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Die Chroniken von Araluen - Die Belagerung: Band 6 (German Edition)

Die Chroniken von Araluen - Die Belagerung: Band 6 (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Araluen - Die Belagerung: Band 6 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Flanagan
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grinste ihn an. »Ich habe ja noch gar nicht richtig angefangen«, sagte er.

    Es war später Nachmittag, als sie ihr Ziel schließlich erreichten. Die Männer ließen die Wagenteile und Leitern fallen und eilten alle an den Waldrand, um sich die Burg genauer ansehen zu können. So nahe waren die Nordländer bislang nicht herangekommen.
    »Bleibt in Deckung«, warnte Will sie. »Sie sollen ja nicht wissen, dass wir hier sind.«
    Darauf kam keine Antwort, aber die Warnung war auch nicht wirklich nötig. Die Nordländer wussten schließlich aus eigener Erfahrung, wie wichtig der Überraschungsmoment war. Als sie jetzt die Burg betrachteten, sahen manche zweifelnd drein. Keiner von ihnen hatte je eine so mächtige Burg überfallen  – und erst recht nicht mit einer einzigen Schiffsmannschaft. »Ich hoffe, der schöne Plan geht auf«, sagte Gundar. Er hegte die gleichen Zweifel wie seine Männer.
    »Das wird er ganz bestimmt«, antwortete Horace zuversichtlich.
    Das hoffe ich, dachte Will bei sich. Er blickte sich unter den Männern um.
    »Wir sollten uns vielleicht noch ein wenig ausruhen«, schlug er vor. »Ziehen wir uns noch einmal in den Wald zurück. Ein Stück weiter hinten habe ich eine kleine Lichtung gesehen. Im Augenblick können wir nicht viel tun. Malcolm und seine Leute werden heute Nacht die letzten Nebelrohre verlegen. Dann haben wir morgen Vormittag noch Zeit, um den Karren zusammenzubauen.«
    Dankbar marschierten alle zurück zur Lichtung und bauten sich ein Lager. Will richtete die Wachablösung so ein, dass er und Horace in den frühen Morgenstunden Wache hielten. Um diese Zeit erwartete er ein Zeichen von Malcolm, das ihnen sagte, dass die Vorbereitungen abgeschlossen waren.
    Stunden später lagen sie im Schutz der Bäume auf der Lauer. Gundar hatte sich zu ihnen gesellt.
Die Burg war ein dunkler, bedrohlicher Klotz in der Nacht.
    Sie konnten Lichtflecken auf dem Festungswall sehen, wo die Fackeln in den Halterungen steckten, doch es gab auch große dunkle Stellen. Von Zeit zu Zeit marschierten Wachen vor den erleuchteten Fackeln auf und ab.
    »Sie sind ziemlich leichtsinnig«, stellte Will fest. »Ich hätte inzwischen schon ein halbes Dutzend von ihnen abschießen können.«
    Horace blickte zu ihm. »Vielleicht solltest du das auch tun«, schlug er vor, doch Will schüttelte den Kopf.
    »Sie dürfen ja auf keinen Fall wissen, dass wir hier sind«, sagte er.
    »Auch wieder wahr«, stimmte Horace widerwillig zu.
    »Da ist es!«, unterbrach Gundar sie.
    Von der anderen Seite der Burg, etwa eine Meile südlich, stieg ein rotes Licht in die Luft und zerbarst dann in einem Funkenregen. Die drei Beobachter konnten die überraschten Ausrufe der Wachen vernehmen.
    »Malcolm ist bereit«, sagte Will.
    Horace nickte. »Dann geht es morgen Nacht los.«
    »Also sind wir endlich da?«, fragte Gundar grinsend.



D as Lichtsignal war auch auf dem Festungswall der Burg gesehen worden. Die Wachen fassten ihre Waffen fester und blickten furchtsam nach Süden, während sie sich fragten, welche Zauberei da wohl am Werke war.
    Keren, der aus tiefem Schlaf geweckt worden war, ging auf dem Wehrgang auf und ab, spähte in die Nacht hinaus und wartete darauf, dass das angeblich so unheimliche Licht wiederauftauchte. Doch als eine Stunde vergangen war, ohne dass sich irgendetwas tat, beschloss er, dass es ein falscher Alarm gewesen war und es sich nur um eines der eigenartigen Lichter handelte, die nachts im Grimsdellwald zu sehen waren.
    Bevor er zu Bett ging, machte er noch einen Rundgang auf dem Festungswall und blieb auf dem Westteil stehen, wo der Wald am dichtesten an die Burg heranreichte. John Buttle befand sich bereits dort.
    »Irgendetwas Auffälliges auf dieser Seite?«, fragte Keren.
    Buttle war wie er selbst aus dem Bett geholt worden.
Sein Nachthemd hatte er hastig in die Hose gesteckt und noch schnell ein Kettenhemd übergeworfen. Er schüttelte nun den Kopf und starrte zum dunklen Waldrand hinüber.
    »Gar nichts«, antwortete er.
    Keren trommelte mit den Fingern auf die Zinnen. »Dies hier ist die gefährlichste Seite«, sagte er nachdenklich.
    Buttle schüttelte den Kopf. »Durch diesen Urwald da draußen kriegt doch niemand nich ’ne Armee durch«, sagte er, denn er hatte während der vergangenen Wochen die Umgebung mit seinen Leuten durchstreift. »Und wenn doch, könnten die sich niemals nich rechtzeitig aufstellen, ohne dass wir’s merken.«
    Keren war daraufhin fast überzeugt. Aber nur

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