Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die Chaosschwestern sind unschlagbar - Mueller, D: Chaosschwestern sind unschlagbar

Titel: Die Chaosschwestern sind unschlagbar - Mueller, D: Chaosschwestern sind unschlagbar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dagmar H. Mueller
Vom Netzwerk:
danke«, meinte Dodo und holte etwas stockend und gepresst Luft (na schön, ich hab vielleicht ein bisschen doll zugetreten), »das ist ja … echt nett von dir!«
    Ramón lächelte. »Gerrrne! Dann bis morrrgen!«
    »Äh, ja, bis morgen«, sagte Dodo und verzog ihr Gesicht immerhin zu einer Art gequetschtem Grinsen. Ich schätze, sie hat sich zumindest Mühe gegeben.
    Dodo und ich blieben im Türrahmen stehen und winkten höflich, bis er auf dem Nebengrundstück verschwunden war. Dann schlossen wir die Tür und sahen uns an.
    »Was war das denn?«, prustete Dodo los und starrte kichernd auf die rote Blume in ihrer Hand. Unser kleiner Streit war natürlich vergessen.
    »Bei dem hast du jetzt’n Stein im Brett!«, kicherte ich. »Oder ein Blümchen im Topf! Anscheinend mag er dich!«
    Dodo kicherte geschmeichelt mit und glotzte selig auf das kleine Blümchen. Was ich natürlich großartig fand. Immerhin hat sie jetzt endlich mal ihre Nase Richtung Ramón gereckt und schnüffelt nicht mehr die ganze Zeit nur Schnarchnase Marvin nach.
    Ich zog sie hoch in mein Zimmer – nicht dass sie noch auf die Idee kam, unseren kleinen unwichtigen Streit über »Freundschaften im Allgemeinen und mein Verhalten dabei im Besonderen« fortzusetzen – und kicherte und quatschte mit ihr den restlichen Abend über Javier und Ramón und über Spanien und die spanischen Jungs überhaupt. Schön!
    Nur einmal störte Livi, als sie ihre rotblonden Locken zur Tür reinsteckte und fragte, ob ich einen Moment Zeit hätte. Sie brauchte einen Rat.

    Also ehrlich, es war doch wohl offensichtlich, dass ich keine Zeit hatte. Dodo und ich waren gerade dabei, uns gegenseitig unsere Nachtcreme einzumassieren, und ansonsten waren wir immer noch mit der Planung des morgigen Tages beschäftigt.
    Und außerdem eigne ich mich nicht besonders für Gespräche über abnadelnde Regenwälder, Ozonlöcher über der Wüste, den bedrohten Bestand von Eisbären in Südbayern, oder was auch immer Livi für wichtig hält. (Warum benutzt sie nicht wenigstens ein wenig Wimperntusche? Sie könnte so prima aussehen!)
    Als sie endlich wieder verschwunden war, haben Dodo und ich im Bett noch etwa zehn Minuten hart an unserem Buch gearbeitet.
    Oh, ich musste so lachen, als Dodo vorschlug, auch noch ein paar spanische Vokabeln mit reinzunehmen! (Adios, Marvin! Bienvenido, willkommen Ramón! Juchhu!)
    Kurz vor dem Einschlafen, als ich schon Dodos süße kleine Schnarcher neben mir hörte, gingen mir noch lauter nette Flirtideen im Kopf rum. Zu schade, dass ich schon zu müde war, um sie noch aufzuschreiben.
    Merkwürdig allerdings, dass ständig Henry da drin rumspukte. Na ja, er sieht ja ganz gut aus und so, und bietet sich natürlich als Flirtobjekt an, deshalb ist das vielleicht doch gar nicht so ungewöhnlich. Oder doch? Hm. Ich meine, weil … eigentlich bin ich ja in Javi verliebt!
    Ähm, also jedenfalls habe ich mich dazu beinahe – vielleicht – möglicherweise jetzt dann doch entschieden. Also – na ja, ganz entschieden habe ich mich natürlich noch nicht!
    Aber dann fiel mein Blick auf das Bild von Javier über meinem Bett und – echt komisch – jedes Mal wenn ich seine braune Sommerhaut sehe und sein kleines, nur gehauchtes
Lächeln mit den dunklen zusammengekniffenen Augen, dann … dann blubbert es doch immer wieder wie Sprudelwasser in meinem Bauch. Ach, Javi!
    Und an der Stelle muss ich wohl eingeschlafen sein.
    Aufgewacht bin ich, wie gesagt, von einer komplett überreagierenden Iris.
    »Was ist denn los bei euch?«, hat Dodo völlig verstört gefragt und sich ihre Augenmaske von der Nasenspitze gepult. Irgendwie verrutschen die blöden Dinger immer.
    »Tut mir leid«, hab ich nur geseufzt und mein Gesicht nach meiner eigenen Maske abgetastet. Sie lag aber inzwischen auf dem Fußboden. (Ob ich sie das nächste Mal mit Tesafilm festkleben soll?)
    Nachdem Iris brüllend unsere Tür aufgerissen hatte, sich dann aber spontan dazu entschloss, doch lieber erst mal bei Malea und Livi weiterzubrüllen, hatten Dodo und ich zum Glück noch ein wenig Ruhe. Wir haben noch ein paar Flirtgedanken zu Papier gebracht, aber dann musste Dodo nach Hause.
    Ja, und jetzt hab ich endlich, endlich Zeit für mein Gesicht. Wunderbar! Hmm, was mach ich denn? Vielleicht mal wieder eine richtig schöne Gurkenpackung? Oh ja, Gurke, das ist gut!
    Ich husche schnell runter in die Küche. Na, wo haben wir denn das Obst und Gemüse?
    Kiwi? Nö, zu sauer. Tomate? Nee, will ja kein Ketchup

Weitere Kostenlose Bücher