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Die Chroniken von Araluen - Die Belagerung: Band 6 (German Edition)

Die Chroniken von Araluen - Die Belagerung: Band 6 (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Araluen - Die Belagerung: Band 6 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Flanagan
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noch ein wenig mehr Lärm machen.«
    Horace war erfreut, endlich ein Gespräch anfangen zu können, und antwortete sofort.
    »Was ich nicht verstehe«, sagte er, »warum haben wir den Karren nicht jetzt erst hierher gefahren, statt schon vor Stunden? Wir hätten bequem im Wald bis zum Einbruch der Dunkelheit warten können, dann den Wagen schieben, ein Rad verlieren und letztlich
vielleicht nur eine Stunde oder so auf Malcolms Ablenkung warten müssen. Das wäre viel weniger langweilig gewesen, als den ganzen Abend bis in die Nacht hier drin festzustecken.«
    »Es soll auch langweilig sein«, fuhr Will ihn an. »Das ist genau der Sinn der Sache.«
    »Du willst dich langweilen?«, fragte Horace.
    »Nein.« Will sprach sehr geduldig. Er nahm den Ton an, den ein Erwachsener bei einem kleinen uneinsichtigen Kind anwendet. Es war schon einige Zeit her, dass er das bei Horace gemacht hatte, und der wiederum stellte fest, dass es ihm jetzt auch nicht besser gefiel als beim letzten Mal.
    »Ich möchte, dass die Wachen gelangweilt sind. Ich möchte, dass sie sich so an den Anblick dieses Karrens gewöhnen, dass er Teil der Landschaft ist. Ich will, dass sie ihn schon stundenlang beobachtet haben, ohne dass irgendetwas passiert ist, sodass sie schließlich glauben, dass auch nichts mehr passieren wird. Wenn wir jetzt erst aus dem Wald kämen, dann wären sie immer noch misstrauisch, wenn das Spektakel losgeht, und behielten den Wagen wahrscheinlich stets im Auge. So wie es jetzt ist, haben sie den Karren ganz deutlich im hellen Tageslicht gesehen, und sind überzeugt, dass von dort keine Gefahr droht.«
    »Hm …«, sagte Horace zögernd. Was Will da sagte, klang vernünftig. Trotzdem war es langweilig, hier herumzusitzen. Und kalt obendrein. Sie saßen auf einer Mischung aus geschmolzenem Schnee und feuchtem
Gras. Die Erde befand sich immer noch im beinharten Griff des Winters. Noch während er das dachte, verspürte er einen überwältigenden Drang zu niesen. Er versuchte, ihn zu unterdrücken, doch das führte nur dazu, dass das Niesen umso lauter war, als es sich schließlich Bahn brach.
    Will blickte ärgerlich hoch und schüttelte ungläubig den Kopf.
    »Kannst du vielleicht endlich mal still sein?«, sagte er gereizt.
    Horace zuckte entschuldigend mit den Schultern. »Tut mir leid. Ich musste niesen. Man kann nichts dagegen tun, wenn man niesen muss.«
    »Vielleicht nicht. Aber musst du dabei wirklich wie ein Elefant klingen, der seinen Schmerz in die ganze Welt hinaustrompetet?«, sagte Will.
    Horace war nicht bereit, das so einfach hinzunehmen. Schon gar nicht, wenn er sonst nichts zu tun hatte.
    »Und natürlich weißt du ganz genau, wie ein Elefant trompetet! Hast du schon jemals einen gehört?«, fragte er.
    Will ließ sich von seinem Einwand nicht beeindrucken. »Nein. Aber er könnte ganz bestimmt nicht lauter sein als dein Niesen.«
    Horace schniefte verachtungsvoll. Gleich darauf wünschte er, das hätte er nicht getan. Schniefen schuf nur wieder den Drang zu niesen! Mit aller Kraft kämpfte er dagegen an und konnte es schließlich auch
unterdrücken. Er wusste, Will hatte recht. Das Niesen war ganz besonders laut gewesen.

    Auf dem Festungswall waren die Wachen der gleichen Meinung. Als Horace nieste, blickte der diensthabende Offizier zu einem der Soldaten neben sich.
    »Hast du das gehört?«, fragte er.
    An der Art, wie der Soldat in die Dunkelheit starrte, war abzulesen, dass er es gehört hatte.
    »Es klang wie ein Tier …«, antwortete er unsicher. »Gequält und voller Schmerzen.«
    »Ein großes Tier«, stimmte der Kommandierende zu. Sie spähten zusammen in die Nacht hinaus. Glücklicherweise brachte keiner von ihnen das merkwürdige Geräusch mit dem kaputten Karren in Zusammenhang. Will hatte recht. Sie beachteten das Gefährt kaum mehr. »Der Himmel weiß, was in diesem Wald vor sich geht«, sagte der Kommandant schließlich.
    »Was immer es war, es scheint jetzt wieder fort zu sein«, sagte der Soldat und hoffte, das dem auch so war.
    Sechzig Fuß entfernt hatte Horace die Jacke über den Kopf gezogen und hielt sich die Nase zu, um ein weiteres Niesen zu verhindern.
    Als er es schließlich geschafft hatte, sackte er mit tränenden Augen gegen den Karren.
    Will, der seine unglaubliche Anstrengung, nicht zu niesen, mitverfolgt hatte, tätschelte ihm die Schulter.
    »Gut gemacht«, sagte er mitfühlend. Horace nickte, zu erschöpft für weitere Kommentare.

    Der Mond ging auf, zog an ihnen vorbei

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