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Die Bruderschaft der Woelfe

Die Bruderschaft der Woelfe

Titel: Die Bruderschaft der Woelfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Farland
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Ihre Wachen schrien Warnungen.
    Saffira senkte den Kopf, riß das Pferd herum und gab ihm die Sporen. Auf diese Weise wollte sie die Bestie von Pashtuk fortlocken.
    Fast beiläufig schwang der Greifer die großen Krallen, die zu einem Vorderbein gehörten, welches so lang wie ein Pferd war.
    Der Greifer traf Saffiras Stute, brach dem Tier den Hals und stieß es von sich. Saffira fiel über das Pferd, stolperte gegen eine große Klaue und landete in einem Erdloch hinter dem Klingenträger.
    Drei weitere Ungeheuer stürmten herbei.
    Ha’Pim schrie entsetzt auf, zügelte sein Tier und sprang aus dem Sattel. Ein Klingenträger zerschmetterte ihn mit seinem Ruhmhammer. Das Blut spritzte Borenson ins Gesicht.
    Mahket schwang die große Streitaxt und ritt in vollem Galopp auf die Greifer zu. Er sprang aus dem Sattel in das Maul der Bestie, die Saffira getroffen hatte, durchstach mit einem gewaltigen Hieb die Gaumenplatte, tänzelte heraus und schlug auf das Bein eines Ungeheuers ein. Dabei bewegte er sich so schnell, daß man ihn nur mehr verschwommen sehen konnte.
    Pashtuk gab es auf, wieder aufzusteigen – er warf sich einfach auf den nächsten Greifer. Er sprang aus dem Stand mehrere Meter in die Luft und traf das Untier mit der Streitaxt am Hals.
    Borenson zügelte sein Pferd. Vielleicht lebte Saffira noch. Der Hieb hatte ihr möglicherweise nur ein paar Knochen gebrochen.
    Wenn sie jedoch noch lebte, befand sie sich jetzt hinter drei Greifern – oder vielmehr fast unter ihnen. Die mußte er sofort töten, sonst würde sie zermalmt werden.
    »Bringt uns hier raus!« rief das Kind hinter ihm und
    umklammerte seine Hüfte. Der Gestank von Verwesung, den die Todesmagierin ausgestoßen hatte, ließ ihn würgen.
    Niedergeschlagen biß er die Zähne zusammen. Er war
    Saffiras Wache. Ihre Besitzrechte auf ihn waren größer als die jedes anderen Menschen.
    Dennoch war er ebenfalls Gaborn verbunden. Er wußte, wo seine Pflichten lagen. Borenson hatte den Wylde von Zauberer Binnesman bei sich. Die grüne Frau war eine mächtige Waffe.
    Er mußte sie dem Zauberer überbringen.
    Leise hörte er Saffira auf tuulistani rufen: »Ahretva! Ahret!«
    Obwohl er ihr Flehen nicht verstehen konnte, wußte er nun, daß sie noch lebte. Ihre Stimmgewalt war zwingender als kalte Logik. Die Frau, die so beherzt mitten in die Greifer gesprengt war, um ihre Botschaft zu überbringen, hielt sein Herz zu fest in ihren Händen. Er vermochte ihr keinen Widerstand zu leisten.
    So, so, dachte Borenson, hier soll ich also den Kampf meines Lebens austragen. Hier muß ich mich also behaupten. Nun, ausgesucht habe ich es mir nicht.
    Ohne die Hilfe von Gaben und ohne sich bei dem Kind
    hinter sich zu entschuldigen, stieg Borenson vom Pferd und stellte sich dem Kampf.
    Eine halbe Sekunde lang verharrte Averan entsetzt auf ihrem Pferd. Borenson und die Leibwächter waren abgestiegen – um Saffira zu beschützen.
    Die grüne Frau dagegen blieb im Sattel. Zwei der Ungeheuer rannten auf sie zu, und eine Greiferklinge zischte über ihren Kopf hinweg.
    Averan schrie: »Verderbter Erlöser, Gerechter Zerstörer: Blut, ja! Töte!«
    Zu Averans Erstaunen sprang die grüne Frau vom Rücken des Pferdes so behende auf den nächsten Greifer, daß sie die Bewegung mit den Augen kaum verfolgen konnte. Sie rammte ihm schlicht die Faust ins Hirn, als hätte sie endlich begriffen, daß dies der einfachste Weg war, an diese Kost zu gelangen, die den Hunger so gut stillte.
    Vor Averan trennten Pashtuk und Mahket einem Greifer die Vorderarme ab. Das Wesen bäumte sich auf, versuchte zurückzuweichen, und mit beängstigender Langsamkeit und Unbeholfenheit – zumindest im Vergleich zu jenen Kriegern, die Gaben besaßen – eilte Sir Borenson unter den Bauch des Untiers und versuchte, einen Hieb zwischen seinen Brustplatten anzubringen. Mahket und Pashtuk wandten sich währenddessen einem Greifer hinter ihnen zu, um sich einen Weg zu Saffira frei zu schlagen.
    Hinter Averan stürmten weitere Greifer heran. »Hilfe!«
    kreischte sie. »Hilfe!«
    Doch niemand hörte auf ihr Rufen. Sie war nicht so wichtig wie Saffira. Sie war nur ein kleines Mädchen.
    Averan ließ sich vom Pferd fallen. Hinter ihr ließ ein Greifer seinen Ruhmhammer auf Borensons prächtiges Tier niedergehen. Blut und Eingeweide spritzten.
    Sie nahm Reißaus, duckte sich und machte sich klein.
    Verzweifelt suchte sie nach einem Versteck.
    Die grüne Frau hatte soeben einen Greifer erlegt. Mechanisch keuchend lag

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