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Die Braut von Rosecliff

Die Braut von Rosecliff

Titel: Die Braut von Rosecliff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rexanne Becnel
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begleitet?«
    »Hier in Wales gibt es keine Herren!«, erwiderte der Mann ü berheblich.
    »Ist sie seine Nichte?«
    Jetzt grinste Dewey. »Ja.«
    Dieses hinterlistige Luder! Natürlich war es unver nünftig, a ber Rand fühlte sich betrogen und konnte seinen Zorn nur mit größter Mühe ko n trollieren. »Bedeutet das, dass sie mir keinen Sprachunterricht mehr geben wird?«
    »Darüber weiß ich nichts.«
    »Hättest du vielleicht Lust, diese Aufgabe zu über nehmen?« fragte Rand, nur um den frechen Kerl zu ärgern.
    Dewey reagierte erwartungsgemäß empört. »Ich kann meine Zeit nicht damit vergeuden, einem Eng länder Walisisch beiz u bringen! Ich habe Wichtigeres zu tun.«
    »Wichtigeres?« Rands Augen verengten sich zu schmalen Schlitzen. »Hoffentlich führt ihr nichts Törichtes im Schilde… Es wäre beispielsweise mehr als töricht, wenn Clyde ap Llew e lyn zusammen mit den Lloyds eine Armee gegen mich aufstellen würde. Das wäre nicht nur dumm, sondern tödlich.«
    Dewey versteifte sich, aber seine Augen funke l ten trotzig. Rand deutete eine Verbeugung an, schwang sich aufs Pferd und ritt davon, gefolgt von seinen Männern. Diesmal tauchten in vielen Fenstern und Türspalten Gesichter auf, die den Fremden nachblick ten.
    Glaubten die Dorfbewohner vielleicht, dass die Engländer unverrichteter Dinge abziehen würden? Dann hatten sie sich gründlich getäuscht! Selbst wenn Josselyn diesen Owain ap Lloyd heiratete, würde sich nichts ändern – nur musste Rand bald eine halbwegs hübsche Nutte finden, die ihm auf Wal i sisch ins Ohr flüstern würde, dass sie ihn begehrte – so wie Joss e lyn es getan hatte.
    Er trieb sein Pferd zum Galopp an, doch seinen Gedanken konnte er nicht entfliehen. Während er selbst sich mit irgen d einer Hure begnügen musste, würde Owain sich mit Josselyn vergn ü gen und sie entjungfern – falls sie wirklich noch eine Jungfrau war.
    Doch ob Jungfrau oder nicht – Rand hatte di e ses Mädchen unbedingt haben wollen.
    »Hol sie der Teufel!«, fluchte er laut. Josselyn war ein ve r schlagenes Luder, das ihn zum Narren gehal ten hatte.
    Nie wieder würde er so vertrauensselig sein!
    Seit zwei Stunden regnete es wieder in Strömen, und die dun k len Wolken hatten den Anschein erweckt, als setzte die Dämmerung früher als sonst ein. Es war fast dunkel, als die kleine Gruppe endlich Afon Bryn erreichte. Josselyn fror in ihren nassen Kleidern, sie war hungrig und müde. Den Mä n nern ging es genau so – mit dem einzigen Unterschied, dass sie keine Angst zu haben brauchten. Sie selbst zitterte jedoch nicht nur vor Kälte, sondern auch vor Furcht.
    Schweigend ritten sie durch das kleine Dorf, auf ein großes Gebäude zu, das mit Fackeln hell beleuchtet war. Frauen und Kinder begafften sie neugierig – die männlichen Dorfbewo h ner waren eingeladen wor den, die Besucher im Haus von Madoc ap Lloyd zu begrüßen.
    Als Josselyn und ihre Begleiter abstiegen, wurde die Tür weit geöffnet, und ein großer, muskulöser Mann mit grauen Haaren trat über die Schwelle, dicht gefolgt von seinem Sohn, der ihm sehr ähnlich sah.
    Josselyns Aufmerksamkeit konzentrierte sich auf Owain, und sie musste zugeben, dass er gut aussah ebenmäßige Gesicht s züge, glatte Haut, stattliche Figur… Doch hinter der schönen Fass a de verbarg sich ein grausamer Charakter, davon war sie auf den ersten Blick überzeugt. Sogar jetzt musterte er sie so unverschämt, als würde sie völlig unbekleidet vor ihm stehen, und ihr lief ein eisiger Schauer über den Rücken.
    »Willkommen, Clyde ap Llewelyn«, sagte der ältere Mann herzlich. »Kommt ins Haus und wärmt Euch am Feuer, teilt Essen und Wein mit uns. Wir haben viel zu besprechen.«
    Josselyn wollte ihrem Onkel folgen, wurde aber von Owain aufgehalten. »Du bist erwachsen gewor den«, murmelte er und nahm sie wieder gründlich in Augenschein. »Das sind wirklich sehr appetitliche Rundu n gen!«
    Sie reckte ihr Kinn. »Ich bin nicht mehr das ängstli che Mä d chen, das du vor Jahren gequält hast!«
    Owain grinste unverschämt und starrte auf ihre Brüste. »Das sehe ich.« Er bot ihr seinen Arm dar. »Darf ich dich ins Haus führen?«
    »Das ist überflüssig!«, fauchte Josselyn und wollte an ihm vorbeigehen, doch er packte sie schmerzhaft fest am Arm.
    »Ich bestehe darauf.«
    Hinter ihnen murrte Bower und machte besorgt einige Schritte auf Josselyn zu. Einer von Owains Männern stellte sich ihm in den Weg. Die Sti m mung war plötzlich so

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