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Die Chroniken des Paladins 01. Tharador - Bellem, S: Chroniken des Paladins 1 Tharador

Die Chroniken des Paladins 01. Tharador - Bellem, S: Chroniken des Paladins 1 Tharador

Titel: Die Chroniken des Paladins 01. Tharador - Bellem, S: Chroniken des Paladins 1 Tharador Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephan R. Bellem
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Schlachten, mächtige Herrscher, sogar der Bündnisschluss mit den Elfen. Es war, als würde man direkt durch die Geschichte dieses stolzen Landes wandern.
    Der Raum maß gut hundert Fuß in der Länge und sechzig in der Breite. Der Paladin zweifelte keinen Moment daran, dass man an der fast achtzig Fuß langen Tafel leicht alle Bewohner des Schlosses hätte unterbringen können, doch die Bediensteten speisten in der Küche und die Soldaten in der Kaserne. So war es üblich, meinte der Sekretär beiläufig, als er sie zu ihren Stühlen geleitete. Der messingbeschlagene Tisch war mindestens zwanzig Fuß breit und aus massiver Eiche, so weit Tharador das einschätzen konnte. Er musste soviel wiegen wie tausend starke Männer, und man würde wohl auch diese Anzahl benötigen, um dieses Monstrum zu bewegen.
    An den Enden der langen Wände standen jeweils vier bewaffnete Soldaten, wie er sie bereits im Thronsaal gesehen hatte. Am Kopfende des Tisches – Tharador erkannte es an dem prächtigen Stuhl in der Mitte der Tafel, der das Emblem des Königshauses trug – waren zusätzliche zehn Männer postiert.
    Tharador fragte sich allmählich, wie beliebt König Jorgan war, wenn er derart viel Schutz benötigte.
    Da man streng auf die höfische Etikette achtete, setzte man Khalldeg, aufgrund seines königlichen Geblüts, rechts neben König Jorgan. Es war üblich, dass die hochrangigen Vertreter anderer Länder und Kulturen so nah wie möglich beim König saßen. Der Platz links des Königs blieb frei, und Tharador fragte sich bereits, ob es keine Königin mehr gab. Am langen Ende neben Khalldeg nahmen Faeron und Tharador Platz.
    Ihnen gegenüber saßen bereits Kommandant Cordovan, Dergeron und die junge hübsche Unbekannte, deren Rolle Tharador noch immer nicht einschätzen konnte.
    Tharador und Dergeron tauschten über den Tisch hinweg eiskalte Blicke miteinander. Der Paladin vermutete jeden Moment von einem vergifteten Pfeil oder etwas Ähnlichem getroffen zu werden, doch Dergeron blieb ruhig.
    Jeder im Raum konnte spüren, dass die Stimmung aufs Äußerste angespannt war und der kleinste Tropfen das Fass zum Überlaufen bringen könnte. Selbst die sonst regungslosen Gardisten rückten ein Stück näher an den König heran und hielten die Hände fest um ihre Schwertgriffe und Hellebarden.
    »Ich freue mich, dass alle meiner Einladung gefolgt sind«, begann König Jorgan und gab den Dienern ein Zeichen, damit sie begannen, die Speisen aufzutragen. Die von den Dienern dabei verursachten Geräusche beendeten die drückenden Momente des Schweigens. Der König war mit solch prekären Situationen vertraut, jede einzelne erforderte immer wieder aufs Neue seine volle Aufmerksamkeit. Man musste auf jedes Detail achten.
    Er hatte bei ihrer ersten Audienz bereits bemerkt, dass zwischen Tharador und Dergeron wohl ein größerer Konflikt herrschte, als beide preisgeben wollten. Gerade deshalb war es für ihn wichtig, beide Seiten unter Kontrolle zu behalten, und das ging am Besten in seiner unmittelbaren Nähe.
    »Es ist uns eine besondere Ehre, Gäste an Eurer Tafel zu sein, Majestät«, sprach Faeron schnell für die Gruppe und um einer weiteren peinlichen Stille zuvorzukommen.
    »Ganz im Gegenteil. Mein Volk schuldet den Elfen und den Zwergen so viel, dass wir es niemals wieder gutmachen können. Allein schon deshalb hoffe ich, dass Ihr Euren Aufenthalt hier genießen werdet«, antwortete König Jorgan an Faeron gewandt.
    »Erlaubt mir die Frage, Majestät«, warf Khalldeg ein, »wieso ist der Stuhl an Eurer anderen Seite unbesetzt?«
    »Das ist der Platz meines Sohnes, Prinz Vareth. Er ist mit jenem Schiff unterwegs, das uns bald Aufklärung in diesem Disput bringen wird«, erklärte er ruhig. »Der Prinz ist leidenschaftlicher Seefahrer und Befehlshaber unserer Flotte. Er lässt es sich selten nehmen, selbst in See zu stechen. Doch lasst uns mit dem Speisen beginnen, bevor all die guten Dinge kalt und unschmackhaft geworden sind.«
    Ein gutes Dutzend Platten war auf dem Tisch abgestellt worden, auf jeder eine andere dampfende Köstlichkeit. Es gab Schweinebraten, Lammkeulen, Spanferkel und unzählige Beilagen, wie Bratkartoffeln, den berühmten Feuchtweizenbrei, und jegliches erdenkliche Gemüse im Überfluss. Kleine Schüsseln waren mit verschiedensten Bratensoßen gefüllt, und ein Gericht duftete herrlicher als das andere. Zusätzlich wurde jedem einzelnen noch ein großer Korb mit Backwaren gereicht, die für sich allein einen

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