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Die Chroniken von Blarnia

Die Chroniken von Blarnia

Titel: Die Chroniken von Blarnia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Gerber
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nicht gerade Loos Stärke.«
    »Nun denn«, sagte Professor Berke. »Sie ist also ehrlich, f Und sie ist nicht verrückt - das sieht man mit einem Blick. Es gibt nur drei Möglichkeiten. Erstens: Loo lügt. Aber ihr sagt, sie sei ein ehrlicher Mensch. Zweitens: Sie ist verrückt. Aber wir wissen, dass das nicht der Fall ist. Man braucht sie nur anzusehen. Daher gibt es nur eine logische Schlussfolgerung...«
    »Dass wir in einer Fernsehsendung sind, in der Leute versuchen, ihre Geschwister davon zu überzeugen, sie seien mit Hilfe von Möbelstücken in andere Welten gereist. Und wenn ihnen das gelingt, gewinnen sie ganz viel Geld und lauter Preise!«, rief Sue aus. »Wo sind die Kameras?«
    »Also wirklich«, sagte der Professor bestimmt, »das ist doch lächerlich. Was lernt ihr heutzutage bloß in der Schule? Die einzig mögliche Schlussfolgerung ist, dass eure Schwester Loo die Wahrheit sagt.«
    »________!«, explodierte Ed. »Die Schule ist vollkommen in Ordnung. Das Problem ist nur, dass Sie genauso bekloppt sind wie alle übrigen Anwesenden! Es gibt nämlich auch Leute, die fast immer die Wahrheit sagen, aber lügen, wenn es ihnen gerade in den Kram passt. Je ehrlicher man nämlich ist, desto wahrscheinlicher ist es, dass einem geglaubt wird, wenn man ausnahmsweise mal lügt.«
    »Ich versteh nicht, worauf du hinaus willst«, sagte der Professor.
    »Sie reden, als gäbe es bloß zwei Arten von Menschen -Lügner und Nicht-Lügner, und zur leichteren Unterscheidung tragen die einen rote, die anderen blaue Overalls«, sagte Ed. »Und dann die Idee, man könnte Geistesgestörtheit durch Anschauen diagnostizieren... Woher haben Sie überhaupt Ihren Titel?«
    Der Professor räusperte sich. »Darum geht es hier nicht«, sagte er. »Wichtig ist, dass Lo eine neue Welt entdeckt hat. Die Frage, die sich daran anschließt, lautet natürlich: Können wir die Eingeborenen versklaven? Wenn nicht, müssen wir sie austricksen. Ist einer von euch Anwalt?«
    »Aber Herr Professor«, sagte Sue. »Immer, wenn Loo zurückkommt aus...«
    »Blarnia«, sagte Loo.
    »... aus Blarnia, ist sie überzeugt, dass sie stundenlang weg war. Dabei sind nur ein paar Minuten vergangen.«
    Der Professor machte ein nachdenkliches Gesicht. »Das heißt«, sagte er, »wenn wir dort Ferienwohnungen verkaufen, kann man für den Rest seines Lebens in Blarnia Urlaub machen, und wenn man zurückkommt...«
    »... hat der Urlaub gerade erst angefangen!« fiel Ed ihm ins Wort.
    »Also, wenn ihr mir erzählt hättet: >Loo verschwindet immer stundenlang, und wenn sie zurückkommt, sind Stunden vergangen, würde ich sagen, sie lügt. So funktioniert die Realität einfach nicht. Aber diese Zeitverschiebungsgeschichte ist ein weiterer Beweis dafür, dass sie die Wahrheit sagt.«
    Ed witterte eine Möglichkeit, zu Geld zu kommen, und war sicher, dass es dem Professor genauso ging. In dem Fall durfte er sich seine Begeisterung allerdings nicht anmerken lassen. »Wie können Sie das als >Beweis< bezeichnen?«, motzte er.
    Der Professor beachtete ihn nicht. »Überlegt doch mal! Wie viel Platz wir gewinnen! Endlich kann ich meine Modelleisenbahn aufbauen!«
    Ed stand auf. »Das ist doch lächerlich«, sagte er und stapfte zur Tür.
    »Warte, warte«, sagte der Professor und eilte zu ihm hinüber. Er legte den Arm um Eds Schultern und zeigte auf einen kleinen Spiegel an der Wand. »Bitte lächeln! Du bist bei >Versteckte Kamera    »Ich hab’s ja gewusst!«, sagte Sue und machte einen Luftsprung.
    Die Musik setzte ein, Konfetti fiel von der Decke, und der
    Applaus eines Studiopublikums war zu hören. Es war wirklich ein äußerst merkwürdiges Haus.
    »Komm schon, Ed, gib’s zu«, sagte der Professor. »Du bist drauf reingefallen.«
    »Schnauze«, sagte Ed barsch.
    Doch der Professor ließ sich nicht die Laune verderben. »Sei kein Spielverderber! Komm wieder her und setz dich... Braver Junge. Ich hab euch ganz schön angeschmiert... Ihr hättet mal eure Gesichter sehen sollen.«
    »Aber... Aber es gibt da wirklich eine andere Welt«, sagte Loo, den Tränen nahe. »Ich war da, ich hab sie gesehen! Meine Freunde! Herrn Dummnuss... Jethro Tull...«
    »Nein, Loo, wenn es sich um den Schrank handelt, an den ich denke, dann sind deine Freunde nur Halluzinationen, die von einer in den sechziger Jahren beliebten Droge hervorgerufen wurden. Konzentrierter Bananenschalenextrakt. Die Gefürchtete Gelbe Gefahr.«
    »Gar nicht wahr! Blarnia gibt’s...«
    Der Professor

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