Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die Chaos-Kompanie

Titel: Die Chaos-Kompanie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
Vom Netzwerk:
Bemühungen auf, da er einsah, dass jeder weitere Vorstoß bestenfalls eine Grausamkeit gewesen wäre.
    »Tja, ich geh' dann jetzt«, sagte er und setzte sich in Richtung Tür in Bewegung. »Ich bin nur ein paar Minuten weg, falls irgend jemand anruft.«
    Rose entspannte sich ein wenig, als er den Rückzug antrat, und bestätigte seinen Weggang mit einem nicht sehr lebhaften Nicken.
    Sobald er die Tür hinter sich geschlossen hatte, blähte Narrisch die Backen und atmete so tief aus, als hätte er die ganze Zeit über den Atem angehalten. Zu seiner nicht geringen Überraschung stellte er fest, dass der Umgang mit jemanden, der so scheu war wie Rose, den Effekt hatte, ihn nervös zu machen. Die quälende Schüchternheit der scheuen Legionärin machte ihn ungeheuer befangen, und während der gesamten >Unterhaltung< hatte er sich dabei ertappt, wie er versuchte, herauszufinden, was er wohl sagte oder tat, dass sie sich so unwohl fühlte. Alles in allem hinterließ es ein Gefühl bei ihm, als sei er derjenige, der Bambis Mutter erschossen hatte.
    Gedankenverloren entschied sich Narrisch, die Treppe hinunter zum Verkaufsautomaten zu gehen, statt auf einen Aufzug zu warten.
    Es war leicht zu erkennen, warum die Leutnants sie für einen Problemfall hielten. Er würde noch einmal versuchen, mit Rose zu sprechen - irgendwann, wenn er nicht so müde war. Dann würde er es ja vielleicht schaffen, einen Weg zu finden, ihr ihre Befangenheit zu nehmen. So, wie die Dinge lagen, war es schwierig, sich in Gegenwart von jemanden zu entspannen, der konstant auf einen reagierte, als sei man eine Art Monster.
    Wie aufs Stichwort erhob sich ein Alptraum von den Stufen zu seinen Füßen. »Wa ... Oh! Mein Gott, Schoppen-Hauer. Haben Sie mich erschreckt ... Ich hatte Sie da gar nicht gesehen.«
    »Keine Entschuldigung, Hauptmann. Viele vor mir erschrecken, wenn erwarten. Sie nicht erwarten, mich zu sehen, also erschrecken.«
    Der große Voltrone schüttelte den Kopf, wenngleich Narrisch bemerkte, dass er ihn eher wie ein Hund um die Nase rotieren ließ, statt sein Kinn auf seinem Genick vor und zurück zu schwenken, wie ein Mensch es gemacht hätte. Es ließ sich nicht bestreiten, dass dieser nichtmenschliche Legionär selbst unter den günstigsten Umständen eine eindrucksvolle, wenn nicht gar furchteinflößende Gestalt abgab, erst recht, wenn man ihm spätnachts unerwartet in einem Treppenhaus begegnete.
    Nahezu zwei Meter zehn groß, mit einer massigen, tonnenförmigen Brust, überragte Schoppen-Hauer alle bis auf die größten Menschen. Seine braunolivefarbene Haut erinnerte in Farbe und Musterung eher an ein Tierfell als an menschliches Fleisch, besonders, da sie durch erhebliche Mengen stumpf schwarzer Haare vervollständigt wurde.
    Gekrönt wurde der Gesamteindruck von einem missgestalteten Gesicht, das nur eine barmherzige Mutter - oder ein anderer Voltrone - lieben konnte. Es war langgezogen und sprang in einer unverkennbaren Schnauze vor, und aus dem Unterkiefer ragten beiderseits der Nase zwei hauerartige Eckzähne hervor, vermutlich das charakteristische Merkmal, von dem der Legionär seinen Namen ableitete.
    »Nebenbei bemerkt tut es mir leid, dass wir nicht schon früher miteinander gesprochen haben«, sagte der Kommandant, der immer noch darum rang, die Fassung zurückzuerlangen.
    »Nochmals, keine Entschuldigung, Hauptmann. Wissen, Sie beschäftigt. Auch machen gute Arbeit. Werden helfen jede Art Sie wollen.«
    Narrisch hörte der Antwort des Voltronen nur mit halbem Ohr zu, da der Rest seiner Aufmerksamkeit von dem Stapel Bücher im Treppenhaus in Anspruch genommen wurde.
    »Was haben Sie hier überhaupt gemacht, Schoppen-Hauer? Gelesen?«
    Der Legionär nickte, wobei sein Kopf sich übertrieben auf und ab bewegte, wie der eines Pferdes, das gegen eine Kandarre ankämpft.
    »Ich nicht brauchen viel Schlaf, daher viel lesen. Kommen hierher, damit Zimmerkameraden nicht müssen schlafen mit Licht an in Zimmer.«
    Narrisch hatte sich hingehockt, um die Bücher durchzusehen, und schaute mit neu erwachter Nachdenklichkeit in den Augen auf.
    »Das ist ziemlich schwere Lektüre. Wie kommt es, dass Sie so viele mitgebracht haben?«
    »Werden lesen ganzen Stapel heute nacht.«
    »Den ganzen Stapel?«
    Wieder warf der Voltrone zustimmend den Kopf hoch.
    »Lesen schnell. Menschen viel Wissen haben. Angeschlossen Legion zu lernen menschliches Wissen. Wollen sein Lehrer wenn Dienstzeit beendet.«
    Hastig revidierte der Kommandant seine

Weitere Kostenlose Bücher