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Die Chroniken des Paladins 01. Tharador - Bellem, S: Chroniken des Paladins 1 Tharador

Die Chroniken des Paladins 01. Tharador - Bellem, S: Chroniken des Paladins 1 Tharador

Titel: Die Chroniken des Paladins 01. Tharador - Bellem, S: Chroniken des Paladins 1 Tharador Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephan R. Bellem
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zerschmettern.
    Der Krieger war mittlerweile schon fast blind vor Hass und stand am Rande des Wahnsinns, doch es war ihm gleichgültig. Er würde all die gefallenen Freunde rächen. Er würde Tharador dafür bestrafen, dass er ihn gezwungen hatte, gegen Queldan zu kämpfen. All das war Tharadors Schuld. Hätte er sich gleich ergeben und Xandor geholfen, wären die Orks schon längst aus der Stadt vertrieben und man könnte mit dem Wiederaufbau beginnen. Stattdessen hatte er ihn gezwungen, einen Freund zu töten.
    Doch er würde all dem hier bald ein Ende setzen.
    * * *
    Cordovan klopfte sich gerade den Staub von den Sachen, als plötzlich jemand aus dem Schatten einer Mauer hervortrat.
    »Kein besonders ruhmreiches Ende für einen Kampf«, begrüßte Dergeron den Kommandanten.
    »Es war meine eigene Schuld. Ich hätte besser aufpassen müssen«, antwortete er niedergeschlagen.
    »Eure Schuld? Wie kann es Eure Schuld sein? Hat Euch dieser Verräter nicht vielmehr reingelegt? Gingen wir nicht alle davon aus, dass dieser Übungskampf mit fairen Mitteln entschieden werden würde?«, fragte Dergeron vorsichtig.
    »Er hat mich besiegt. Wenn es auf Leben und Tod ...«
    »Aber es ging nicht um Leben und Tod. Hier ging es nur um die Ehre und um Euren Ruf«, unterbrach ihn der Krieger ernst. »Und was werden Eure Männer denken? Oder erst der König? Denkt Ihr, er will von jemandem beschützt werden, der nicht auf alles vorbereitet ist?«
    Diese Frage traf den stolzen Kommandanten wie ein Schlag ins Gesicht. Sein ganzes Leben hatte er für diese Position gekämpft, wahrhaftig unter Einsatz seines Lebens hatte er für seinen König in so mancher Grenzstreitigkeit gefochten. Aber es gab auch Leute, vor allem jüngere Soldaten, die ihn für zu alt und langsam hielten, und nun hatten sie ein neues und starkes Argument, ihn seines Amts zu entheben, um selbst Kommandeur zu werden.
    »Geschehen ist geschehen, und es lässt sich auch nicht mehr rückgängig machen«, hauchte er niedergeschlagen. Über die Tragweite dieser Niederlage hatte er noch gar nicht richtig nachdenken können.
    »Wenn Ihr wollt, kann ich Euch helfen, dass man Euch bald wieder als den größten Kämpfer in ganz Kanduras feiert«, sagte Dergeron verführerisch, innerlich mit sich zufrieden, wie einfach es ihm ständig aufs Neue gelang, die Menschen seinen Zwecken dienlich zu machen.
    * * *
    Tharador war noch tief in Gedanken versunken und bemerkte gar nicht, dass sich ihnen der kleine Sekretär näherte.
    »Verzeiht mir die Störung, aber König Jorgan schickt mich«, begann der Höfling und deutete mit einem leicht steifen Nicken eine Verbeugung an.
    »Wir stehen dem König jederzeit zur Verfügung«, antwortete Faeron gelassen.
    »Das wird seine Majestät sicherlich freuen zu hören. Tatsächlich wünscht der König eure Gesellschaft beim Abendmahl«, sagte der kleine Mann mit offiziell herablassender Stimme.
    Faeron konnte sich ein Schmunzeln nicht verkneifen, denn das stolze Gehabe des kleinen Sekretärs wirkte wegen seiner Größe eher lächerlich denn erhaben.
    Khalldeg war weniger taktvoll. »Gut gesprochen, junger Mann«, und klopfte ihm fest auf die Schulter. So fest, dass dieser ins Schwanken geriet und sich mit der Hand auf die schmerzende Schulter griff. »Wo gut aufgedeckt wird, lasse ich mich nicht zweimal bitten!«, brach es begeistert aus Khalldeg hervor.
    Tharador riss sich von den Gedanken los und blickte dem Sekretär ernst in die Augen. »Wird Dergeron Karolus auch mit uns speisen?«
    »Ja, Herr Karolus hat seine Teilnahme am Bankett bereits bekundet«, antwortete der kleine Mann pflichtbewusst.
    Tharador warf Khalldeg und Faeron einen beunruhigten Blick zu, den Khalldeg nur gelassen abwinkte.
    »Bleib ruhig, Junge, du wirst deine Gelegenheit schon noch bekommen. Jetzt habe ich allerdings mächtigen Hunger, also lasst uns endlich essen!« Damit schob er den verwirrten Sekretär vor sich her und wies ihn an, sie direkt in den Speisesaal zu führen.
    Der Saal, in dem sie speisten, war so, wie Tharador es nach seinen ersten Eindrücken des Schlosses erwartet hatte.
    Alle paar Schritte hingen große bronzene Fackelhalter an den Wänden, die den Raum in ein leicht flackerndes, aber warmes Licht tauchten. Zwischen ihnen waren abwechselnd schwere blaue Wandteppiche oder reich mit Gold verzierte Rundschilde befestigt.
    Auf den Schilden, so ließ sich Tharador erklären, waren verschiedene Höhepunkte der Geschichte Berenths abgebildet. Gewaltige

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