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Die Bruderschaft Christi

Die Bruderschaft Christi

Titel: Die Bruderschaft Christi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrich Hefner
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er begriff, was geschehen war, brachen zwei Schüsse, und er ging vor dem Sofa in die Knie. Erneut brach ein Schuss. Steinmeier fiel zu Boden. Moshav hatte gesehen, wo das Mündungsfeuer aufgeblitzt war. Er legte an. Ohne nachzudenken, schoss er auf den Türrahmen. Holz splitterte, und ein gellender Schrei erklang. Eine gedrungene Gestalt erschien im Türrahmen. Deutlich setzte sich der Schatten des Mannes von dem Rest der Umgebung ab. Erneut krümmte Moshav den Abzug. Der Mann wurde von einer unsichtbaren Faust erfasst und die Treppe hinabgeschleudert. Noch bevor Moshav erneut zielen konnte, flog eine weitere Gestalt in einem gekonnten Hechtsprung in den Raum. Kaum war er gelandet, als das Donnern zweier Schüsse den Raum erschütterte. Moshav ließ die Waffe fallen und richtete sich auf, ehe er seitlich über das Sofa zu Boden stürzte.
    Tom war wie gelähmt vor Schreck. Erst als der Schatten erneut in seine Richtung feuerte, kam er wieder zu sich und zog den Abzugshahn durch. Der ohrenbetäubende Knall schmerzte in seinen Ohren. Wieder schoss der Kerl, der sich offenbar hinter einem Schrank verschanzt hatte, in seine Richtung. Tom spürte den heißen Luftzug, als die Kugel nur knapp an seinem Kopf vorbeiflog und in der Bretterwand einschlug. Erneut schoss er in Richtung des Eindringlings. Plötzlich flammte eine Taschenlampe von der Tür her auf. Toms Oberkörper befand sich im Lichtkegel.
    »Keine Bewegung! Waffe weg!«, erklang die drohende Stimme einer Frau.
    Tom zögerte. Ein Schuss, der direkt neben ihm in die Wand einschlug, unterstrich die Forderung. Er ließ das Gewehr fallen und hob die Hände. Bevor er begriff, was geschehen war, streckte ihn ein Faustschlag nieder. Schmerzen wogten durch seinen Körper, und noch bevor er auf dem Boden angekommen war, stürzte er in eine tiefe Ohnmacht.
     
    Als Tom langsam wieder zu sich kam, brannten die Petroleumlampen im Raum. Tom rieb sich das schmerzende Kinn.
    »Keine Bewegung, sonst blase ich dir das Licht aus«, sagte die blonde Frau, die vor ihm stand und eine Pistole auf ihn gerichtet hielt. Im Hintergrund hörte er ein Stöhnen.
    »Erschieß ihn, wenn er sich auch nur ein kleines Stück bewegt«, sagte ein Mann mit einem südländischen Akzent in seiner Stimme.
    Tom hob abwehrend die Hände. »Ich bin unbewaffnet«, stöhnte er.
    Er schaute sich um. Steinmeier lag vor dem Sofa, seine offenen Augen starrten leblos an die Decke. Ein kleiner Blutstrom lief über seine Stirn. Moshav lag nur wenige Meter entfernt auf seinem Bauch. Sein Gesicht war nicht zu sehen. Auch er regte sich nicht mehr.
    Ein großer, hagerer Kerl stand mit dem Rücken zu Tom vor dem Professor, der in seinem Rollstuhl saß.
    »Sprich, oder willst du wie dein Freund Raful enden!«, sagte der großgewachsene Mann fordernd.
    »Ihr habt Chaim Raful bestialisch ermordet«, zischte Professor Jungblut. »Ich werde euch nichts erzählen. Kein Sterbenswort. Da werdet ihr mich schon umbringen müssen.«
    Der Mann drehte sich zu seiner Komplizin um und lachte. Tom erschrak, als er die teuflische Fratze des Mannes erblickte.
    »Raful, diese beiden verräterischen Patres und auch den Professor in Jerusalem und seine Komplizin«, sagte der Teufel eiskalt. »Auf einen mehr oder weniger kommt es dabei nicht an. Aber zuerst erschießen wir Ihren jungen Freund, damit Sie wissen, um was es geht. Also, wo sind die Schriftstücke?«
    »Ihr werdet uns sowieso töten, warum sollte ich es euch verraten«, antwortete Jungblut.
    Der Teufel lachte laut. »Ihr könnt wählen, ob ihr beide einen leichten Tod haben wollt oder ob ihr vorher unermessliche Schmerzen erleidet.«
    Tom nahm die Hände herab. Er fuhr sich über die Augen. Schließlich richtete er sich stöhnend auf, immer darauf bedacht, seine Bewegungen langsam und bedächtig auszuführen, um die blonde Frau nicht zu reizen. Als seine rechte Hand an seinem Oberschenkel entlangtastete, spürte er den kleinen Revolver, der in seiner Tasche steckte. Offenbar hatten sie ihn nicht durchsucht. Tom wusste, dass diese Pistole seine einzige Chance war, dem Tod zu entgehen. Doch noch gab es keine Gelegenheit, sie zu gebrauchen. Die blonde Frau fixierte Tom wachsam. Breitbeinig, knapp zwei Meter entfernt, stand sie vor ihm. Tom lag mit dem Oberkörper an der Wand.
    »Darf ich mich aufsetzen?«, fragte er leise. Sein Mund schmerzte.
    Die Blonde nickte.
    »Sprich jetzt, alter Mann!«, forderte der Teufel erneut.
    »Ihr werdet die Artefakte niemals bekommen. Ich bin schon

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