Die Brueder des Kreuzes
dann suchen wir Eure Vorräte. Was ist Euch zugestoßen?«
Der dunkelhäutige Mann überlegte einige Augenblicke, dann begann er zu sprechen.
SEIN NAME, SO SAGTE ER, war Ibn al-Farouch, und er war mit einem Spähtrupp in der Nähe von Ibelin an der Küste unterwegs gewesen, als ein Bote aufgetaucht war und sie nach Tiberias zitiert hatte, das achtzig Meilen entfernt lag. Sie waren unverzüglich aufgebrochen.
»Unterwegs sind wir einem Verwundeten begegnet, der einige Stunden zuvor aus einem Dorf geflohen war, das von Banditen überfallen worden war. Da alle Dorfbewohner im kampffähigen Alter mit Saladins Armee marschierten, hatte das Dorf den Banditen wenig entgegenzusetzen, obwohl es weniger als zwanzig waren.«
Al-Farouch hatte aufgemerkt, als er den Namen des Dorfes hörte, denn sein betagter Onkel, der geliebte Bruder seiner Mutter, lebte dort. Wütend über die Vorstellung, dass sein gütiger Onkel und seine Familie die Opfer gottloser Verbrecher wurden, hatte er seine Männer vorgeschickt und war mit zehn handverlesenen Begleitern in das Dorf geritten, um an den Räubern Vergeltung zu üben.
»Unglücklicherweise«, so sagte er, »habe ich meine Gegner unterschätzt, weil ich dem Flüchtling geglaubt habe, was er über ihre Anzahl und Bewaffnung sagte. So bin ich mit meinen Männern in einem schmalen, steilen Wadi in einen klug geplanten Hinterhalt geritten. Sieben von ihnen sind versteckten Schützen zum Opfer gefallen, noch bevor ich mich von meiner Überraschung erholen konnte. Sayeed, Arouf, ein weiterer Mann und ich waren die Einzigen, denen es gelungen ist, sich freizukämpfen.«
Drei der Männer und zwei Pferde waren verletzt gewesen. Der vierte Mann war kurz nach ihrem Entrinnen seinen Verletzungen erlegen, genau wie sein Pferd, und kurz darauf hatte Sayeed Aroufs Pferd die Kehle durchschneiden müssen, denn es hatte eine Schnittwunde am Bauch, die aufplatzte, sodass sich seine Gedärme in den Hufen verfingen.
Arouf, der eine blutende Wunde im Schritt hatte, war hinter Sayeed aufs Pferd gestiegen, und die drei Männer waren in die Wüste geritten, bis sie auf diesen Felsen stießen, wo sie Halt gemacht hatten, um zu übernachten.
»Sayeed, der als Einziger von uns unverletzt war, hat zuerst mit Hilfe eines Puders Aroufs Blutung gestillt und ihn verbunden. Dann hat er mein Bein versorgt – ein Armbrustbolzen hatte mir den Unterschenkel gebrochen. Er hat die Wunde gereinigt, den Knochen gerichtet, so gut es ging, und das Bein dann geschient und verbunden. Er hat gesagt, es wird wieder vollständig heilen.«
Der Sarazene trank einen Schluck aus dem Wasserschlauch.
»Wir haben die Nacht hier verbracht und heute Morgen gemeinsam überlegt, was wir tun sollten. Meine Männer waren uns inzwischen zwar weit voraus, aber es war ja möglich, dass sie angehalten hatten, um auf uns zu warten, oder sogar zurückgeritten waren, um nach uns zu suchen. Doch uns war eigentlich klar, dass es nicht sehr wahrscheinlich war, dass uns jemand finden würde.«
Also hatte al-Farouch beschlossen, dass Sayeed den anderen hinterherreiten sollte. Arouf wollte nichts davon hören, mit ihm zu warten. Da seine Wunde nicht mehr blutete, schwor er, ebenfalls reiten zu können.
»Zum ersten Mal in unserem Leben hat er mir widersprochen und beschlossen, im Norden zu suchen, während sich Sayeed weiter östlich halten sollte. Und da ich mit meinem geschienten Bein nicht auf ein Pferd steigen konnte, sollte ich allein hierbleiben.«
Sie hatten ihm Lebensmittel und Wasser für sieben oder acht Tage dagelassen und gehofft, dass einer oder beide von ihnen innerhalb dieser Zeit mit Hilfe zurück sein würde. Dann waren sie davongeritten, nachdem sie seinen Speer in den Boden gesteckt und seinen runden Schild daran gehängt hatten, um ihnen bei ihrer Rückkehr als Wegweiser zu dienen.
»Und jetzt wisst Ihr genauso viel wie ich, Ferenghi «, schloss al-Farouch mit dem arabischen Wort für die Franken und verstummte dann.
Sinclair dachte schweigend über das Gehörte nach. Wenn Sayeed den Sturm überlebt hatte und seine Kameraden gefunden hatte, würden sie hierher zurückkehren, und das würde sein Ende bedeuten. Er konnte natürlich immer noch davonreiten. Nachdem er wusste, wie friedlich das Pferd war, würde er sicher irgendeinen Weg finden aufzusteigen. Er dachte daran nachzusehen, ob das Pferd noch in der Nähe war, doch stattdessen beugte er sich vor und sprach den Sarazenen an.
»Wie kommt es, dass Ihr unsere Sprache
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