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Die Brueder des Kreuzes

Die Brueder des Kreuzes

Titel: Die Brueder des Kreuzes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Whyte
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Umhängen am Boden versteckt. Nach dem Wachwechsel hatten sie plötzlich wie Dschinns angegriffen. Sie waren in Massen über die schmale Brücke gestürmt, die sie sich gebaut hatten. Hinter ihnen folgten ihre Begleiter und brachten ihre Pferde mit.
    Fast wäre ihre List gelungen. Doch ausgerechnet an diesem Morgen hatte ein junger Turkopole, ein eingeborener Rekrut, von Magenkrämpfen geplagt noch in der Dunkelheit das Lager verlassen und hatte sich genau an der Stelle über den Graben gekniet, an der sich auf der fränkischen Seite das Ende der Rohrkolbenbrücke befand. Er hatte kaum glauben können, was er sah, hatte sofort Alarm gegeben und war von einem Trupp vorbeireitender Hospitalritter auf dem Weg zu einem Patrouillengang gehört worden.
    Zwar griffen die Sarazenen im selben Moment an, doch die Hospitalritter erreichten das Ende der Brücke vor ihnen und verhinderten, dass sie in die fränkische Stellung eindrangen. Dennoch wäre der Durchbruch um Haaresbreite gelungen, und der Angriffsversuch entwickelte sich rasch zu einem ausgewachsenen Scharmützel mit vielen Toten auf beiden Seiten. Zur selben Zeit, als die Hospitalritter südwärts aufbrachen, war St. Clair mit seinen vierzig Mann nach Norden unterwegs, doch sie hörten den Tumult in ihrem Rücken und fuhren herum, um sich mit donnernden Hufen auf den Feind zu stürzen.
    Bei seinem Eintreffen zählte St. Clair über hundert Feinde auf seiner Seite des Grabens, manche von ihnen zu Pferd, der Großteil jedoch zu Fuß. Unter den Fußsoldaten befanden sich sarazenische Scharfschützen, deren Geschosse sich zu den Salven der Pfeile und Armbrüste gesellten, die von der anderen Seite des Grabens auf die Franken herniederhagelten.
    Sekunden nach ihrer Ankunft sah er den Anführer seiner Sergeanten fallen – ein Armbrustbolzen durchbohrte ihn mitsamt seiner Rüstung und warf ihn vom Pferd. Bevor er irgendwie reagieren konnte, gingen zwei weitere seiner Männer direkt vor ihm zu Boden, weil ihre Pferde unter ihnen zusammenbrachen.
    Eine Hand stieß mit einer langen, leichten Lanze nach ihm. Er wehrte den Angriff ab und zerteilte den Angreifer dann mit einem Hieb seines Schwertes. Von vorn kamen zwei Reiter auf ihn zu, die beide mit den grünen Roben der Märtyrer bekleidet waren. Er konnte nichts anderes tun, als sich in die Steigbügel zu stellen und sein Pferd zum Steigen zu bringen. Während es mit seinen eisenbeschlagenen Hufen nach den leichteren Pferden der Angreifer trat, näherte sich ein Fußsoldat von unten und stieß ihm seinen Speer ins Herz. Es stürzte hintenüber, und St. Clair konnte sich nur in letzter Sekunde aus den Steigbügeln befreien, um nicht vom Gewicht des Pferdes erschlagen zu werden. Er landete mit einem Purzelbaum, und da er eine achtzig Pfund schwere Rüstung trug, verlor er bei der Landung das Gleichgewicht. Er hielt sich mit aller Gewalt an seinem Schwertgriff fest, während sein totes Pferd neben ihm zu Boden krachte.
    Er rollte sich panisch zur Seite, weil er wusste, dass seine Gegner nun über ihm standen, doch nur einer von ihnen griff an. Verzweifelt parierte St. Clair einen gewaltigen Schwerthieb, der ihm den Arm betäubte, und sah dann zu, wie sich die glänzende Säbelklinge im hohen Bogen hob, um ihm den Garaus zu machen. Doch bevor die Waffe ganz ausgeholt war, hörte er den Aufprall eines Armbrustbolzens, der in einen Körper einschlug, und der Mann, der den Säbel geschwungen hatte, fand den Märtyrertod, den er gesucht hatte.
    St. Clair keuchte so heftig, dass er beinahe schluchzte, während er bewegungsunfähig am Boden lag und nach oben sah. Ringsum hörte er den Schlachtenlärm, das Stöhnen, Fluchen und die grauenvollen Schreie, die stets mit dem Aufeinanderprallen der Waffen einhergingen, doch er selbst lag allein, kam allmählich wieder zu Atem und fragte sich, ob er wohl in der Lage sein würde, sich zu bewegen, wenn der Zeitpunkt kam. Er spannte seine Halsmuskeln an und hob den Kopf, konnte aber zu seiner Rechten nichts sehen, weil das tote Pferd ihm die Sicht versperrte. Dann wälzte er sich stöhnend auf die Seite und kämpfte sich erst zum Sitzen, dann zum Stehen hoch. Leicht schwankend legte er die Finger fest um den Griff seines Schwertes. Zu seinen Füßen lag ein mit Stacheln versehener Sarazenenstreitkolben. Er bückte sich, um ihn mit der Linken aufzuheben, dann probierte er ihn aus, bis er das Gefühl dafür gefunden hatte. Die Waffe lag leicht und geschmeidig in seiner Hand, und doch hatte die

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