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Die Buße - Gardiner, M: Buße - The Liar's Lullaby

Titel: Die Buße - Gardiner, M: Buße - The Liar's Lullaby Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Gardiner
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Los, melde dich.
    Das moderne Leben war durchdrungen von Kommunikationsgeräten, Tag und Nacht spuckte das Informationszeitalter Klatsch und bellende Kommentare aus, und das gesamte elektromagnetische Spektrum glühte, wenn ein Star eine Brust-OP hatte - aber wenn es darum ging, ob die Rettungspringer des 129th Rescue Wing sicher in Moffett Field eingetroffen waren, tappte man völlig im Dunkeln.
    Widerstrebend verstaute sie das Handy in der Gesäßtasche. Eine Sekunde später zog sie es wieder heraus und rief Vienna Hicks an.
    »Mannomann, alles okay bei Ihnen?«, antwortete Vienna, nachdem sie ihr von dem Angriff des Einbrechers in Tasias Haus erzählt hatte.
    »Bis auf eine Schürfwunde geht’s mir gut. Aber Ace Chennault musste mit dem Krankenwagen abtransportiert werden.«
    »Armer Kerl. Bei dem hat man aber auch nicht das Gefühl, dass er rechtzeitig ausweichen könnte.«
    Jo lächelte. »Kennen Sie jemanden, der vielleicht in das Haus Ihrer Schwester einbrechen will?« Sie warf die Frage einfach so hin, ohne eigentlich mit einer Antwort zu rechnen.
Nachdem sie sich vergewissert hatte, dass sich kein Auto näherte, trabte sie über die Straße zu ihrem Haus.
    »Vielleicht«, meinte Vienna.
    Jo stockte. »Wirklich?«
    »Nur keine übertriebenen Erwartungen, Dr. Beckett. Können Sie heute Abend zu mir in die Kanzlei kommen?«
    »Natürlich.«
    »Bringen Sie Ihren psychiatrischen Decodierungsring mit.«
    »Könnten Sie sich etwas klarer ausdrücken?«
    »Um sechs Uhr erfahren Sie mehr.«
    Jo bemerkte plötzlich einen grünen VW-Käfer, und im gleichen Moment riss die Fahrerin den Kopf zu ihr herum. Nach einem rasanten Wendemanöver parkte sie in zweiter Reihe vor Jos Haus. Der luftgekühlte Motor des VW quiekte, aus dem Auspuff drangen stinkende Abgase. Die Fahrerin stieg aus.
    Der Beton unter Jos Füßen fühlte sich auf einmal heiß an. Sie bewegte sich nicht.
    Die Frau stapfte auf sie zu. »Ich dachte, Sie haben eine Sekretärin oder zumindest ein Büro mit normalen Geschäftszeiten.«
    Sie war bunt gekleidet und schmächtig, mit roten, kreisförmigen Ohrringen, die im Sonnenlicht blitzten. Ihr Haar war pechschwarz gefärbt, mit einem Magentastreifen über der Stirn. An Fingern und Zehen trug sie silberne Ringe. Auf ihrem T-Shirt war Markham Printing zu lesen. Offenbar stand sie auf Tinte. Am linken Arm hatte sie ein Tattoo in gotischer Schrift: Sophie.
    Mit finsterer Miene kam sie näher. »Sie sind doch Jo Beckett, oder?«

    Sie sah aus wie ein Schmetterling, dem man die Flügel ausgerissen und wieder angenäht hatte. Schön und lädiert, verzweifelt darum bemüht, nicht abzustürzen, und wütend darüber. Es war Dawn Parnell, Sophie Quintanas Mutter, Gabes Exfreundin.
    Jo konnte sich nicht vorstellen, woher Dawn ihre Adresse hatte. Warum war sie überhaupt da? Bestimmt aus keinem erfreulichen Grund …
    »Ist was mit Gabe?«
    »Ja«, antwortete Dawn.
    Die Sonne schien Jos Brust mit einem schrillen Sirren zu durchbohren. »Ist was passiert?«
    Dawns braune Augen waren wie ein Kaleidoskop, zu hell, ein Wirbel von Gefühlen. Bitte nicht. Bitte mach, dass ihm nichts zugestoßen ist.
    »Wo ist er?«, fragte Dawn.
    »Haben sie … haben die Leute vom Rescue Wing Ihnen nicht …«
    »Ich komm zu spät zur Arbeit. Meine Schicht hat Mittag angefangen, und heute ist sein Tag.«
    »Was?«
    Dawn deutete die Straße hinauf, vielleicht in Richtung der Druckerei, in der sie arbeitete. »Unter der Woche ist Sophie bei Gabe. Aber in der Schule war sie auf einmal krank, und die Lehrerin hat ihn nicht erreicht. Also haben sie mich angerufen, und jetzt komme ich zu spät.«
    »Moment.« Jo hob die Hände. Sie hörte den flehenden Ton in ihrer Stimme. »Sie wissen also nicht, wo Gabe ist?«
    »Nein, deswegen bin ich ja hier.« Dawn sprach langsam wie mit einem störrischen Kind.

    »Sie haben nichts von seinen Verwandten oder vom Rescue Wing gehört?«
    »Nein. Und ich kann es mir nicht leisten, meine Schicht zu verpassen. Sonst werde ich rausgeschmissen. Und wenn ich meinen Job verliere, krieg ich Ärger wegen dem Sorgerecht.«
    Jos Herz dröhnte wie eine Kesselpauke. Sie fühlte sich, als wollte sie sich an einer Wand aus Zuckerwatte festhalten.
    »Gabe ist also nichts passiert?«
    Dawn schaute sie schief an. »Bloß dass ich ihn nicht finden kann. Ich musste Sophie von der Schule abholen.«
    Allmählich lichtete sich der Nebel vor Jos Augen. Gabe war nichts zugestoßen. Sie trat auf den VW zu. »Geht es Sophie gut?«
    »Sie

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