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Die Brueder des Kreuzes

Die Brueder des Kreuzes

Titel: Die Brueder des Kreuzes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Whyte
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gehört ein Ritter, der nicht mehr einsatzfähig ist, denn kein Mensch kann in voller Rüstung zu Fuß kämpfen. Indem sie unsere Pferde töten, können uns die Sarazenen kampfunfähig machen.«
    St. Clair hatte Alecs Worten gebannt gelauscht, und jetzt stand ihm der Mund offen.
    »Macht den Mund wieder zu, Vetter«, empfahl Alec. »Unsere Aussichten sind nicht so trostlos, wie es scheinen mag. Ich habe Euch doch beim letzten Mal einen halben Weinschlauch dagelassen. Habt Ihr ihn leergetrunken?«
    André schüttelte den Kopf, als erwachte er aus einem Nickerchen.
    »Den Wein? Nein, ich habe ihn noch. Ich trinke nicht gern allein. Möchtet Ihr einen Schluck?«
    St. Clair holte den Weinschlauch aus seinem Zelt, und Alec setzte ihn an seinen Mund, ohne einen Tropfen zu verschütten.
    »Ihr sagt, unsere Aussichten sind nicht so trostlos, wie es scheint. Was meint Ihr damit?«
    Sinclair wischte sich mit dem Handrücken über den Mund und warf André den Weinschlauch zu.
    »Immerhin wissen wir jetzt, was sie im Schilde führen. Und dieses Wissen gehört zu unserer Verteidigungsstrategie. Ab morgen werden sie keine leichten Ziele am Rand unserer Lager mehr finden. Stattdessen werden sie an schwer zugängliche Orte vordringen müssen, um zu ihnen zu gelangen. Von den wenigen Männern, denen dies vielleicht gelingt, wird kaum einer überleben.«
    »Wie viele Pferde haben wir seit Beginn der Angriffe verloren?«
    »Das hängt davon ab, wen Ihr fragt. De Troyes glaubt, es müssen an die tausend sein. Doch de Troyes ist immer schon ein Schwarzmaler gewesen. Ich schätze die Zahl in etwa auf die Hälfte.«
    »Also fünf- bis sechshundert. Das ist eine ganze Herde – und ein gigantischer Fleischvorrat, auch wenn es in der Hitze rasch verdirbt.«
    »Oh, diese Gefahr ist nicht sehr groß. Einige der Ritter haben angefangen, das Fleisch zu verkaufen, und fast hätte es deswegen Schlägereien gegeben. Doch dann hat Richard jedem, der das Fleisch an seine Männer verschenkt, ein kostenloses Ersatzpferd versprochen.«
    »Grundgütiger! Das muss ihn ja viel Geld gekostet haben.«
    »Aye, gewiss, aber es hat dem Streit ein Ende gesetzt, bevor er ausarten konnte. Und noch haben wir genug Pferde, wenn wir die übrigen am Leben erhalten können.«
    »Nun, das Futter und das Wasser werden ständig besser. Die Vegetation wird zunehmend grüner.«
    »Aye, und wenn wir den Berg Carmel hinter uns lassen und die Ebene von Sharon erreichen, wird es noch grüner werden. Die Gegend dort ist Marschland, und es gibt Wild in Hülle und Fülle … und Löwen so groß wie Pferde und Leoparden so groß wie ein Mensch. Es ist herrlich. Ich bin einmal dort gewesen, und es ist ein Paradies.«
    »Und Ihr habt dort Löwen gesehen?«
    Alec hörte die Ehrfurcht im Tonfall seines Vetters und lachte.
    »Aye. Einen von ihnen werde ich bis zu meinem Tod nicht vergessen. Es war ein gigantisches Männchen mit einer langen schwarzen Mähne, und bei seinem Gebrüll habe ich weiche Knie bekommen. Ich habe auch noch andere wundersame Tiere dort gesehen. Große Vögel, die nicht fliegen können, aber schneller laufen als ein Pferd. Wunderschöne Katzen, die noch schneller sind als diese Vögel – es heißt, sie sind die schnellsten Geschöpfe der Welt. Merkwürdige, abstoßende Kreaturen, die man Hyänen nennt. Sie fressen Aas und treiben sich in der Nacht herum wie Dämonen, aber ihre Kiefer sind so kräftig, dass sie den Kopf eines Menschen damit zermalmen können. Ihr werdet sie gewiss auch sehen, denn solange dieser Krieg weiter tote Männer und Pferde hinterlässt, gedeihen sie prächtig.«
    Inzwischen hatten sich mehrere von Andrés Sergeanten um die beiden Vettern gesammelt und hörten mit leuchtenden Augen zu. André sah seinen Stellvertreter an.
    »Habt Ihr das gehört, Sanglier? Marschland und Wasser in Hülle und Fülle. Das kann man hier kaum glauben, oder?«
    Alec sprach weiter.
    »Kaum zu glauben oder nicht, es ist wahr. Kommt aber nicht auf die Idee, mit einem Bad in diesem Wasser zu liebäugeln. Wisst Ihr, was ein Krokodil ist?«
    André schüttelte den Kopf, doch Le Sanglier hob die Hand.
    »Ich glaube, ich weiß es. Ist das nicht eine Art Riesenechse?«
    »Aye, ganz genau. Eine Riesenechse, die so groß werden kann wie zwei Männer und fingerlange Zähne hat – und Kieferknochen so lang wie ein Arm, die einen Mann entzweiteilen können. Ich weiß nicht, ob es stimmt, aber ich habe gehört, dass sich diese Tiere nicht entleeren können, wie es andere

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