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Die Chroniken von Gonran 1: Stärke oder Tod (German Edition)

Die Chroniken von Gonran 1: Stärke oder Tod (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Gonran 1: Stärke oder Tod (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Pauli
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weitermarschierte.
    Unbeirrt gingen die Wachen vor ihm weiter, durch Gänge, die mit Malereien von kämpfenden Kriegern verziert waren, durch Hallen, die mit Gold und Edelsteinen geschmückt waren, bis sie schließlich in einem großen, ihre Schritte widerhallenden Saal ankamen. In der Mitte des Saales stand ein massiger, langer Tisch, der bestimmt fünfzig Leuten Platz bot. Am unteren Ende konnte Pete König Xeron erkennen, der von zwei Wachen flankiert wurde. Als dieser sie hereinkommen sah, sprang er gleich auf, rieb sich die Finger an einem Tuch sauber und kam mit einem freudigen Lachen und offenen Armen auf sie zu.
    „Na, da seid ihr ja alle. Und, Pete, hast du gut geschlafen?“
    „Oh ja, ich habe sehr gut geschlafen. Ich war ja auch hundemüde …“
    Die Blicke der Anwesenden richteten sich auf König Xeron, der nur mit der Hand winkte und laut lachte.
    „So soll es auch sein. Esst mit mir das Frühstück. Wir haben mehr als genug Platz an meiner Tafel. Pete, General Tron, setzt euch doch beide zu mir.“
    Dann legte Xeron seine Hand auf Petes Schulter und deutete auf den Platz, den er eben verlassen hatte.
    „Kommt, lasst es uns schmecken.“
    Xeron setzte sich wieder auf seinen mächtigen Stuhl am Ende der Tafel. Pete und Tron setzten sich neben ihn.
    Die Tafel war förmlich übersät mit frischen Früchten auf goldenen Platten, verschiedenen duftenden Broten in Körben und Fleischplatten. Vielen Fleischplatten. Pete streckte seinen Arm nach dem Brot aus, da bemerkte er, wie König Xeron und Tron ihre Köpfe senkten.
    Der König murmelte: „Wir danken den Gur für die reichliche Mahlzeit. Möge sie uns stärken und ein langes Leben bescheren.“
    Beide erhoben ihr Haupt und nahmen ein Stück Brot mit Fleisch. Pete war verwundert und nahm etwas zögernd ein Stück Brot, das er reichlich mit Fleischstücken belegte.
    „Nun, Pete, wie es mir scheint, habe ich dich etwas verwirrt vorhin. Lass uns gleich mit diesem Thema beginnen: die Gur.“
    Mit vollem Munde nickte Pete zustimmend und schob sich gierig noch ein Stück Fleisch in den Mund. Er konnte sich beim besten Willen nicht daran erinnern, wann er das letzte Mal so hungrig gewesen war.
    Zum Glück ist hier was zu essen auf dem Tisch, sonst hätte ich noch angefangen, am Holz des Tisches zu nagen.
    „Also, Pete. Die Gur sind unsere Götter, an die wir glauben und die wir verehren. Dies schließt alle Stämme auf Gonran mit ein. Man weiß nicht mehr, wie lange wir ihnen schon dienen, denn sie waren schon lange vor uns da. Sie erschufen uns, ganz Gonran und all die anderen wunderbaren Dinge, die wir täglich treffen …“, er zeigte auf das Essen auf dem Tisch und fügte hinzu: „… und die wir genießen dürfen. Unsere Dankbarkeit gilt den Gur. Wir ehren sie, respektieren sie und fürchten sie.“
    Pete hörte aufmerksam zu, konnte sich aber nicht zurückhalten, seinen Mund fortlaufend mit Köstlichkeiten vollzustopfen. Alles schmeckte so gut hier, so frisch und …
    „Was du noch über unsere Götter wissen musst: Von Zeit zu Zeit stellen sie einen Beamer irgendwo in Gonran auf. Dann holen sie einen speziellen Menschen von der Erde und übergeben ihn dem Lauf der Dinge in Gonran.“
    Der Satz bremste Petes Essenslust sofort. Mit vollem Mund sagte er: „Du oder, ich meine, Ihr meint, dass die mich hierher geholt haben? Die Götter? Nicht die Nordmänner oder Ihr?“
    „Unsere Götter“, korrigierte ihn Xeron. „So wie sie uns damals deinen Vater brachten, haben sie uns nun dich hierher gebracht.“
    „Aber der metallene Brief, der Strahl … Das sah eher wie in einem Science-Fiction-Film aus als nach der Kraft von Göttern?“
    Xerons Augen wurden kleiner, strenger. Mit barschem Ton sagte er: „Die Wege der Gur sind oft unergründlich und dennoch so wunderbar. Wenn ich in all den Jahren meines Lebens eines gelernt habe, Pete, dann ist es dies: Hinterfrag niemals die Götter. Dies hat bisher jedem nur Unglück und Tod gebracht.“
    Pete verstand Xeron nicht. Warum verehrte er diese Götter, die Ungehorsam mit dem Tode bestraften? Außerdem kam ihm seine Reise hierher wirklich eher wie Science-Fiction vor. Er musste mehr wissen. Wenigstens einen Versuch war es wert.
    „Ehm, aber König Xeron …“
    Xeron lachte ihn wieder an: „Du kannst mich einfach Xeron nennen … auch jetzt noch.“
    Pete nickte: „Gut, Xeron, aber, wenn ich schaue, wie ich hierher kam, da war bei der Abreise dieser grüne Strahl. Und nach der Ankunft zerstörte ein

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