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Die Chaos Queen

Die Chaos Queen

Titel: Die Chaos Queen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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Als ich mich ans Steuer setzte und den Motor anließ, beugte sich Morelli zu mir herüber.
    »Was ist denn mit dir passiert?«, fragte er.
    »Ich habe ums Essen gekämpft.«
    »Hochzeitstorte?«
    »Jep.«
    Morelli leckte mir Zuckerguss vom Hals, und ich setzte versehentlich schräg aus der Einfahrt und fuhr im Rückwärtsgang quer durch den Vorgarten meiner Eltern.
    »Okay, nur damit ich es richtig verstanden habe«, sagte Morelli. »Du willst mit den Süßigkeiten aufhören?«
    Wir saßen an Morellis Küchentisch und gönnten uns ein spätes Frühstück.
    »Ich esse nichts mehr, wo Zucker drin ist«, erklärte ich.
    »Was ist mit den Cornflakes vor dir?«
    »Frosted Flakes, meine Lieblingssorte.«
    »Die sind mit Zucker überzogen.«
    Scheiße. »Vielleicht habe ich gestern Abend ein bisschen übertrieben. Vielleicht habe ich überreagiert, weil Valerie so viel zugenommen hat und Kloughn Albträume hatte, sie würde ihn ersticken. Meine Mutter meinte, ich hätte sieben Stück Torte gegessen, aber ich kann mich nicht an ein einziges erinnern. Ich glaube, sie hat übertrieben.«
    Morellis Telefon klingelte. Er ging dran und reichte es an mich weiter. »Deine Großmutter.«
    »Jungejunge, da haben wir aber gestern eine Schweinerei veranstaltet«, sagte sie. »Im Esszimmer müssen wir neu tapezieren. Aber es hat sich gelohnt. Als deine Mutter heute Morgen aufgestanden ist, hat sie alle Flaschen aus dem Schrank geräumt. Ich hab natürlich noch eine in meinem Schrank, aber das ist in Ordnung. Ich kann ja mit Alkohol umgehen. Ich trinke nicht, wenn es mir schlecht geht. Ich trinke, weil es mir schmeckt. Egal, deine Mutter trinkt so lange nicht, wie du dich vom Zucker fernhältst. Tust du doch, oder?«
    »Klar. Auf jeden Fall. Ich esse keinen Zucker mehr.«
    Ich gab Morelli das Telefon zurück und sah im Schrank nach. »Haben wir Cornflakes, wo kein Zucker drin ist?«
    »Wir haben Bagels und English Muffins.«
    Ich steckte einen Bagel in den Toaster und trank Kaffee, während ich wartete. »Ranger findet, dass einige von den Bomben komisch waren.«
    »Da stimme ich ihm zu«, sagte Morelli. »Laski überprüft die Berichte aus dem Labor, um sicherzugehen, dass da kein Trittbrettfahrer am Werk ist. Und er soll mit Chester Rhinehart sprechen. Bisher ist Chester der Einzige außer dir, der Spiro gesehen hat.«
    »Gut, was liegt heute an? Wie geht’s deinem Bein?«
    »Dem Bein geht’s deutlich besser. Tut nicht mehr weh. Mein Fuß ist nicht mehr geschwollen.«
    An der Haustür klopfte es laut. Ich nahm meinen Bagel und ging nachsehen.
    Es war Lula. Sie trug ein giftgrünes Top und eine seitlich am Saum mit Strasssteinchen besetzte Stretchjeans. »Ich hab von der Hochzeit gehört«, sagte Lula. »Ich wette, deine Mutter ist total ausgeflippt. Wenn man sich vorstellt, dass sie die ganzen Leute anrufen und ihnen sagen musste, dass sie sich einen Burger bestellen können. Aber etwas Gutes hat das Ganze doch, oder? Du musstest nicht wie eine verrückt gewordene Aubergine durch die Gegend laufen.«
    »Es hat sich alles zum Guten gewendet«, sagte ich.
    »Aber hallo. Freut mich, dass du so gut drauf bist. Schlechte Laune kann ich nämlich nicht gebrauchen, weil ich ein bisschen Hilfe nötig hätte.«
    »Oh nein!«
    »Nur ein bisschen. Moralische Unterstützung. Du kannst natürlich auch mit zupacken, wenn du willst. Obwohl es diesmal vermutlich nicht notwendig ist.«
    »Nein. Egal, was es ist – ich mache nicht mit.«
    »Das meinst du doch nicht so. Das sehe ich dir an. Wo ist Kollege Knackarsch? In der Küche?« Lula rauschte an mir vorbei und ging Morelli suchen. »He«, grüßte sie ihn. »Wie läuft’s? Du hast doch nichts dagegen, wenn ich mir Stephanie ausleihe, oder?«
    »Doch, hat er«, mischte ich mich ein. »Wir wollten heute …«
    »Ehrlich gesagt, ist heute Männertag«, erklärte mir Morelli.
    »Ich hab den Jungs versprochen, dass wir heute hier abhängen.«
    »Du hast gestern mit den Jungs abgehangen. Und vorgestern auch.«
    »Das waren doch meine Kollegen. Heute schauen mein Bruder Tony und mein Vetter Mooch vorbei. Sie wollen bei mir das Spiel gucken.«
    »Sei froh, dass ich vorbeigekommen bin«, sagte Lula zu mir.
    »Sonst hättest du dich oben verstecken müssen, damit du ihnen nicht ihren Männertag verdirbst.«
    »Du kannst das Spiel gerne mit uns gucken«, bot Morelli mir an. »Ist ja hier nicht verboten für Frauen. Sind nur Tony und Mooch.«
    »Genau«, meinte Lula. »Die sind bestimmt froh, wenn eine

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