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Die Buße - Gardiner, M: Buße - The Liar's Lullaby

Titel: Die Buße - Gardiner, M: Buße - The Liar's Lullaby Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Gardiner
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Musikvideo, mehrfach gespielt. Doch soeben war der Zirkus um Searle unterbrochen worden.
    Edie Wilson setzte sich mit triumphierendem Ausdruck in Szene. »Alarmierende neue Informationen über die Psychiaterin Dr. Johanna Beckett sind ans Licht gekommen.«

    Das Bild wechselte zu Gabes 4Runner, der sich mit Jo auf dem Beifahrersitz von dem Mediengedränge vor ihrem Haus entfernte.
    »Wir haben erfahren, dass Dr. Beckett zwielichtige Verbindungen unterhält. Die Polizeipsychiaterin hat einen Geliebten mit schillernder Vergangenheit.«
    Jo sprang auf. »O Gott.«
    Wechsel zu einem körnigen Foto von Gabes Gesicht, aufgenommen durch das Fenster des 4Runner. Sein blaues Auge war deutlich zu erkennen.
    »Wie aus verlässlicher Quelle verlautet, ist Gabriel Miguel Quintana, derzeit ziviler Angestellter der Air National Guard in Kalifornen, in der Vergangenheit durch sein gewalttätiges Verhalten aufgefallen.«
    Jo kickte ihren Stuhl gegen den nächsten Tisch, als sie zum Fernseher lief.
    »Nach unseren Informationen umfasst Quintanas Vorstrafenregister unter anderem schwere Körperverletzung mit einer tödlichen Waffe«, fuhr Wilson fort.
    Auf dem Bildschirm erschien Dawn Parnell. Jo hatte das Gefühl, dass ihre Haare glühten.
    »Vielleicht wurde der Eintrag aus irgendwelchen Gründen offiziell gelöscht«, erklärte Dawn. »Vielleicht haben sich die beim Militär überlegt, dass sie jemand mit solchen Neigungen gut brauchen können. Ich weiß es nicht. Ich will nur meine Tochter schützen.«
    Tang holte Jo ein. »Vergiss es.«
    »Ich steig auf den Tresen und reiß den Scheißkasten von der Wand«, zischte Jo.
    Auf einem geteilten Bildschirm war ein Moderator zu sehen.
Seine arrogante Miene verhieß nichts Gutes. Wahrscheinlich hatte er sich in seinem Journalistendasein bisher mit so wichtigen Nachforschungen befasst wie der, ob der Osterhase nur Schokohäschen in den Korb legte oder auch die hartgekochten Eier. »Was bedeutet das für das Thema Sicherheit, Edie?«
    Wilson nickte. »Das ist die eigentliche Frage. Es hält sich das hartnäckige Gerücht, dass die Polizei erst von der Gefahr für Searle Lecroix verständigt wurde, als es schon zu spät war, um ihn zu warnen.«
    »Gerücht …« Jo machte einen Schritt in Richtung Bar. Tang zog sie zurück.
    »Die Frage, der sich die Verantwortlichen nicht stellen wollen, ist, ob diese Psychiaterin die Gefahr gegenüber der Polizei heruntergespielt hat. Und ist das Militär zu lax im Umgang mit seinen zivilen Angstellten? Quintana arbeitet auf dem Flughafen Moffett Field, also in nächster Nähe zu einer ganzen Reihe von Spezialeinheiten.«
    »Wirklich beunruhigend, Edie.«
    Der Sender schaltete um auf Werbung.
    Jo stürmte hinaus und wählte Gabes Nummer. »Hat Sophie das gesehen?«
    »Kann jetzt nicht reden. Ich ruf zurück.«
    »Es tut mir furchtbar leid.«
    »Ich weiß.«
    Er ging aus der Leitung. Als Jos Hand nach unten fiel, klingelte das Handy erneut.
    »K.T. Lewicki.« Der Stabschef des Weißen Hauses klang energiegeladen. »Sie wollten mit mir sprechen?«

KAPITEL 44
    Die Türen waren verschlossen, die Fenster verriegelt, abgeschottet gegen das heruntergekommene Viertel in Daly City. Durch die Jalousien sickerte gelbes Licht ins Wohnzimmer. Keyes stand vor dem Fernseher, hypnotisiert von Edie Wilsons Bericht. Ivory lief auf und ab. Zwischen ihren Fingern baumelte eine Zigarette mit drei Zentimeter langer Asche.
    »Sie haben sie abgeknallt«, zischte sie. »Erst haben sie Searle umgebracht, dann sie. Die haben sie einfach kaltgemacht, Keyes.«
    »Ich weiß. Es ist so weit.«
    Ivorys schwanenweißes Haar war zerzaust und schmutzig. Es stand ihr ab wie zerrupfte Federn, seit sie die Nachricht gehört, daran gezerrt und geschrien hatte wie eine Verrückte. Auch ihr weißer Nagellack wirkte fleckig. Sie war barfuß, ihre Tätowierungen glänzten blau wie Eis, und unter ihrer Unterwäsche lugte das Skorpiontattoo am Halsansatz hervor.
    »Searle hat zu viel über Tasia gewusst. Er hätte geredet. Also haben sie ihn umgelegt. Die Bullen …« Sie deutete auf den Bildschirm. »Erst haben sie ihn umgelegt, dann haben sie sie abgeknallt, um es ihr in die Schuhe zu schieben.«

    Keyes starrte auf den Fernseher. »Oswald. Sie werden sie zum Sündenbock stempeln, genau wie Lee Harvey.« Er schüttelte den Kopf. »Und McFarland hat Agenten in der Nationalgarde - dieser Quintana in Moffett Field. Mexikanischer Name, was für ein Zufall.«
    Ivorys Wimperntusche war ihr über die

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