Die Büchse der Pandora - Wer liebt Wen?
sie
einen Blick, der direkt in mir lesen konnte, wie in einem offenen Buch?
Nicht
zu antworten w ä re
falsch gewesen, das h ä tte
ihre Neugier nur noch mehr geweckt, also entschied ich mich, ihr eine halbwegs
unverf ä ngliche
Antwort zu geben, die sie erst einmal zufriedenstellte.
"Er
ist mein bester Freund, ich sorge mich um ihn. Tut mir leid, wenn ich nicht
ganz bei der Sache bin, Mum ." Ich l ä chelte mein -- ich bin ein
netter Sohn -- L ä cheln
und wollte zum n ä chsten
Thema wechseln, aber da hatte ich die Rechnung ohne den Wirt gemacht.
"Du
hast dich ver ä ndert,
seit du ihn kennst. Du scheinst nicht mehr der alte Egoist zu sein, zu dem wir
dich leider erzogen hatten. Er bedeutet dir sehr viel, nicht wahr?", sie
dr ü ckte
meine Hand und sah mich liebevoll an, sodass ich ihrem Blick nicht ausweichen
konnte. Ich musste schlucken, und nickte.
"Ich
wei ß nicht, was da zwischen uns ist, Mama. Es ist neu und ich kann es nicht
einordnen." In meinem Blick lag die Bitte, nicht weiter in mich zu dringen
und die Sache ruhen zu lassen, so lange jedenfalls, bis ich mir selber klar ü ber meine Gef ü hle war. Und sie verstand,
wie M ü tter
einen immer verstehen, und lie ß mich gew ä hren.
Schlie ß lich erhob ich mich, wollte
wissen, was mein Vater mit Tim veranstaltete, und fand die beiden im Wohnzimmer
bei einer Partie Schach vor.
Hatte
mein Vater geglaubt schnell und locker gegen Tim zu gewinnen, hatte er leider
falsch getippt. Tim war ein exzellenter Spieler und gab nur ungern auf. Meine
Mutter und ich gesellten uns dazu. Meine Gedanken schweiften schon wieder ab,
wenn ich auf Tims Finger sah. Er biss sich auf die Unterlippe, w ä hrend er ü berlegte.
Diese
Lippen, die noch vor Kurzem verlangend auf meinen gelegen hatten.
Mein
Herz begann bei dem Gedanken daran sofort wieder aufgeregt in der Brust zu
pochen, ganz zu schweigen von dem Schwarm Schmetterlinge, der aufgeregt in
einem Magen Purzelb ä ume
schlug.
Die n ä chste Stunde k ä mpften Tim und mein Vater
verbissen um den Sieg und ich k ä mpfte mit der M ü digkeit und den argen Tr ä umen, die mich heimsuchten,
wenn ich kurz einnickte.
Tim
kam darin vor und Dinge, die man besser nicht tr ä umt, wenn man mit seinen Eltern gemeinsam auf
der Couch sitzt.
Dinge,
die einem das Blut in den unteren Regionen stauten.
Irgendwann,
gerade war ich mal wieder beim Einschlafen nach vorn gefallen, vernahm ich den
Siegesschrei meines Vaters.
Ich
schreckte hoch und sah in Tims lachendes Gesicht.
"Ich
hab's vergeigt. Dein Vater hat mich abgezogen!", er klopfte mir auf die
Schulter und ich wischte mir mit dem Ä rmel den Sabber aus dem Mundwinkel, der mir
beim Schlafen hinausgelaufen war.
Mein
Vater schlug vor, noch einen Absacker zu trinken,
aber ich verneinte und Tim schloss sich mir an.
Meine
Mutter hatte Tim im unteren G ä stezimmer untergebracht. Mein Zimmer und das meiner
Eltern lagen im oberen Stockwerk. Nachdem wir uns die Z ä hne geputzt und verstohlen
das getrocknete Sperma vom K ö rper entfernt hatten, standen wir unschl ü ssig im Flur herum. Kein
Wort war dar ü ber
gefallen, wie es mit uns weiter gehen sollte. Darum sagten wir uns artig Gute
Nacht, klopften uns auf die Schulter und gingen in unsere Zimmer. Tim sah mir
noch hinterher, als ich die Treppe hinauf ging, und ich war noch mal zwei
Stufen nach unten gegangen, um zu sehen, wie er die T ü r hinter sich geschlossen
hatte.
Schlie ß lich betrat ich mein Zimmer
und dr ü ckte
die T ü r
hinter mir zu. W ä hrend
ich auf meinem Bett lag, lauschte ich auf die Ger ä usche, die meine Eltern im Bad fabrizierten,
aber irgendwann verstummten auch die.
Da lag
ich nun in meinem Bett. War ich vorhin auf dem Sofa noch eingeschlafen,
verhielt es sich jetzt leider ganz anders.
Meine
Gedanken waren bei Tim. Tim, der ein Stockwerk tiefer in seinem Bett lag. Ob er
auch an mich dachte? Was f ü r Gedanken ihn wohl heimsuchten? Meine Gedanken waren
rein sexueller Natur. An die Freundschaft, die uns beide verband, dachte ich im
Moment nicht wirklich. Zu frisch waren die Eindr ü cke, die ich im Baumhaus gesammelt hatte.
Zu
frisch und zu intensiv.
Ich
fragte mich, ob Tim sich freuen w ü rde, wenn ich mich noch einmal runter
schleichen w ü rde zu
ihm?
Ach
was, die Idee war nicht gut, was wenn ihm das unangenehm war?
Ich w ä lzte mich hin und her, aber
an Schlaf war definitiv nicht zu denken. Schlie ß lich gab ich es auf. Ich w ü rde jetzt einfach runter
schleichen und
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