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Die Chroniken von Gonran 1: Stärke oder Tod (German Edition)

Die Chroniken von Gonran 1: Stärke oder Tod (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Gonran 1: Stärke oder Tod (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Pauli
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    „Xeron, es wäre mir eine, ehm, Freude, mit Alya in die Stadt zu gehen. Also ich meine, sie in die Schule zu bringen.“ Während er die Worte sprach, spielte Pete nervös mit einem Apfel.
    Xeron schaute ihn an, lachte laut und sagte: „Also dann. Ich wünsch euch viel Spaß …“
    In dem Moment hob Tron die Hand, beugte sich zu Xeron und flüsterte ihm hinter vorgehaltener Hand ins Ohr. Dieser ließ nur ein leises „Oohh“ verlauten und nickte.
    Währenddessen wanderte Petes Blick automatisch hinüber zu Alya, über ihre wunderschönen Haare und ihre bereits ansatzweise erkennbaren weiblichen Kurven.
    „Doch bevor ihr geht, muss ich noch einmal um deine Aufmerksamkeit bitten.“
    Als Pete keine Reaktion zeigte, fügte Xeron räuspernd hinzu: „Hmm, Pete …“
    Pete schüttelte mit einem verlegenen Lächeln den Kopf. Alya kicherte hinter vorgehaltener Hand.
    Hastig sagte er: „Ja, Xeron?“
    „Gut. Nun, deinen Vater werden wir selbstverständlich begraben. Die Zeremonie können wir jedoch erst würdevoll abhalten, nachdem das jährlich stattfindende Turnier beendet wurde. Dies ist in genau drei Monaten. So hast du noch etwas Zeit, dich von deinem Vater zu verabschieden.“ Xeron legte eine Pause ein. Die Worte verfehlten nicht ihre Wirkung.
    Er fuhr fort: „Das Turnier ist übrigens für alle jungen Männer von Turion ein Prüfstein. Hier können sie sich messen und sehen, wie weit sie auf dem Weg des Kriegers bereits gegangen sind.“
    Xeron tätschelte die Schulter von Alya und fügte beiläufig hinzu: „Dein Vater hatte übrigens damals, nach der Befreiung Turions, auch teilgenommen … und gewonnen.“
    Pete hörte Xerons Worte über das Turnier nur mit halbem Ohr. Seine Gedanken kreisten nach wie vor um seinen Vater. Dazwischen wanderten seine Augen immer wieder selbstständig zu Alya.
    Aber Xeron ließ nicht ab und fuhr fort: „Auch du könntest an dem Turnier teilnehmen, Pete. Deinem Vater hätte es bestimmt Freude bereitet, und im Falle, dass du einige Siege erringst, wären dir und deinem Vater Ehre und Ruhm gewiss.“
    Nun hörte Pete doch genau hin. Er in einem Turnier? Nur der Gedanke ließ förmlich seinen Schädel platzen. Doch er wollte Xeron nicht vor den Kopf stoßen. Alya war ja hier im Raum. Vor ihr musste er Mut beweisen, das war ihr bestimmt wichtig an einem Mann.
    Er bemühte sich, gefasst und beherrscht zu antworten: „Wie findet denn der Wettkampf in diesem Turnier statt?“
    Xeron hob seine linke Augenbraue und erwiderte seelenruhig: „Wettkampf? Du meinst wohl eher, wie die Kämpfe ausgetragen werden …“ Xeron hielt inne und beobachtete Pete. Dieser rang bei dem Wort „Kampf“ mit seiner Fassung.
    „Keine Sorge, die Kämpfe enden selten tödlich, Pete. Wir Turioner glauben an die Stärke und Ehre. Ein wahrer Sieger hat es nicht nötig, den Unterlegenen zu töten. Die Kämpfe werden mit hölzernen Schwertern ausgetragen, die aber nicht zu unterschätzen sind. So kommt es hin und wieder zu Verletzten und Toten. Die Turniere sollen unsere Männer vorbereiten auf ihr Leben als Krieger.“
    „Ach so. Mit Waffen … Gibt es da keine Gruppe, die ohne Holzwaffen oder so kämpft?“, fragte Pete und wusste bereits, als er den Satz beendet hatte, was Xeron antworten würde.
    „Nein, Pete, das gibt es nicht. Wir wollen ja echte Krieger und keine Unbewaffneten fördern.“ Xeron legte seinen Kopf zur Seite und wandte sich zu Tron.
    „Was meinst du, Tron, ist Pete bereit für das Turnier?“
    Tron musterte Pete, seine Augen schienen ihm direkt in die Seele zu schauen. Im Saal herrschte Totenstille. Noch immer schaute, ja starrte Tron ihn an. Endlich nickte er langsam. „Wenn er die verbleibenden Monate bei mir trainiert, kann er durchaus am Turnier teilnehmen. Er hat sich auf unserer Flucht ganz ordentlich geschlagen.“ Dann nickte er nochmals deutlicher und fügte hinzu: „Doch, doch, ich kann Pete in drei Monaten auf das Turnier vorbereiten. Zumindest so, dass er es überlebt.“
    Xeron nickte zustimmend: „Das hört sich doch ganz vernünftig an.“
    Pete rollte nachdenklich den Apfel auf dem Tisch von seiner linken in die rechte Hand.
    Soll ich? Oder soll ich nicht?
    „Ich … ich bin mir nicht sicher, Xeron“, sagte Pete.
    Xeron nickte langsam und ließ dabei seine Augen auf Pete ruhen.
    „Ich kann das verstehen. Nimm dir Zeit bis morgen und gib mir oder Tron dann Bescheid, ob du am Turnier teilnehmen willst. Wie gesagt, wir überlassen die Entscheidung dir, du

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