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Die Buße - Gardiner, M: Buße - The Liar's Lullaby

Titel: Die Buße - Gardiner, M: Buße - The Liar's Lullaby Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Gardiner
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Gorillakrieg?«
    Jo wunderte sich. »Wie bitte?«
    »Kämpfen die Affen gegen die Menschen?«
    »Nein, wo hast du das denn her?«
    Sophie zuckte die Achseln. »Hab gehört, wie die Lehrer über Gorillakrieg reden.«
    »Das Wort heißt G-u-e-r-i-l-l-a. Das sind Rebellen. Mach dir keine Sorgen wegen den Affen.«
    Oder um deinen Dad, der in die Schlacht zieht.

    Sophie nickte. Jo zog die Decke enger um sie und ging nach unten ins Büro.
    An ihrem Schreibtisch stützte sie sich auf die Ellbogen und rieb sich die Stirn. Zorn half weder ihr noch Sophie weiter. Sie ermahnte sich, es gut sein zu lassen.
    Und vor Dawn Parnell auf der Hut zu sein.
    Ihr Telefon läutete. Das Klingeln durchzuckte sie wie ein Feueralarm.
    Auf dem Display stand Tina . »Ja.«
    »Lass dir deine Freude über meinen Anruf bloß nicht so raushängen.«
    Jo räusperte sich. »Ja, Schwesterherz.«
    »Okay, hab verstanden.«
    »Entschuldige. Der Tag ist mir um die Ohren geflogen wie eine Bombe. Der Fall entpuppt sich als tückisch, Sophie liegt oben krank im Bett und …« Sie stand auf und schloss die Bürotür. »Ihre Mutter hat sie praktisch aus dem Auto geschmissen, die arme Kleine. Außerdem ist Gabe seit gestern Abend bei einem Rettungseinsatz, und wenn ich nicht bald was von ihm höre, krieg ich einen psychotischen Schub. Dann geh ich die Wand hoch und klettere über die Decke.«
    »Jo, das tut mir leid. Was für ein Rettungseinsatz?«
    »Auf See. Achthundert Meter vor der Küste ist ein Schiff in Brand geraten. Das heißt, sie müssen den Transporthubschrauber in der Luft nachtanken.«
    »Ganz ruhig. Leg den Kopf zwischen die Knie. Beiß dir nicht die Fingernägel ab.«
    »Sie müssten schon längst zurück sein.«
    »Dauert bestimmt nicht mehr lang.«
    »Es sind schon vierzehn Stunden.«

    »Jo, hör zu. Gabe ist ein Profi und stark. Und du bist auch stark. Das meine ich ehrlich.«
    Die Überzeugung in Tinas Stimme ließ sie verstummen. Langsam atmete sie aus. »Danke. Entschuldige.« Sie setzte sich und fuhr sich mit der Hand durchs Haar. »Also, noch mal von vorn. Ja, Schwesterherz, was liegt an?«
    »Hast du die Nachrichten gesehen?«
    Jos Festnetzanschluss schellte. Diesmal spürte sie ein tiefes Brummen in sich widerhallen. »Nein.«
    »Du bist im Fernsehen.«
    »Bleib dran, mein anderes Telefon klingelt.«
    »Kann ich mir vorstellen«, antwortete Tina.
    Jo hob ab.
    Amy Tang legte sofort los. »Wenn sich dieser Scheiß weiter rumspricht, haben wir vielleicht nicht mal bis zum Ende der Woche, um den Fall abzuschließen.«
    »Welcher Scheiß?« Jo verabschiedete sich von Tina und nahm das Festnetztelefon mit ins Wohnzimmer. Sie machte den Fernseher an.
    »Ich hab versucht, deinen Namen da rauszuhalten, aber irgendwelche Armleuchter haben ihn weitergegeben.«
    Die Lokalnachrichten liefen. Vor Tasia McFarlands Haus stand eine Reporterin. Hinter ihr bewachten zwei Polizisten die Eingangstür.
    »… Identität des Mannes, der von dem Einbrecher niedergeschlagen wurde, noch nicht bestätigt, aber nach unseren Informationen handelt es sich um …« Sie schielte auf ihre Notizen. »… Ace Chennault, einen Musikjournalisten, der Tasias Tour aus beruflichen Gründen begleitet hat.«
    »Ich hör deinen Fernseher. Das ist Kinderkram. Schau mal
in einen von den großen Sendern rein«, forderte Tang. »Da flippen sie völlig aus.«
    Jo schaltete auf einen landesweiten Nachrichtenkanal. Hinter einem neoblauen Schalter interviewte eine blonde Moderatorin einen Gast, der direkt dem Handbuch für Klischees entsprungen schien. Dicklich, zerzaust, Tweedjackett und Fliege. Dank diesem Erscheinungsbild konnte sich der Sender das Namensschild mit dem Titel Professor sparen. Jo fragte sich, ob sie einen Praktikanten zum nächsten Collegecampus geschickt und ihm eine Requisiten-Liste mitgegeben hatten, auf der stand: Neanderthalerschädel aus dem Fachbereich Anthropologie; heiße Cheerleaderhöschen; zerstreuter Professor.
    »… nichts deutet auf eine Depression, die sie zum Selbstmord hätte treiben können. Ich habe Mitschnitte der drei Auftritte vor dem Konzert in San Francisco analysiert und kann keine Anzeichen dafür entdecken.«
    »Was ist das?«, fragte Jo.
    »Das ist das Startsignal«, erwiderte Tang. »Die Uhr tickt.«
    Auf dem Bild nickte die Blondine dem Professor verständnisvoll zu. »Wenn Tasia selbstmordgefährdet gewesen wäre, woran hätte man das denn erkennen können?«
    »O Mann«, entfuhr es Jo.
    Tang goss Öl ins Feuer. »Wetten, dass du in

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