Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Brueder des Kreuzes

Die Brueder des Kreuzes

Titel: Die Brueder des Kreuzes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Whyte
Vom Netzwerk:
unmittelbar bevorsteht – heute vielleicht oder morgen.«
    »Oh, nun hört schon auf. Woher soll er das denn wissen? Wir haben die Stadt besser von der Außenwelt abgeriegelt als ein zisterziensisches Nonnenkloster. Nichts gelangt hinein, nichts gelangt heraus, auch keine Nachrichten … schon gar keine Nachrichten.«
    St. Clair grinste.
    »Sagt mir, Lord Deniston, könnt Ihr schwimmen?«
    »Schwimmen? Im Wasser meint Ihr?«
    »Aye, wie ein Fisch. Die Araber können es. Jede Nacht treffen Schwimmer in der Stadt ein oder verlassen sie. Glaubt es mir.«
    »Glaubt Euch doch selbst«, knurrte der englische Ritter missmutig und ließ den Blick über seine Begleiter und zu ihm zurückschweifen, um sicherzugehen, dass sie mitbekamen, wie er mit diesem fränkischen Idioten umging.
    »So einen Unsinn habe ich ja noch nie gehört. Nach Acre schwimmen. Hah!«
    St. Clair konnte kaum zugeben, dass er dieses Wissen von einem schiitischen Assassinen hatte, also zuckte er nur lächelnd mit den Achseln und fügte hinzu: »Außerdem fliegen sie in die Stadt und wieder hinaus.«
    »Fliegen? Fliegen? « Ein weiterer Appell Denistons an seine Zeugen. »Der Kerl ist verrückt.«
    »Doch keine Menschen, Deniston, Vögel. Sie senden Tauben hin und her, die Botschaften transportieren. Gläubige Moslemtauben, so hat man mir versichert, die direkt von Moschee zu Moschee fliegen, von Minarett zu Minarett.«
    Er hob warnend den Finger.
    »Vergesst das nicht und seid auf der Hut. Lebt wohl.«
    Er wendete sein Pferd, bevor einem der englischen Ritter eine Erwiderung einfiel, und ritt wieder zu den Überlebenden seiner Schwadron, die auf ihn warteten.
    Der Eber salutierte ihm, als er näher kam.
    »Alle anwesend, Sir. Zweiundzwanzig Sergeanten zum Dienst bereit. Zehn weitere in der Obhut der Hospitalritter, einer von ihnen dem Tode nah, drei weitere mit schweren Verletzungen, sechs weitere werden morgen zum Dienst zurückerwartet.«
    André nickte zur Bestätigung, und seine Gedanken rasten. Auf die Hälfte ihrer üblichen Stärke reduziert, war seine Schwadron eigentlich nicht in der Lage, ihre Patrouille durchzuführen, denn diese Ritte waren streng reguliert. Jeder Reitertrupp musste eine gewisse Mindestgröße haben, um unerwarteten Angriffen gewachsen zu sein. Eine Schwadron von vierzig Mann wirkte abschreckend; eine Gruppe von zwanzig Mann tat das nicht.
    »Wir werden zum Quartier zurückkehren, Sergeant, und uns neu organisieren. Wir sind schwer angeschlagen, und unsere Zahl ist nun zu klein, um in die Wüste zu reiten. Kümmert Euch bitte darum und schickt mir den Standartenträger. Er soll mich begleiten, wenn ich der Feldkommandantur Bericht erstatte und um Ersatz für die Männer bitte, die wir heute verloren haben. Ich brauche eine Liste mit den Namen der Toten, aber nicht sofort, es sei denn, Ihr habt sie parat?«
    »Ich habe sie im Kopf, Sir, aber sie sind noch nicht niedergeschrieben worden.«
    »Nun, dann sorgt dafür, dass ich eine Kopie bekomme, wenn die Liste fertig ist, und zwar heute noch, bevor Ihr Euren Dienst beendet.«
    Der Eber salutierte, und André lenkte sein Pferd in die Richtung der Kommandantur, die im gigantischen Zelt der Templer untergebracht war. Hier herrschte allgemeiner Aufruhr, und Ritter jeder Couleur eilten in alle Richtungen. St. Clair begriff sofort, dass das Scharmützel, das er gerade erlebt hatte, bei aller Heftigkeit nicht bedeutend genug gewesen war, um diesen Tumult auszulösen.
    Er musste in einer langen Reihe warten, um mit dem ranghöchsten Templer zu sprechen. Der Mann, der aus Poitiers stammte und Angouleme hieß, hörte sich seinen Bericht und seine Bitte um weitere Männer an, notierte sich etwas und blickte dann zu André auf.
    »Ein jeder Tag hat seine Plage, sagt die Heilige Schrift. Es klingt ganz so, als hätten Eure Sergeantenbrüder und die Hospitalritter ihre Sache gut gemacht. Ihr habt zwar teuer dafür bezahlt, aber mir ist bereits zu Ohren gekommen, dass auf jeden unserer Toten fünf getötete Gegner kommen. Allerdings rechtfertigt der Verlust Eurer halben Truppe einen Tag Ruhe. Auch Philip scheint heute kaum mehr Glück zu haben als Ihr. Geht und tragt Euren Männern auf, für heute den Dienst zu quittieren. Ich werde eine andere Schwadron aussenden, um Eure Patrouille zu übernehmen.«
    André salutierte und wandte sich schon zum Gehen, doch dann zögerte er und drehte sich wieder um.
    »Verzeiht mir, aber habt Ihr gesagt, König Philip befindet sich im Kampf?«
    »Aye, er

Weitere Kostenlose Bücher