Brust verschränkte. »Dann verrat mir diesen Grund.«
    Sie hob trotzig das Kinn. »Ihr habt gesagt, dass es hier A r beitsplätze für uns gibt. Nun, ich brauche drin gend Arbeit.«
    »Ich stell sie sofort bei mir ein«, rief

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