Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Büro-Alltags-Bibel

Die Büro-Alltags-Bibel

Titel: Die Büro-Alltags-Bibel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jochen Mai
Vom Netzwerk:
Regel – weißes Fleisch, weißer Wein; rotes Fleisch, roter Wein – ist überholt. Erlaubt ist, was schmeckt. Zum ersten Schluck jedoch fordert allein der Gastgeber auf. So lange bitte warten.

    H ummer. Ein zu Unrecht gefürchteter Klassiker: Zum typischen Hummeressen werden in der Regel rote Servietten gereicht, die Männer auch in den Hemdkragen stopfen dürfen (rot, weil sich eventuelle Flecken aus hellen Stoffen nur schwer entfernen lassen). Zum Essen dürfen Scheren und Beine in die Hand genommen werden. Das Scherenfleisch wird mit den Zacken der Hummergabel herausgezogen, der Rest mit Messer und Gabel des Menübestecks gegessen. Die Hummerzange dient nur für den Fall, dass der Koch den Lobster noch nicht geknackt hat. Hummer wird übrigens immer mit einem Extrateller für die leeren Schalen serviert. Am Ende gibt es ein Schälchen mit Zitronenwasser, in dem man sich die Finger säubern kann.

    I nteraktion . Ob iPhone oder BlackBerry – zum Business-Essen werden diese Kommunikationsbremsen abgeschaltet, mindestens aber auf Vibrationsalarm umgeschaltet. In guten Restaurants kann man sie auch beim Oberkellner hinterlegen, der einen dann ruft, falls man angerufen wird. Grob unhöflich: Das Telefon neben den Teller zu legen. Das sagt: Der potenzielle Anruf ist mir wichtiger als mein Gegenüber.

    J ungbrunnen. Die Außenwirkung ist heute ein wesentlicher Baustein für die Karriere. Gepflegte Kleidung, Hände und Haare gehören zu gutem Stil dazu. Bei Frauen ebenso wie bei Männern. Allerdings ist es eine Unsitte, sein Make-up bei Tisch aufzufrischen, den Lippenstift nachzuziehen oder die Augen zu tuschen. Dazu zieht sich frau stets diskret zurück.

    K arte. Hier geht es nicht um die Speise-, sondern die Visitenkarte. Niemals ungelesen wegstecken, sondern drei Sekunden aufmerksam lesen und auf eventuell vorhandene Titel achten, die mündlich nicht vorgestellt wurden. Erwähnen – das freut jeden! Bei einem Treffen übergibt der Gast als Erster seine Karte – in Gruppen erhält sie zuerst der Ranghöchste. Ist eine Hierarchie nicht erkennbar, werden die Karten der Reihe nach verteilt, beginnend mit der Ihnen nächsten Person, rechtsrum oder linksrum spielt keine Rolle. Natürlich überreichen Sie nur saubere und aktuelle Karten.

    L iegenschaften. Die Lage des Essbestecks ist zugleich ein Code für das Servicepersonal. Die sogenannte 2 0-nach - 7-Stellung (Gabel auf 8 Uhr, Messer auf 4 Uhr) sagt, dass Sie eine Pause machen; die 2 0-nach - 4-Position (Messer und Gabel liegen parallel auf 4 Uhr) dagegen bedeutet: »Ich bin fertig«. Eine weitere Regel, die jedoch selten beachtet wird: Einmal aufgenommen, darf das Besteck die Tischdecke nicht mehr berühren.

    M alheur. Das kann passieren: Sie stoßen ein Weinglas um, kleckern dem Nachbarn auf den Schoß, Brot fällt zu Boden. Alles kein Desaster – solange Sie kein Aufheben darum machen. Sprichwörtlich. Bitten Sie den Kellner diskret, die Spuren zu beseitigen. Ist Ihr Nachbar in Mitleidenschaft gezogen, entschuldigen Sie sich formvollendet und bieten Sie an, für etwaige Reinigungskosten aufzukommen. Sind Sie selbst betroffen, ziehen Sie sich mit einer Entschuldigung auf die Toilette zurück und trocknen dort Ihre Kleidung – nie bei Tisch! Für die Zuschauer gilt indes: großzügig darüber hinwegsehen, nicht kommentieren.

    N iesen. Nieser unterscheiden sich in zwei Gruppen: die Unterdrücker und die Windmaschinen. Egal, zu welchem Hatschi-TypSie gehören – wenden Sie sich dabei ab. Besser noch Sie benutzen ein Taschentuch. Ansonsten die linke Hand. Mit der rechten verabschieden Sie sich später noch. In einigen Kulturen (zum Beispiel im arabischen Raum oder in Indien) gilt die Rechte als besonders rein, nur mit ihr wird gegessen. Wer vorher reinniest, könnte genauso gut ins Essen spucken. Haben Sie bei Tisch eine Niesattacke sowie links und rechts Tischnachbarn, dann rucken Sie mit dem Stuhl etwas zurück und niesen ebenfalls nach links (wegen der linken Hand). Danach entschuldigen Sie sich kurz und leise. »Gesundheit!« wird nicht mehr gewünscht. Husten wird ja auch nicht kommentiert.

    O vationen. Die entscheidende Frage bei den gegenseitigen Aufwartungen: Wer trifft wen wo? Privat: Hier grüßt immer der, der dazukommt oder den anderen zuerst sieht. Geschäftlich: Hier zählt allein die Hierarchie. Allerdings sollten sich bei größeren Gesellschaften immer diejenigen zuerst begrüßen und die Hand geben, die sich kennen – also nicht

Weitere Kostenlose Bücher