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Die Bücher von Umber: Drachenspiele

Die Bücher von Umber: Drachenspiele

Titel: Die Bücher von Umber: Drachenspiele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. W. Catanese
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finden?«
    Â»Ich habe Eldon gefragt, ob er jemals den Namen dieses Fremden erfahren hat. Aber er weiß ihn nicht. Doch ja, ich glaube, das war WN.« Der Stuhl quietschte, als Umber ein Stück näher an Hap heranrückte. »Erinnerst du dich noch an den Mantel, den du getragen hast, als wir dich fanden? Er war noch feucht, wenn ich mich richtig entsinne.«
    Hap drückte seine Augenlider noch fester zu, als er begriff, was das bedeutete. Noch feucht . »Der Mantel, in dem ich ertrunken bin. Aber das war sieben Jahre später … Wie kann das sein?«
    Â»Das ist genau das, was Fädenzieher tun«, sagte Umber leise. »Sie können durch die Zeit springen. Und offenbar auch Dinge mit sich führen. Das war Teil von WNs Plan, dich und mich zusammenzubringen. Warum sieben Jahre später? Ich weiß es nicht. Aber die Folgen … sind schrecklich.«
    Hap schlug die Augen auf und sah Umber wütend an. »Ich hasse WN. Ich hasse, was er getan hat.«
    Â»Das würde ich auch tun.«
    Â»Er hat mich umgebracht und in etwas verwandelt, was nicht mal menschlich ist.«
    Â»Hap, du bist weder tot noch unmenschlich. Du …«
    Hap schlug mit der Faust gegen die Wand. »Er hat mir mein Leben gestohlen, Lord Umber. Und meine Mutter und mein Vater sind gestorben wegen dem, was er mir angetan hat. Ich hatte eine Familie. Und er hat sie zerstört.«
    Umber nickte. »Aber wie es aussieht, hast du immer noch einen Bruder.«
    Hap schüttelte den Kopf. »Haben Sie gesehen, wie er mich angeschaut hat?« Er zeigte mit zwei Fingern auf seine Augen. »Er hat nicht nur den Bruder gesehen, den er verloren hat, sondern auch die Augen des Mannes, der ihn getötet hat.«
    Umber sank auf seinem Stuhl zusammen. »Möchtest du, dass Eldon die Wahrheit erfährt?«
    Hap stöhnte. »Ich weiß es nicht. Wenn ich ihn ansehe, erinnere ich mich an nichts. Er war mein Bruder, aber jetzt ist er ein Fremder. Er bedeutet mir nichts. Und ich bin auch nicht mehr der Mensch, der ich war. Haben Sie gehört, was er gesagt hat? Julian ist schlicht gewesen und hat nicht viel gesprochen. Er lächelte und lachte andauernd. Er war glücklich .« Hap ließ den Kopf in die Hände sinken. »Nein, sagen Sie es ihm nicht. Ich wünschte, er hätte mich nie gefunden. Ich wollte die ganze Zeit wissen, wer ich bin, und jetzt wünschte ich, ich hätte es nie herausgefunden.«
    Â»Armer Eldon«, sagte Umber nach einer Pause. »Du hast den Rest der Geschichte verpasst. Er hat sich wegen Julians Tod so schuldig gefühlt, dass er von zu Hause weggelaufen ist. Das alles hat sich in Meer ereignet – das ist ein Königreich Hunderte Kilometer weiter südlich, jenseits des großen Waldes. Eldon hat ein Jahr lang mehr schlecht als recht allein überlebt, bevor er wieder nach Hause ging. Er hat seine Eltern um wenige Tage verpasst. Der Verlust ihrer beiden Söhne hat sie fast in den Wahnsinn getrieben und sie sind in ihrem kleinen Fischerboot davongesegelt, flussabwärts Richtung Meer. Die Nachbarn haben Eldon aufgenommen, doch mit der Zeit wurde er unruhig. Und ein paar Jahre später ging er zum nächstgelegenen Hafen und heuerte auf einem Handelsschiff an. Er hoffte, seine Reisen würden ihm helfen, eines Tages seine Familie wiederzufinden. Vor einigen Monaten hat er dann schließlich von dem mysteriösen Fischer und seiner Frau gehört, die in Kurahaven lebten, und kam so schnell wie möglich hierher. Aber wieder kam er zu spät. Das Schicksal hat diesem jungen Mann übel mitgespielt.«
    Â»Das war nicht das Schicksal«, murmelte Hap mit belegter Stimme. »Sondern der Fädenzieher.«
    Umber legte den Kopf in den Nacken und pustete Luft zur Decke hoch.
    Â»Wo ist Eldon jetzt?«, fragte Hap.
    Â»Balfour hat ihn zu dem Gasthaus in der Stadt gebracht, das er mal geführt hat. Ich komme für die Kosten auf. Wir werden ihn dort ein paar Tage ausruhen und fürstlich essen lassen. Danach werde ich ihn, wenn dir das recht ist, runter zum Hafen schicken in die Reederei, damit Hoyle ihm einen Job besorgt. Ich habe ein riesiges Unternehmen. Da wird es schon irgendwo einen Platz für ihn geben.«
    Hap fühlte, wie seine Augen feucht wurden. »Das fände ich schön.«
    Â»Aber ich glaube, wir bringen ihn lieber irgendwo außerhalb von Kurahaven unter. Es könnte sonst schwierig für dich

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