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Die Chroniken des Paladins 01. Tharador - Bellem, S: Chroniken des Paladins 1 Tharador

Die Chroniken des Paladins 01. Tharador - Bellem, S: Chroniken des Paladins 1 Tharador

Titel: Die Chroniken des Paladins 01. Tharador - Bellem, S: Chroniken des Paladins 1 Tharador Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephan R. Bellem
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er sofort seinen nächsten Angriff folgen ließ.
    Der Paladin ließ sein Schwert über Cordovans Klinge gleiten – zumindest hatte er das vorgehabt, doch der Kommandant hatte die Gefahr rechtzeitig erkannt und Tharadors Waffe schnell beiseite geschlagen, was die Menge mit tosendem Applaus honorierte.
    Tharador improvisierte kurzerhand und ging in die Knie. Noch während er sich duckte, drehte er sich um seine eigene Achse und führte das Schwert gegen Cordovans Hüfte.
    Wie Tharador erwartet hatte, parierte sein Gegner auch diesen Angriff ohne große Mühe.
    Nun folgte Tharadors eigentliche Attacke. Sein linker Fuß schoss nach vorn und traf den Kommandanten hart am Knöchel.
    Cordovan fiel unter dem Raunen und Stöhnen der Menge unsanft zu Boden.
    Blitzschnell hatte Tharador ihm das Schwert an die Kehle gelegt und somit den Sieg besiegelt.
    »Ihr habt gut gekämpft«, sagte er aufrichtig.
    »Und Ihr konntet mich nicht anders als durch diesen feigen Trick besiegen«, entgegnete Cordovan wütend. »Ihr kämpft ohne Ehre.«
    »In einer Schlacht wird Euer Gegner den Sieg auch über die Ehre stellen. Am Ende zählt nur, wer das Feld lebend verlässt«, belehrte ihn Tharador.
    Tharador ging wieder zu seinen Freunden, während Cordovan von seinen Kameraden aufgeholfen wurde. Die Menge begann sich aufzulösen, und die Leute gingen wieder ihren Arbeiten nach.
    Faeron blickte Tharador streng in die Augen. »Du solltest dein Handeln besser durchdenken!«
    Tharador schaute ihn verständnislos an.
    »War es nötig, ihn vor seinen Kameraden und Freunden zu demütigen?«, fragte Khalldeg, der den Gedanken des Elfen teilte.
    »Er hatte doch nach einem Herausforderer gesucht«, verteidigte sich Tharador schnell.
    »Ja, aber du hättest nicht auf diese Weise kämpfen dürfen«, sagte Faeron ruhig.
    »Ich kann mich erinnern, vor nicht allzu langer Zeit auf die selbe Weise belehrt worden zu sein«, erwiderte Tharador trotzig.
    »Das hat mit dem hier nichts zu tun. Ich sollte dich belehren. Du aber hast diesen Kommandanten vor all seinen Männern lächerlich gemacht. Was glaubst du, wieso er diesen Posten bekleidet? – Weil er der Beste ist, darum. Und nun wurde er von einem völlig Fremden auf unehrenhafte Weise besiegt. Noch dazu von einem, den man als Verräter beschimpft.«
    »Ein Kommandant, der die Achtung seiner Männer verliert, ist für den König nicht von Nutzen«, warf Khalldeg noch ein. »Damit hast du dir keine Freunde geschaffen.«
    »Was hätte ich denn tun sollen? Er hatte mich beleidigt, glaubst du, ich hätte mich sonst so hinreissen lassen«, antwortete Tharador verlegen.
    »Du hättest ihn auch anders schlagen können. Auf jeden Fall hättest du ihn nicht von oben herab behandeln dürfen, sondern dich für den Fußtritt entschuldigen. In solchen Übungskämpfen geht es um Ehre, das weißt du genau, aber du hast ihn wie einen dummen Jungen aussehen lassen. Und mit diesem Trick hast du deinen schlechten Ruf keinen Deut verbessern können, sondern eher noch bestätigt«, erklärte Faeron weiterhin ruhig.
    Tharador schaute nachdenklich zu Boden. Faeron und Khalldeg hatten Recht. Er war viel zu erpicht darauf gewesen, seinen Gegner für die Frechheiten, die er ihm an den Kopf geworfen hatte, zu demütigen, und hatte darüber völlig dessen Position vergessen.
    Cordovan Faldoroth war ein ehrenhafter Mann, und Tharador hatte ihn heute in seinem Stolz verletzt. Er konnte nur hoffen, dass er Gelegenheit bekam, dies wieder gut zu machen.
    * * *
    Auch Dergeron hatte den Kampf beobachtet. In der großen Menschenmenge war er unbemerkt geblieben. Und auch jetzt schenkte ihm niemand Beachtung.
    Tharador hatte gewaltige Fortschritte gemacht, und das in so kurzer Zeit. Seine Schwertführung war um einiges vollkommener geworden, beinahe schon perfekt. Das war sicher das Verdienst des Elfen.
    Doch der Krieger zweifelte nicht einen Augenblick daran, dass er seinen alten Vorgesetzten besiegen würde. Wenn er soeben gegen Tharador gekämpft hätte, würde jetzt dieser am Boden liegen, jedoch mit dem Schwert in der Brust.
    Dergeron verachtete Tharador. Seinetwegen war Surdan überrannt worden. Alle ihre früheren Freunde waren nun tot. Die Stadt an die Orks verloren. Tharador hatte sie schändlich verraten. Dergeron hasste Xandor zwar ebenso, doch dieser gab ihm wenigstens eine neue Perspektive und vor allem die nötige Stärke, um sich an Tharador zu rächen. Und rächen würde er sich. Dergeron würde all seine Feinde

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