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Die Chroniken von Araluen - Die Belagerung: Band 6 (German Edition)

Die Chroniken von Araluen - Die Belagerung: Band 6 (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Araluen - Die Belagerung: Band 6 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Flanagan
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dem großen Baum stehen, den Blick aufmerksam auf die dunkle Öffnung zwischen den Bäumen gerichtet, wo der Weg in etwa sechzig Fuß Entfernung eine Biegung machte.
    Eine Gestalt tauchte auf. Anfangs war sie in dem heftigen Schneefall und dem Dämmerlicht nur schemenhaft zu sehen, doch bald war der General der Skotten, MacHaddish, deutlich zu erkennen, dicht hinter ihm acht Männer, die ihm paarweise folgten. Will wartete, bis sie alle die Wegbiegung genommen hatten, dann trat er in die Mitte des Wegs, legte einen Pfeil an und hob den Bogen.
    »Hier spricht der Waldläufer des Königs!«, rief er. »Bleibt stehen, wo ihr seid.«
    Beim Anblick der eigenartigen Gestalt, die da plötzlich vor ihnen auftauchte, waren die Skotten zunächst überrumpelt. MacHaddish hörte den Ruf, doch die Worte Waldläufer des Königs bedeuteten für ihn nichts. Will hätte genauso gut Frikadellen des Königs rufen können.
    Wills vorzüglicher Plan hätte vielleicht sogar klappen können, wenn die Skotten ihre Rolle darin verstanden hätten. Unglücklicherweise hatten sie jedoch noch nie mit Waldläufern zu tun gehabt. Und so waren sie nicht besonders beeindruckt.
    Will sah ihr anfängliches Zögern und wollte sich schon freuen, dass den Waldläufern sogar bei den Skotten ein einschüchternder Ruf vorauseilte.
    Doch dann ging alles schief.
    MacHaddish erholte sich schnell von seiner Verblüffung. Mit der rechten Hand griff er über seine Schulter nach seinem Breitschwert und zog es mit einer raschen Bewegung heraus.
    »Na cha’rith Nambar!«, schrie er und wirbelte die riesige Klinge in der Luft. Seine Männer wiederholten den Kriegsschrei des MacHaddish-Clans und schon rannte der General auf Will zu. Zwei seiner Männer folgten ihm ohne Zaudern.
    Will zog die Bogensehne zum Abschuss durch. Erst im letzten Moment erinnerte er sich an seine eigenen Anweisungen und zielte statt auf die Brust des Generals auf seinen rechten Arm.
    Der Pfeil bohrte sich durch das Handgelenk, zerschnitt die Sehnen und Nerven und raubte der Hand die Kraft, das riesige Schwert zu schwingen. Mit einem Schmerzenschrei krümmte sich MacHaddish, ließ die Waffe fallen und umklammerte mit der Linken seine verletzte Hand.
    Will hatte keine Zeit, sich um MacHaddish zu kümmern,
denn die anderen beiden Skotten hatten ihn fast erreicht. Er legte an und schoss seinen zweiten Pfeil ab. Der erste Angreifer fiel tot in den Schnee. Da holte auch schon der zweite Gegner unter lautem Gebrüll zu einem tödlichen Schwertstoß aus. Will warf sich schnell zur Seite, traf mit der Schulter im Schnee auf und rollte sich ab. Er ließ den Bogen fallen und zog noch im Aufstehen das Sachsmesser.
    Doch der nächste Schlag des Skotten wurde von Horace abgewehrt und seinen Gegenschlag parierte der Skotte wiederum mit seinem eigenen kleinen Schild. Auf die schnelle Abfolge von Schlägen des Ritters aus Araluen war er allerdings nicht gefasst. Verzweifelt wehrte er sich und stöhnte laut auf, als seine Handgelenke unter der Wucht der Schläge fast taub wurden. Da bedrohte ihn Horace aus einem ganz anderen Winkel und der Skotte musste in höchster Not mit seinem Schwert parieren. Der Ritter war zu schnell für ihn, und er verspürte Todesangst, als ihm sein Schwert aus der Hand geschlagen und in den Wald gewirbelt wurde.
    Blind tastete er nach dem Messer in seinem Stiefel, da rammte Horace sein eigenes Schwert in den Boden, machte einen Schritt auf seinen Gegner zu und schlug ihn mit einem kräftigen Faustschlag bewusstlos.
    Der Skotte verdrehte die Augen, seine Knie knickten ein und er fiel kopfüber in den Schnee.
    Vom anderen Ende des Weges hörten Will und Horace Rufe und das Klirren von Waffen. Die Skotten
waren mit sechs Männern gegen zehn eindeutig unterlegen. Doch sie kämpften unbeirrt weiter und verwundeten zwei der Nordländer. Das war wahrscheinlich ein Fehler, denn es versetzte Gundar in Kampfeswut. Seine Streitaxt wirbelte und schlug eine Schneise durch seine Gegner.
    Es waren nur noch zwei von ihnen auf den Beinen und diese beiden entschieden sich dafür, die Waffen zu senken und um Gnade zu bitten. Gundar war in seiner Kampfeswut beinahe blind und taub. Doch einer seiner Kameraden legte die Arme um ihn und zog ihn weg, damit er sich beruhigte. Die anderen umkreisten die beiden Skotten, stießen ihnen die Waffen aus den Händen und zwangen sie auf die Knie. Horace und Will tauschten kopfschüttelnd einen Blick aus.
    »Tja«, meinte Horace, »das war nicht ganz so, wie wir es

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