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Die Brueder des Kreuzes

Die Brueder des Kreuzes

Titel: Die Brueder des Kreuzes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Whyte
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grinste St. Clair ganz offen.
    »Nein, Sir, genau wie ich vermute, dass es Euch nie in den Sinn gekommen wäre. Meine Loyalität galt – und gilt – der Bruderschaft, und wie ich schon sagte, bin – oder war – ich kein Mönch.«
    »Nun, jetzt werdet Ihr bald einer sein, wenn auch unter dem Gelübde der Bruderschaft, nicht dem der Kirche. Ihr wisst natürlich, was ich damit meine?«
    André bejahte murmelnd.
    »Ich gehe davon aus, dass Euch die Bruderschaft mit einigen Aufgaben betrauen wird, wenn Ihr im Heiligen Land seid. Wir müssen uns bald mit dem Rat in Verbindung setzen und ihn wissen lassen, dass, wie und warum wir uns begegnet sind.«
    André nickte. In Gedanken war er noch bei dem, was Sir Robert über das Gelübde gesagt hatte. Bei der Weihe zum Mitglied der Bruderschaft von Sion musste jeder Novize zwei Gelübde ablegen, die dem kirchlichen Armuts- und Gehorsamsgelübde nah verwandt waren, sich aber in einem wesentlichen Punkt davon unterschieden. Im Brevier des Ordens gelobten die Brüder, keinen persönlichen Besitz zu haben, sondern alles mit ihren Brüdern zu teilen, doch ihren Treueeid schworen sie dem Großmeister ihres Ordens, nicht dem Papst und gewiss nicht dem Meister des Tempels.
    Der dritte Mönchseid, das Keuschheitsgelübde, blieb bei der Bruderschaft von Sion unausgesprochen. Bei den Tempelrittern dagegen beharrte man auf diesem Eid.
    André schüttelte den Kopf bei dem Gedanken, wie wenig die Außenstehenden von diesen Dingen wussten – und das brachte ihn wieder auf Richard Plantagenet. Er sah de Sablé an und beschloss, ganz unverblümt zu sprechen.
    »Darf ich Euch eine Frage im Geiste unserer Bruderschaft stellen, Sir Robert?«
    »Gewiss doch. Nur zu.«
    »Der Herzog scheint über Eure Berufung zum Großmeister des Tempels außerordentlich glücklich zu sein, doch ich verstehe beim besten Willen nicht, warum. In dem Moment, in dem Ihr den Templern beitretet, verliert er doch seinen Einfluss auf Euch, denn niemand kann zwei Herren dienen, und der Orden untersteht keiner weltlichen Autorität. Es sieht Herzog Richard nicht sehr ähnlich, sich über den Verlust eines mächtigen Vasallen zu freuen. Könnt Ihr mir das erklären?«
    De Sablé lachte laut auf.
    »Das kann ich; es ist ganz einfach. Seine Freude beruht auf der Tatsache, dass meine Berufung, so sie denn kommt, in der Zukunft liegt.«
    »Verzeiht mir, aber Ihr sagt ›so sie denn kommt‹. Warum sollte sie denn nicht kommen?«
    »Oh, sie wird kommen, doch das Wann hängt davon ab, ob der derzeitige Meister, Gerard de Ridefort, noch lebt oder tot ist. Wir vermuten, dass er tot ist, doch wir wissen es nicht genau, denn die Bedingungen in Outremer sind das reinste Chaos. Die spärlichen Kleinigkeiten, die wir hier erfahren, sind nicht akkurat, und manchmal sind sie nicht einmal wahr. Wenn de Ridefort also noch lebt, werde ich warten, bis man meiner Dienste bedarf. Bis dahin freut sich Herzog Richard, weil er mich brauchen kann. Ich soll auf der Reise ins Heilige Land sein Flottenkommandeur werden. Er ist dabei, zumindest in diesem Punkt anscheinend mit dem Segen seines Vaters, eine gewaltige Flotte zu sammeln, vielleicht die größte, die die Welt je gesehen hat, um seine Armee, sein Vieh, seine Ausrüstung und seine Belagerungsmaschinerie auf dem Wasser statt über Land zu transportieren.«
    De Sablé sah André an.
    »Denkt doch, Junge. Ich gehöre der Bruderschaft an, und bis vor Kurzem war es meine mir vom Rat zugeteilte Aufgabe, mich um die Handelsverbindungen eines Hauses zu kümmern, das von gewissen miteinander befreundeten Familien gegründet worden ist.«
    Seine Formulierung war unverfänglich, doch André St. Clair wusste exakt, wovon de Sablé sprach.
    »Um meine Bruderpflichten zu erfüllen, habe ich also Jahrzehnte damit zugebracht, alles über die Schifferei und über den Transport verschiedener Frachten zu lernen, einschließlich der mathematischen Fähigkeiten und der Navigationskunst, die nötig ist, um ein Schiff auf See zu steuern. Richard bedarf meiner Dienste, und im Namen der Bruderschaft bedarf ich der seinen, um sicherzugehen, dass ich Outremer schnell und lebend erreiche. Inmitten einer enormen Flotte steigen meine Chancen dramatisch, und das Risiko der Templer, weiterhin ohne Großmeister zu bleiben, verringert sich deutlich.«
    St. Clair nickte.
    »Ich danke Euch. Jetzt ist mir alles klarer. Nun, was kann ich ab jetzt für Euch tun, Sir Robert? Was auch immer Ihr vorhabt, ich kann sofort damit

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