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Die Brücken Der Freiheit: Roman

Die Brücken Der Freiheit: Roman

Titel: Die Brücken Der Freiheit: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ken Follett
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Hand nahm. Er entspannte den Hahn der noch geladenen Pistole und warf dann beide Waffen auf den Boden.
    Sie starrte ihn entsetzt an und wußte nicht mehr, wie ihr geschah.
    Jay schlug sie in den Magen.
    Vor Schreck und Schmerz schrie Lizzie auf und krümmte sich.
    »Daß du es ja nie wagst, jemals wieder eine Waffe auf mich zu richten!«schrie er.
    Der nächste Schlag traf sie voll im Gesicht. Lizzie stürzte zu Boden.
    Er versetzte ihr einen Fußtritt gegen den Kopf, und sie verlor das Bewußtsein.

Kapitel 1 0
    LIZZIE VERBRACHTE DEN NÄCHSTEN VORMITTAG im Bett.
    Sie hatte so rasende Kopfschmerzen, daß sie kaum sprechen konnte.
    Sarah erschrak, als sie ihr das Frühstück brachte. Lizzie schlürfte ein paar Schluck Tee und schloß wieder die Augen.
    Als die Köchin erneut hereinkam, um das Tablett abzuholen, fragte Lizzie: »Ist Mr. Jamisson schon abgereist?«
    »Ja, Madam. Er hat im ersten Morgenlicht die Pflanzung verlassen und ist nach Williamsburg unterwegs. Mr. Lennox begleitet ihn.«
    Lizzie fühlte sich ein wenig besser.
    Ein paar Minuten später platzte Mack in ihr Zimmer. Zitternd vor Wut blieb er neben ihrem Bett stehen und starrte sie an. Dann tastete er mit bebenden Fingern über ihr Gesicht. Die Stellen, an denen Jay sie getroffen hatte, waren sehr empfindlich, doch Macks Berührungen waren äußerst behutsam und taten ihr nicht weh; sie empfand sie sogar als tröstlich und beruhigend. Sie nahm seine Hand und küßte deren Innenseite. So saßen sie lange, ohne zu reden, beieinander, und ganz allmählich ließen die Schmerzen nach. Nach einer Weile schlief Lizzie ein, und als sie wieder aufwachte, war Mack verschwunden.
    Am Nachmittag kam Mildred zu ihr und öffnete die Jalousien. Lizzie setzte sich auf, und Mildred kämmte ihr die Haare. Dann erschien Mack in Begleitung von Dr. Finch.
    »Ich habe Sie nicht rufen lassen«, sagte Lizzie, an den Arzt gewandt.
    »Ich habe ihn geholt«, erwiderte Mack.
    Aus irgendeinem Grund schämte sich Lizzie dessen, was ihr zugestoßen war, und es wäre ihr lieber gewesen, wenn Mack den Doktor in Fredericksburg gelassen hätte.
    »Wie kommst du darauf, daß ich krank sein könnte?« fragte sie ihn.
    »Du hast den ganzen Vormittag im Bett verbracht.«
    »Ich bin vielleicht nur faul.«
    »Und ich bin vielleicht der Gouverneur von Virginia.«
    Lächelnd gab sie nach. Er kümmerte sich um sie, und das machte sie glücklich. »Danke«, sagte sie.
    »Sie haben Kopfschmerzen, hörte ich«, sagte Dr. Finch.
    »Ich bin aber nicht krank«, gab Lizzie zur Antwort und dachte bei sich: Warum in aller Welt soll ich die Wahrheit verschweigen? »Mein Kopf tut mir weh, weil mein Ehemann ihm einen Fußtritt versetzt hat.«
    »Hmmm…« Dr. Finch war diese Mitteilung sichtlich peinlich. »Ist Ihre Sehkraft beeinträchtigt?« fragte er.
    »Nein.«
    Er legte ihr die Hände auf die Schläfen und tastete sie vorsichtig mit den Fingern. »Fühlen Sie sich verwirrt?«
    »Ja - aber nicht, weil mir der Schädel brummt. Die Liebe und die Ehe machen mich konfus. Aua!«
    »Ist das die Stelle, an der Sie getroffen wurden?«
    »Ja, verdammt noch mal!«
    »Seien Sie froh, daß Sie so dichte Locken haben! Die haben den Schlag ein wenig abgefedert. Ist Ihnen übel?«
    »Nur wenn ich an meinen Ehemann denke.« Lizzie merkte, daß ihre Stimme brüchig klang. »Aber das soll nicht Ihre Sorge sein, Doktor.«
    »Ich gebe Ihnen ein schmerzstillendes Mittel. Aber gehen Sie vorsichtig damit um, man kann sich leicht daran gewöhnen. Und  wenn Sie Sehstörungen bekommen, lassen Sie mich bitte sofort rufen.«
    Als der Doktor fort war, setzte sich Mack zu Lizzie auf die Bettkante, hielt ihre Hand und sagte nach einer Weile: »Wenn du nicht mehr getreten werden willst, mußt du deinen Mann verlassen.«
    Lizzie überlegte, ob es irgendeinen Grund gab, der gegen diesen Vorschlag sprach. Mein Ehemann liebt mich nicht mehr. Wir haben keine Kinder, und so wie es aussieht, werden wir auch niemals welche haben. Das Haus, in dem wir leben, ist so gut wie verloren. Nein, es gibt keinerlei Grund dafür, hierzubleiben…
    »Ich wüßte nicht, wohin ich gehen sollte.«
    »Ich schon.« Seine Miene verriet, daß er ihr etwas zu sagen hatte, an dem ihm sehr gelegen war. »Ich werde fliehen.«
    Sie glaubte, ihr Herz setze aus. Sie konnte den Gedanken, ihn  zu verlieren, nicht ertragen.
    »Peg wird mich begleiten«, fügte er hinzu.
    Lizzie starrte ihn an. Sie sagte kein Wort.
    »Komm mit uns mit!« sagte Mack.
    Jetzt war es

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