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Die Buße - Gardiner, M: Buße - The Liar's Lullaby

Titel: Die Buße - Gardiner, M: Buße - The Liar's Lullaby Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Gardiner
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zu erzählen, wie effizient die gewählte Regierung die Menschen dieses
Landes dazu ermuntert, sich zu ihrer Bürgerpflicht zu bekennen.«
    Sie holte Luft. Ihr Herz klopfte heftig, und sie hatte das Gefühl, dass unter ihren Füßen der Boden schmolz.
    Lewicki brauchte einige Sekunden, ehe er antwortete. »Muss ich jetzt wirklich den Begriff Projektion benutzen, Dr. Beckett? Vor wenigen Minuten habe ich Edie Wilsons Sendung gesehen, Sie wahrscheinlich auch. Sie hat mit Mr. Quintanas ehemaliger … Freundin geredet. Ist das richtig?«
    Diesmal blieb Jo still.
    »Treffende Reportage, nach Ihrer Reaktion zu urteilen. Allerdings gibt es keinen gelöschten Eintrag im Strafregister. Nur eine Verhaftung vor elf Jahren. Bei einer Barschlägerei hat Quintana einen Mann mit einer metallenen Gürtelschnalle so verprügelt, dass er fast gestorben wäre. Ich weiß nicht, warum keine Anklage erhoben wurde - vielleicht weil er sich bereiterklärt hat, unmittelbar darauf seinen Dienst bei der Air Force anzutreten.«
    Jo schloss die Augen.
    »Die genaueren Umstände kenne ich nicht, aber nach meinen eigenen Erfahrungen beim Militär kann Mr. Quintana wohl von Glück sagen, dass er als Rettungsspringer dienen darf, statt eine Gefängnisstrafe zu verbüßen.«
    Jo ließ die Augen zu. Sie konnte sie nicht öffnen.
    »Wirklich ein Jammer, dass seine Tochter ausgerechnet jetzt von diesen Vorfällen erfährt, da er sich auf seinen Auslandseinsatz vorbereitet. Natürlich ist es möglich, dass das Militär oder die kalifornische Justiz im Besitz weiterer Dokumente ist, die an die Öffentlichkeit gelangen. Oder auch nicht.«

    Jo biss die Zähne zusammen. Sie wollte sprechen, aber sie wusste, dass sie die Lippen nicht bewegen durfte, weil sie sonst nur noch geschrien hätte.
    Lewickis Stimme kehrte wieder zu ihrem lebhaften Anfangston zurück. »Aber wie bereits erwähnt, es ist nicht mehr nötig, dass Sie sich weiter in diese Dinge vertiefen. Und wenn kein Bericht kommt, sollte auch das Medieninteresse wieder einschlafen.«
    Vor ihren Augen pulsierte alles. »Verstanden, laut und deutlich.«
    »Ausgezeichnet. Danke für das aufschlussreiche Gespräch. Guten Abend, Dr. Beckett.« Er legte auf.
    Sie starrte auf den Verkehr und die Möwen, die über ihr kreisten, als hätten sie es auf ihre Knochen abgesehen.
     
    Vienna lehnte sich vor. »Dieser arrogante Kotzbrocken.«
    »Vor einer Stunde hatte ich mich damit abgefunden, das Handtuch zu werfen. Ich wollte nur noch nach Hause kriechen und den Mund halten, um nicht alles noch schlimmer zu machen. Aber dann kam dieser Anruf von Lewicki.«
    »Dieser blöde Wichser. Bei der Hochzeit von Rob und Tasia hab ich mit ihm getanzt. Hab Tequila mit ihm getrunken, bis wir doppelt gesehen haben. Eigentlich mag ich diesen Armleuchter. Widerliches kleines Würstchen.« Vienna verschränkte die Arme. »Wenn Sie die Wahrheit nicht rausfinden können, dann mach ich das. Ich engagiere einen Privatdetektiv. Ich engagiere meinen eigenen forensischen Psychiater. Sie haben doch Kollegen? Einen Verband, irgendwas in der Richtung?«
    »Sie würden bis zum bitteren Ende gehen?«

    »Wir reden hier von meiner Schwester . Und ob ich das würde.«
    »Das wird kein Zuckerlecken.«
    »Sehe ich aus, als hätte ich Angst?«
    »Gut. Ich bin nämlich dabei.«
    »Wirklich?«
    »Ja. Wenn ich weglaufe, wird Lewicki nicht zufrieden sein. Er wird versuchen, mich zu erledigen. Hab ich Recht?«
    Vienna nickte bedächtig. »Der gibt keine Ruhe, im Gegenteil, der legt noch eine Schippe drauf. Kel will, dass Sie aussteigen, bevor Sie Informationen ausgraben, die dem Präsidenten schaden könnten. Nur das zählt. Eine Dampfwalze im Dienst des öffentlichen Interesses. Das geht nicht persönlich gegen Sie, es ist schlicht sein Instinkt. Seine Mission.« Sie runzelte die Stirn. »Wenn Sie sich zurückziehen, sind Sie für ihn ein waidwundes Wild. Vielleicht versucht er, Sie beruflich zu diskreditieren. Langfristig. Damit Sie später, wenn Sie doch noch Beweise entdecken, nicht mehr glaubwürdig sind.«
    »Ich kann mich und meine Liebsten nur vor diesen rücksichtslosen Übergriffen schützen, wenn ich Lewicki zuvorkomme. Wenn ich Beweise finde, die den Tod Ihrer Schwester eindeutig klären. Ich muss mich wehren.« Jo erhob sich. »Also los.«
    Vienna atmete tief ein. Es war ein imposanter Anblick. »Wenn Noel Petty Tasia nicht getötet hat, müssen wir dann trotzdem annehmen, dass sie ermordet wurde?«
    »Wenn ja, war es eine dreiste,

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