Die Chroniken des Paladins 01. Tharador - Bellem, S: Chroniken des Paladins 1 Tharador
zu Hilfe eilen, da er von Dergeron hart bedrängt wurde. Seit endlos erscheinenden Folgen von Hieben und Paraden versuchten er und Queldan, ihren ehemaligen Freund zu entwaffnen, aber der kämpfte wie ein Besessener. Egal, was sie versuchten, er fand jedes Mal eine Abwehr ihrer Angriffe.
Plötzlich bemerkte Tharador, dass sich von hinten zwei Gnome näherten, die mit Khalldeg wenig Federlesen machen würden, wenn er nicht eingriffe.
Auch Queldan bekam die Ankunft der neuen Gegner mit und gab dem Freund zu verstehen, dass er sich darum kümmern solle. Tharador löste sich aus dem Gefecht und eilte zu Khalldeg, während Queldan alleine weiterkämpfte.
Die Gnome schienen überzeugt, den Menschen rasch besiegen zu können, und griffen unter lautem Geheul an. Tharador wich dem ersten, besonders kleinen und mit einer Keule bewaffneten Wicht aus und rammte ihm in der Bewegung den Dolch in die Kehle. Der eigene Schwung des Gnoms ließ ihn sich den Hals völlig aufschlitzen, ehe er blutüberströmt zu Boden sackte und Tharador dabei den Dolch aus der Hand riss. Der zweite Gnom näherte sich deutlich vorsichtiger und vermied tunlichst den Fehler, den Menschen zu unterschätzen.
Tharador erkannte, dass dieser Zweikampf kein schnelles Ende nehmen würde.
Gleichzeitig war er sich des Magiers in seinem Rücken bewusst, hatte aber keine Ahnung, wie Xandor in den Verlauf des Kampfes eingreifen würde. Sicher schien nur, dass er ihn in irgendeiner Weise beeinflussen würde – früher oder später.
Tharador versuchte, sich zu konzentrieren, und legte sich eine Strategie zurecht. Während er das Schwert vor der Brust kreisen ließ, verlagerte er seinen Standpunkt unmerklich in Richtung des halb bewusstlosen Zwergs. Solange Khalldeg nicht selbst in den Kampf eingreifen konnte, musste Tharador ihn beschützen. Immer wieder spähte er besorgt zu Queldan; Furcht beschlich ihn, während er die beiden Kämpfer beobachtete – Queldan wurde bereits merklich langsamer!
Queldan hatte alle Mühe, den geschickten Vorstößen Dergerons auszuweichen und obendrein selbst anzugreifen. Zwar hatte er seinem ehemaligen Freund bereits einige Treffer beschert, allerdings hatte er mindestens ebenso viele einstecken müssen. Dergeron schienen die vielen Wunden wenig auszumachen, er kämpfte nach wie vor mit derselben Heftigkeit und traf Queldan immer häufiger. Queldan hingegen bewegte sich immer langsamer; er spürte die Auswirkungen seiner Verletzungen durchaus.
Dergeron erkannte die aufkommende Schwäche seines Gegners und erhöhte die Geschwindigkeit.
Queldan konnte nur noch versuchen, sich zu verteidigen und so lange durchzuhalten, bis Tharador ihm wieder zu Hilfe eilen konnte.
»Du hast doch nicht etwa schon genug, alter Freund?«, höhnte Dergeron. »Oder versuchst du, mich in eine Falle zu locken?«, spottete er weiter und deutete mit dem Kinn zu Tharador und Khalldeg hinüber.
Queldans Erwiderung bestand in einem schnellen Ausfall, mit dem er Dergeron eine tiefe Wunde im linken Oberschenkel zufügte.
»Ich nehme dich Stück für Stück auseinander«, knurrte er.
Dergerons schallendes Lachen hallte durch die Gänge. »Glaubst du tatsächlich, dass du hier lebend rauskommst?«
»Wir werden sehen«, stieß Queldan hervor und setzte erneut zu einem Ausfallschritt an. Diesmal erwies Dergeron sich als aufmerksamer und konterte seinerseits mit einem flinken Hieb der flachen Seite seines Schwertes gegen die Knie seines Gegners. Die Wucht des Treffers riss Queldan von den Beinen. Dergeron setzte sofort nach und holte mit seinem mächtigen Schwert so hoch über dem Kopf aus, wie es die Decke des Stollens zuließ.
Queldan erkannte den Ernst der Lage, brachte die eigene Waffe schützend über den Körper und ließ sie der herabsausenden Klinge seines Gegners mit aller Kraft entgegenschnellen. Der Schwung seiner Bewegung lenkte Dergerons Schwert zur Seite ab, sodass es dicht neben Queldans rechtem Ohr in den Steinboden krachte. Einen Lidschlag lang wähnte Queldan sich im Vorteil, doch Dergeron zog kurzerhand das Kurzschwert und rammte es Queldan in die rechte Schulter. Als er die Klinge in der Wunde herumdrehte, entfuhr Queldan ein schmerzerfüllter Schrei.
»Ich sagte doch, dass du heute den Tod finden wirst, alter Freund. Die Frage ist nur, auf welche Weise. Ergib dich, und ich verspreche dir ein schnelles Ende. Oder wir spielen dieses Spielchen weiter, und du wirst leiden, wie du noch nie gelitten hast«, zischte Dergeron ihm ins
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