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Die Brueder des Kreuzes

Die Brueder des Kreuzes

Titel: Die Brueder des Kreuzes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Whyte
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gewesen. Sie wird am meisten einbringen, wenn ich sie in ganz England geltend machen kann. Jeder Mann im Reich, einschließlich der Priester, wird drei Jahre lang ein Zehntel seines Einkommens bezahlen. Es gibt Stimmen, die diese Last zu groß finden, doch das interessiert mich nicht. England ist das reichste Juwel in der Krone der Plantagenets. Es kann sich den Preis, den ich für diese gute Sache fordere, ohne Schwierigkeiten leisten. Außerdem würde ich ganz London verkaufen, um diese Armee aufzustellen, wenn ich einen Käufer finden könnte, der reich genug ist.«
    Er schob trotzig die Unterlippe vor. Dann schien ihm wieder einzufallen, wer er war, und er trat gemessenen Schrittes hinter dem Stuhl hervor und setzte sich, bevor er fortfuhr.
    »Und es ist eine gute Sache, Henry, trotz all der politischen Intrigen. Dieser ungläubige Emporkömmling in Palästina, dieser Schuft von einem Sultan, der sich Saladin nennt, hat seinen Kopf so weit aus dem Sand gehoben, dass er geradezu danach schreit, dass man darauf tritt. Er hat uns Jerusalem und Acre wieder entrissen, doch er wird sie nicht lange behalten. Mit List und Tücke hat er bewirkt, dass die christlichen Armeen im Heiligen Land besiegt wurden und Hunderte unserer tapfersten Ritter ums Leben gekommen sind, darunter auch Tempel- und Hospitalritter. Ganz zu schweigen vom Verlust des Wahren Kreuzes, das die selige Kaiserin Helena vor sechshundert Jahren entdeckt hat. Für all diese Sünden hat er es verdient, niedergestreckt zu werden, und das bereiten wir nun vor. Nächstes Jahr um diese Zeit werden wir in Outremer sein, und ich werde Euch an meiner Seite haben.«
    »Ich … verstehe …«
    Henry musste sich alle Mühe geben, um sich nichts von der Panik – und der Entrüstung – anmerken zu lassen, die ihn zu überwältigen drohten. Er zählte langsam bis zehn, bevor er mit ruhiger Stimme fragte: »In welchem Amt, Herr?«
    Richard runzelte die Stirn. Anscheinend strapazierte eine solche Frage seine begrenzte Geduld.
    »Amt? Ihr werdet natürlich mein Fechtmeister sein. Welches Amt hattet Ihr denn erwartet?«
    »Fechtmeister?« Damit hatte St. Clair nicht im Mindesten gerechnet.
    »Warum nicht? Glaubt Ihr vielleicht, Ihr seid nicht dazu in der Lage?«
    »Doch«, erwiderte Henry, getroffen vom beißenden Ton dieser Frage. »Natürlich bin ich dazu in der Lage, Herr, aber ich bin zu alt, und ich bin schon viel zu lange nicht mehr ins Feld gezogen. Nächstes Jahr um diese Zeit werde ich fünfzig sein, und ich habe seit Jahren kein Schwert mehr geschwungen. Seit dem Tod meiner Frau habe ich nicht einmal mehr auf dem Pferd gesessen. Es muss doch jüngere Männer unter Eurem Befehl geben, die für diese Aufgabe besser geeignet sind.«
    »Schweigt mit diesem Unsinn über Euer Alter! Mein Vater ist neunundfünfzig, und er ist noch vor wenigen Monaten zu Pferd in der Normandie gewesen, um mich mit Zähnen und Klauen zu bekämpfen. Außerdem brauche ich ja nicht Eure Muskeln, Henry, sondern Euren Kopf, Euer Können und Eure Erfahrung, Euer Wissen über Menschen- und Kriegsführung und vor allem Eure Loyalität. Ich kann Euch mit absoluter Gewissheit trauen, und es gibt nur wenige Männer in meiner Umgebung, über die ich das sagen kann.«
    »Aber –«
    »Kein Aber, Mann. Habt Ihr denn nichts von dem begriffen, was ich gesagt habe? Die meisten meiner Gefolgsleute sowohl hier als auch in meinem baldigen Königreich sind der Meinung, dass ich William Marshall von England zu meinem Vertrauten machen soll. Ja, Marshall ist der beste Soldat unserer Zeit, abgesehen von mir selbst. Aber William Marshall ist meinem Vater treu ergeben; ist es immer schon gewesen, mit Leib und Seele. Also kann er nicht mein Vertrauter werden. Er teilt die Denkweise und die Vorurteile meines Vaters. Er mag mich nicht, und er misstraut mir, denn er sieht in mir zwar den natürlichen Erben meines Vaters, doch er gönnt es mir nicht. Ich werde ihn nicht in meine Pläne einweihen, denn ich misstraue ihm noch mehr als er mir. Ist das deutlich genug für Euch?«
    »Ja, Mylord, das ist es … und doch bitte ich mir das Privileg aus, eine Weile darüber nachzudenken.«
    »Denkt darüber nach, so lange Ihr wünscht, Henry – aber kommt nicht auf die Idee, meine Wünsche zu ignorieren. Ich will es so, und wenn Ihr mich, Euren wahren Lehnsherrn, zurückweist, so wird dies Euer Verderben sein.«
    Richard verstummte, ohne St. Clair eines weiteren Blickes zu würdigen, und sah sich stirnrunzelnd um.
    »Wo ist

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