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Die Chroniken der Nebelkriege 3: Die Letzte Flamme

Die Chroniken der Nebelkriege 3: Die Letzte Flamme

Titel: Die Chroniken der Nebelkriege 3: Die Letzte Flamme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Finn
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Nase und schlohweißem Haar. Kai hatte den Alten bereits einmal im Magistrat gesehen. Er war der oberste Sprecher des Koboldrats, der nach altem Recht praktisch allein über die Vorgänge im Koboldviertel entscheiden durfte. Und er war selbst ein Zauberer. Seinen Namen hatte Kai vergessen, doch der Greis sah den drei Magiern furchtlos entgegen. Jetzt bemerkten der Erzmagus und seine Kollegen, dass in der aufgebrachten Menge vor dem Labyrinth bereits Speere und Säbel blitzten. Dort waren inzwischen Dutzende zu allem entschlossene Kobolde zusammengeströmt. Ob sie gegen die Trolle und die vereinte Macht der Magier bestehen würden, bezweifelte Kai. Doch würde von Falkenhain einen offenen Aufstand riskieren?
    »Meister Humperich.« Der Erzmagus schien sich dagegen entschieden zu haben und lächelte ölig. »Ich bedaure auf derart rücksichtslose Weise in Euer Viertel eingedrungen zu sein. Doch Ihr wisst ja selbst, wir befinden uns im Krieg. Natürlich hätte ich Euch zuvor informieren müssen.«
    »Richtig, aber Ihr habt es nicht. Also, was wollt Ihr hier?«, fragte ihn der alte Kobold mit schnarrender Stimme.
    »Ihr wisst es, Meister Humperich, und ich weiß es ebenfalls. Das Geheimnis dieses Labyrinths ist kriegsentscheidend. Ich bin nur meiner Pflicht als Erzmagus der vereinten Magierschaft nachgekommen.«
    »Wenn Ihr schon so viel zu wissen glaubt, Erzmagus«, krächzte der Kobold spöttisch, »dann wisst Ihr sicher auch, dass mein Volk einst als Hüter dieses Ortes eingesetzt wurde. Und zwar von niemand Geringerem als Sigur Drachenherz!«
    Kais Augen weiteten sich überrascht.
    Von Falkenhain, der inzwischen bis auf zwei Schritte an den alten Kobold herangetreten war, strich nur mühsam beherrscht über seinen Vollbart. »Sollte dem tatsächlich so sein, respektieren wir das natürlich.«
    Irgendetwas sagte Kai, dass der Erzmagus bereits an einem neuen Plan arbeitete. Der Greis wies mit dem Krückstock zu einer der Gassen. »Ich muss Euch und Eure Begleiter nun bitten, unser Viertel wieder zu verlassen. Umgehend. Ihr wisst ja selbst, wie ungestüm und töricht das junge Volk manchmal ist.« Er deutete mit dem Kopf zu der Menge hinter ihm. »Wir beide wollen doch nicht riskieren, dass Ihr oder einer Eurer Kollegen von einer verzauberten Elfenwaffe verletzt werdet? Natürlich unbeabsichtigt. Und ganz gewiss wollt Ihr es auch nicht auf ein magisches Duell mit mir und meinen Lehrlingen ankommen lassen.« Zwei kleinere Kobolde mit Zauberstecken in den Händen traten neben ihn. »Wir stehen doch immerhin auf derselben Seite, oder?« Immer mehr bewaffnete Kobolde strömten aus den Gassen und der Platz füllte sich. Der Blick des Erzmagus vereiste, dennoch behielt er seine freundliche Maske auf. »Wie Ihr wünscht, Meister Humperich. Kümmern wir uns zunächst um die dringlicheren Probleme dieser Stadt. Dennoch hoffe ich auf ein Gespräch mit Euch, schließlich hat unser Erscheinen einen Grund. Und sicher werdet Ihr verstehen, dass ich auf bloße Gerüchte nur wenig gebe. Wenn Ihr mir nachweist, dass es wirklich Sigur Drachenherz war, der Euch diese Sonderrechte zugestanden hat, dann ...«
    »Ihr zweifelt daran?«, unterbrach ihn der Kobold eisig. »Mitnichten, aber das Ganze hat sich immerhin vor über eintausend Jahren, zur Zeit der Schattenkriege, zugetragen.« »Wir besitzen Brief und Siegel...«
    »... die wir auf ihre Echtheit untersuchen werden«, unterbrach ihn der Erzmagus. »Gern in Anwesenheit des Magistrats, den sicher interessieren wird, was Ihr hier in Eurem Viertel verbergt.«
    »Seid kein Narr, Magnifizenz!« Der alte Kobold verzog wütend sein Gesicht. »Es gibt Dinge, an denen man besser nicht rührt. Und wenn Ihr glaubt, Ihr würdet mich umstimmen können, dann irrt Ihr Euch.«
    »Ihr sagt es selbst«, erwiderte von Falkenhain betont gleichmütig. »Wir stehen auf der gleichen Seite. Ich entschuldige mich nochmals. Doch Ihr werdet verstehen, dass ich wissen muss, was Morgoya sucht. Ich schlage daher ein Gespräch unter vier Augen vor. Nur wir beide.«
    Der Kobold beäugte ihn lauernd.
    »Gut«, sagte er zögernd. »Und nun fort von diesem Ort!«
    Der Erzmagus nickte und bedeutete Kai und seinen Kollegen ihm zu folgen. Die Kobolde öffneten eine Schneise, und so dauerte es nicht lange, bis sie das Viertel wieder verlassen hatten.
    Die übrige Wegstrecke verbrachten sie schweigend. Kaum aber hatten sie die Eingangshalle des Zünftehauses erreicht, platzte es aus dem Erzmagus heraus. »Was glaubt dieser

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