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Die Buchmagier: Roman (German Edition)

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Titel: Die Buchmagier: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim C. Hines
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wurde?«
    Dieselbe Frage hatte ich mir auch schon gestellt. Ich wusste nur, dass de Leon jahrhundertelang ein Pförtner gewesen war. Er hatte zu den ursprünglichen Zwölf gehört und die Organisation irgendwann während des zwanzigsten Jahrhunderts verlassen.
    Vielleicht hatte er damals das Richtige getan.
    Der letzte Metallblock glitt an seinen Platz. Der Automat humpelte nach vorn. Der Kiefer war nicht die einzige beschädigte Komponente, aber im Großen und Ganzen schien er funktionsfähig zu sein. Gutenberg zu beschützen war sicher einer seiner Kernzauber gewesen, und jetzt waren diese Zauber rekonstruiert worden.
    Welche Verbrechen Gutenberg auch begangen haben mochte, wir mussten ihn finden. Wir mussten Charles Hubert aufhalten – oder das, wozu er geworden war. »Wo ist Johannes Gutenberg?«
    Das Klicken im Hals wurde lauter, als der Automat sich umdrehte, um mich anzublicken.
    »Gutenberg ist in Gefahr.« Er rührte sich nicht. Vielleicht konnte er mich nicht hören oder verstehen, oder er war nicht programmiert, irgendjemandem außer seinem Schöpfer zu gehorchen. Ich versuchte es noch einmal. »Wo ist Johannes Gutenberg? Er ist in Gefahr.«
    Das Deutsch, in dem ich gesprochen hatte, war zwar modernes gewesen, aber hoffentlich würde das, was von Fust übrig war, es erkennen. Der Automat wurde vollkommen still; ich spürte, wie seine Magie sich aufbaute wie bei einem Kondensator kurz vor der Entladung. Ich wich zurück und bedeutete Lena, dasselbe zu tun.
    Er wurde hell wie eine Miniatursonne, und dann war er fort. Ich überprüfte mein Ortungsgerät: Der Bildschirm war leer. Panik schnürte mir den Hals zu. Wenn wir unsere einzige Verbindung zu Gutenberg in die Luft gejagt hatten …
    Der Punkt erschien wieder, und die Karte zoomte nach außen und stellte sich neu ein, als das Signal aufgefangen wurde. Ich speicherte die Stelle. »Wir haben ihn!«

Kapitel 19
    Ich hielt das Lenkrad mit beiden Händen fest, während der Triumph die von Wasserfurchen überzogene Straße hochrumpelte. Schotter spritzte von den Hinterrädern, als ich beschleunigte.
    »Wirst du mich diesmal in deinen Plan einweihen?«, erkundigte sich Lena.
    »Der Plan … ist, die Pförtner um Hilfe zu bitten.«
    »Plötzlich sind du und die Pförtner wieder Freunde? Wie lang war ich denn in diesem Baum?«
    Ich spürte, wie sie mich anstarrte. »Ich dachte, der Automat würde dich umbringen«, sagte ich leise.
    »Er wollte uns beide umbringen«, erwiderte sie. »Hat er aber nicht.«
    »Aber Hubert hat noch mehr davon. Ganz zu schweigen von den Vampirsklaven, die er gesammelt hat.« Die Traktionszauber des Triumphs begannen wie eine mächtige statische Aufladung zu wirken, als wir um eine Kurve bogen. »Sie würden uns beide vernichten.«
    »Sie würden dich vernichten«, widersprach Lena ruhig. »Mich nicht. Du hast doch gesagt, das silberne Kreuz erlaubt es Hubert, nicht nur Vampire zu kontrollieren, weißt du noch?«
    »Richtig! Ich werde vernichtet, du trittst Huberts toller Sklavenarmee bei.« Klecks auch, falls Hubert eine Feuerspinne der Mühe für wert hielt. »Vor zwei Jahren hat Pallas mich nicht ohne Grund vom Außendienst abgezogen. Ich stürme allein rein und komme fast um dabei. Das werde ich diesmal nicht riskieren! Ich werde dich nicht riskieren!«
    »Du bist nicht allein.«
    Mein Handy summte wie eine wütende Wespe, ehe ich ihr eine Antwort geben konnte. Ich wurde lang genug langsamer, um es hochzunehmen und das Display zu überprüfen, das eine entgangene Kurzmitteilung und eine Sprachnachricht anzeigte.
    »Schau auf die Straße!« Lena nahm mir das Telefon aus der Hand. »Die Sprachnachricht ist von Nicola.« Sie stellte das Handy laut, sodass wir beide hören konnten.
    »Isaac, hier ist Nicola Pallas. Was zum Teufel haben Sie angestellt?«
    »Ich glaube nicht, dass ich sie jemals fluchen gehört habe«, bemerkte ich.
    »Das liegt daran, dass Sie vorher noch nie einen Krieg angezettelt haben!«, sagte Pallas’ Stimme.
    Ich warf Lena einen Blick zu; sie zuckte mit den Schultern. »Es sagt, sie hätte diese Nachricht vor fast vierzig Minuten hinterlassen.«
    »Können Sie uns hören?«
    »Seien Sie nicht albern! Ich habe einfach einen Teil meines Bewusstseins abgespalten und in Ihre Voicemail transferiert, damit es mit Ihnen sprechen und mir Bericht erstatten kann, sobald Sie mir erzählen, was Sie gemacht haben!«
    »Allerliebst!«, flüsterte ich. »Den Trick müssen Sie mir beibringen.«
    Lena räusperte sich und warf

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