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Die Chroniken von Gonran 1: Stärke oder Tod (German Edition)

Die Chroniken von Gonran 1: Stärke oder Tod (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Gonran 1: Stärke oder Tod (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Pauli
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die Tischplatte. Trons Augen funkelten und er nickte bestätigend.
    „Natürlich gewann Torwak auch diesen Kampf. Er tötete Gondran. Verständlicherweise erzürnte dies seine vier Söhne, allen voran Raron und Thobor. Einer von ihnen schleuste Nordmänner bei uns in die Stadt und zu unserer Schande gelang es ihnen, deine Mutter, Torwaks geliebte Linda, zu entführen. Nun hatten sie einen Köder. Sie spielten Torwak vor, mit ihm Verhandlungen über die Freilassung führen zu wollen. Wir alle warnten ihn davor und versuchten ihm auszureden, sich mit den Gondranern zu treffen. Aber seine Liebe war so stark, dass wir ihn nicht umstimmen konnten.“
    Mit einem traurigen Blick musterte ihn Xeron. Pete sah in den Augen dieses Königs echte Anteilnahme, wahre Gefühle.
    „Leider wurden unsere schlimmsten Befürchtungen wahr. Raron, Argon und Thobor empfingen deinen Vater mit ihren Schwertern. Wir ritten ihm hinterher. Aber als wir ankamen, war es bereits zu spät. Hinterhältig, wie sie waren, hatten sie einige Männer in den Büschen aufgestellt. Diese griffen Torwak erst aus der Distanz mit Wurfbeilen an. Sie verletzten seine Beine so stark, dass er sich fast nicht mehr bewegen konnte. Wir sahen aus der Ferne, als wir ihm in vollem Galopp zu Hilfe eilten, wie er humpelnd gegen die Brüder kämpfte. Bevor wir ihn erreichen konnten, hatten sie ihn bereits … umgebracht.“
    Xeron schaute betrübt auf seine Hände, die er vor sich auf den Tisch legte.
    „Es tut mir leid, Pete, ich wünschte, du hättest deinen Vater lebend sehen können … Danach schlugen wir die Nordmänner und sie flohen in den Wald. Deine Mutter, Linda, war jedoch nicht mehr auffindbar. Alles, was wir noch von ihr fanden, waren ihre aufgeschnittenen Fesseln. Sie muss geflohen sein, während Torwak um sie kämpfte. So wie ich sie kannte, tat sie dies bestimmt nur auf ein Zeichen oder Befehl von Torwak. Tagelang suchten wir nach ihr. Wir setzten unsere besten Fährtenleser ein, die besten Hunde. Wir taten alles, was in unserer Macht stand. Aber es half alles nichts. Deine Mutter wurde seither nie mehr gesehen. Die Gur mögen sie schützen.“
    Pete ließ die Worte langsam in sich einsinken. Sein Vater war tot, damit hatte er sich langsam abgefunden. Er wusste ja bereits, dass seine Mutter verschwunden war. Tron hatte es ihm damals, am Fluss erzählt. Vielleicht war sie sogar tot. Dies war das Wahrscheinlichste, denn wie hätte sie auf einem Planeten wie Gonran überleben sollen? Ganz auf sich alleine gestellt. So ganz wollte er die Hoffnung aber nicht aufgeben. Nicht bevor er einen Beweis hatte, dass sie entweder tot war oder irgendwo lebte.
    Mit einer bedeutungsvollen Geste fuhr sich Xeron mit einem Finger über seine linke Gesichtshälfte: „Von hier … bis hier ist seit diesem Kampf Rarons Gesicht mit einer Narbe geschmückt. Er wird täglich daran erinnert, wer in einem fairen Kampf gewonnen hätte …“
    Pete schloss die Augen. Was für ein Mann sein Vater gewesen war. Torwak. Sein Vater, der Held. Tief in sich wusste er nur zu gut, dass all dies stimmte. Dass all dies nichts anderes als die Wahrheit war.
    „Pete, dies ist die Geschichte deiner Eltern, es ist auch deine Geschichte. Die Gur haben dich hierher geholt. Warum dich? Warum jetzt? Berechtigte Fragen, die nur sie beantworten könnten. Ich weiß nur, dass die Gondraner bereits versucht haben, dich für sich zu gewinnen, und nicht ruhen werden.“
    Nun schaute ihm Xeron direkt und mit bewegungsloser Miene in die Augen: „Sie werden hinter dir her sein, bis du dich entweder ihnen anschließt oder bis sie dich töten.“
    Petes Gedanken überstürzten sich. Er wusste, dass die Gondraner keinen Spaß verstanden und etwas von ihm wollten. Er erwiderte Xerons Blick und sagte: „Gut, sie wollen mich, das habe ich bereits bemerkt. Aber warum? Selbst wenn ich stärker werde als andere hier, warum wollen sie mich unbedingt?“
    „Pete, sie wollen Turion, wie sie es schon einmal hatten. Und sie wollen den Tod ihres Vaters an dir rächen.“
    „Aber sie haben meinen Vater schon getötet! Ist das nicht genug?!“, entfuhr es Pete erbost.
    Xeron schüttelte traurig den Kopf.
    „Ich fürchte nicht, Pete. Wir hören aus vielen Quellen, dass Raron große Pläne schmiedet. Er will ganz Gonran unterwerfen. Nur … ihm fehlen die Mittel dazu. Die Nordmänner sind ein loses Volk, bestehend aus vielen Dörfern und Gemeinschaften, die sich nach Belieben zu Feldzügen zusammenschließen. Sie bekämpfen

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