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Die Chroniken von Araluen - Die Belagerung: Band 6 (German Edition)

Die Chroniken von Araluen - Die Belagerung: Band 6 (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Araluen - Die Belagerung: Band 6 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Flanagan
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geplant hatten.«
    Will war dankbar, dass er wir sagte und nicht du . Er schob sein Sachsmesser wieder in die Scheide.
    »Nicht ganz«, sagte er. »Aber zumindest haben wir MacHaddish.«
    Er sah sich nach dem verwundeten General um, der gerade eben noch auf die Knie gesunken war und seinen verwundeten rechten Arm gehalten hatte.
    An der betreffenden Stelle stach ein großer Blutfleck im Schnee hervor. Aber von MacHaddish war weit und breit nichts zu sehen.



W o zum Teufel ist er hin?«, rief Horace aus. »Ich habe ihn doch kaum aus den Augen gelassen.«
    Will kauerte bereits über der Stelle, wo der General gefallen war, seine Augen folgten der Spur, die der Fliehende im Schnee hinterlassen hatte. Außer den Fußspuren, die im schummrigen Licht der Dämmerung nur schwer zu erkennen waren, war da die Spur aus hellroten Blutstropfen. Er wollte den General sofort verfolgen, doch dann zögerte er und sah zu den Nordländern mit ihren Gefangenen.
    Gundar hatte sich wieder beruhigt. Will wollte sichergehen, dass jemand die Gefangenen im Auge behielt.
    »Passt auf sie auf, ja?« Er deutete auf den Krieger, den Horace bewusstlos geschlagen hatte. »Auf den hier auch.«
    Einer der Nordländer trat nach vorne. Zu Wills Überraschung war es ausgerechnet Nils Ropehander. Er war einer der Ersten gewesen, die Horace für den Hinterhalt ausgewählt hatte, denn nach seiner Erfahrung
waren diejenigen, die sich anfänglich skeptisch äußerten, später die verlässlichsten Kameraden.
    »Holt Ihr Euch das Blaugesicht, Waldläufer«, sagte Nils jetzt. »Wir behalten so lange die hübschen Kerle hier im Auge.«
    Will nickte und folgte dann der Spur durch den Wald, dicht gefolgt von Horace. Einen Moment lang zögerte er, als ihm einfiel, dass er seinen Bogen am Weg zurückgelassen hatte, entschloss sich dann jedoch, darauf zu verzichten. In der Enge des Waldes wäre der Bogen sowieso keine große Hilfe. Sein Sachs und das Wurfmesser waren da die besseren Waffen.
    Zuerst war die helle Blutspur trotz der zunehmenden Dunkelheit einfach zu verfolgen. Das hatte der General wohl auch gemerkt und sich die Hand verbunden, denn die Spur brach unvermittelt ab.
    Stattdessen sah Will den abgebrochenen Pfeil in einem Busch hängen, wohin der Verletzte ihn geworfen hatte. Will verzog unwillkürlich das Gesicht. Den Pfeil zu entfernen musste sehr schmerzhaft gewesen sein.
    Ohne die Blutspur wurde die Verfolgung natürlich viel schwieriger.
    Außerdem hatte MacHaddish einige Male falsche Spuren gelegt, indem er ein paar Schritte nach einer Seite gelaufen und dann in seinen eigenen Spuren rückwärts gegangen und wohl mithilfe eines herabhängenden Astes die Richtung gewechselt hatte, ohne Fußspuren zu hinterlassen. Diese Finten hielten sie unnötig auf und sein Vorsprung vergrößerte sich.
    Bei Tageslicht hätte Will die falschen Spuren sofort erkannt, doch in der Dämmerung hatte er keine andere Wahl, als auch diesen Spuren zu folgen und dann wieder umzukehren.
    Er blieb stehen, als er an eine Stelle kam, wo die Spur scharf nach links abwich. Sein Instinkt sagte ihm, dass MacHaddish hier wieder eine falsche Fährte gelegt hatte. Ihm fiel auf, dass der Mann jedes Mal die gleiche Richtung wählte, wenn er eine falsche Spur legte. Er musste nach Norden, wenn er zur Grenze gelangen wollte, und dafür musste er geradeaus, nicht nach links. Will war versucht, die Fußspuren nicht zu beachten und weiter geradeaus zu gehen statt nach links. Er sah einen blanken Felsen weiter vorne, auf den MacHaddish gestiegen sein konnte, um seine Spuren zu verwischen. Bestimmt gingen die Spuren auf der anderen Seite der Felsen wieder in die andere Richtung.
    Aber wenn er die Fährte nicht wiederfand und dies hier doch die echten Spuren waren, verlöre er wertvolle Zeit. Will zögerte.
    »Wohin?«, fragte Horace ungeduldig.
    Will bedeutete ihm, leise zu sein. Er hatte etwas gehört. Langsam drehte er den Kopf, legte sogar die Hände hinter beide Ohren, um jedes noch so geringe Geräusch wahrnehmen zu können …
    Da! Er hatte richtig vermutet. Die Spur nach links war falsch. Und jetzt sah er eine Möglichkeit, MacHaddish wieder einzuholen. Nicht, indem er nach seiner Spur Ausschau hielt, sondern indem er lauschte.
    Zugleich erkannte er, wie er das vor MacHaddish verbergen konnte.
    Er winkte Horace zu sich und deutete in die Richtung, aus der das Geräusch gekommen war.
    »Er ist dort entlang«, flüsterte er. »Ich kann ihn hören. Folge mir, aber bleib etwa sechzig Fuß

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