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Die Chroniken von Ninavel – Die Blutmagier

Die Chroniken von Ninavel – Die Blutmagier

Titel: Die Chroniken von Ninavel – Die Blutmagier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Courtney Schafer
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Freunden.«
    »Was meinst du damit?« Cara blickte zwischen den beiden hin und her. Devs Miene blieb höflich, doch Kiran sah ihn an der Seite im Verborgenen die Faust ballen.
    »Bestimmt hast du davon gehört. Traurige Sache das.« Pello hielt Devs Blick fest. »Bevor wir aufbrachen, hatte es sich im Acaltar-Viertel schon herumgesprochen. Devs Partnerin hat ihn fallen gelassen, weggeworfen wie ein verbrauchtes Amulett.«
    Cara richtete sich verblüfft auf. »Menschenskinder, Dev, hatdich dieses Miststück endlich freigegeben? Kein Wunder, dass du   …« Sie stockte.
    Dev atmete zischend aus. »Ja, Jylla und ich haben uns getrennt«, erwiderte er schneidend. »Nicht, dass das hier irgendwen was angeht.« Kiran fühlte mit ihm. Seiner Miene nach zu urteilen würde Dev lieber durch magisches Feuer kriechen, als verlauten zu lassen, was passiert war. Kiran kannte das. Er senkte den Kopf und drängte die Erinnerung an Alisa zurück.
    »Ach ja, Liebe unter Geschäftspartnern, das endet meistens traurig«, bemerkte Pello in mitleidtriefendem Ton. »Hab gehört, dass sie dich ganz schön ausgenutzt hat. Du hast die ganze Arbeit getan, während sie mit der halben Stadt herumschäkerte. Dann hat sie deine Konten geplündert und   …«
    Dev löste sich vom Wagen. »Du solltest nicht alles glauben, was du hörst«, brummte er und näherte sich Pello.
    Cara sprang auf. »Es reicht!« Sie zeigte auf Dev. »Zurück! Ich will hier keinen Streit haben.« Dev zog eine Grimasse und lehnte sich wieder gegen den Wagen. »Und du verschwinde!«, sagte Cara zu Pello. »Ich habe dich nicht eingeladen, damit du meine Vorreiter provozierst.«
    »Bitte um Vergebung, sollte ich jemandem zu nahe getreten sein.« Pello machte eine ironische Verbeugung. »Ich überlasse euch eurem Abendessen.« Damit verschwand er in der Dunkelheit.
    Cara beendete das peinliche Schweigen. »Wenn zwischen euch böses Blut herrscht, Dev, dann macht das gefälligst woanders miteinander ab, nicht solange ihr dem Konvoi angehört.«
    Dev antwortete nicht. Er blickte Pello nach, aber zu Kirans Überraschung mehr nachdenklich als wütend. Kiran stieß ihn an.
    Dev drehte den Kopf und grinste Cara an. »Ich gehe ihm aus dem Weg, wenn du ihn nicht in meine Nähe schleppst.«
    »Essen ist fertig«, verkündete Harken und beugte sich überden Kessel. Kiran war nicht der Einzige, der erleichtert Luft holte. Als Jerik Schalen hervorholte und Harken das Essen austeilte, rückte Kiran näher an Dev heran. Im Schutz des Geklappers flüsterte er: »Warum hast du   …«
    »Später«, zischte Dev energisch. Kiran ging frustriert auf Abstand. Wann später? Dev hatte ihn eigens gewarnt, die anderen Zelte stünden zu nahe, als dass man sich unbelauscht unterhalten könne.
    Cara reichte die gefüllten Schalen herum. Als Dev seine entgegennahm, beugte sie sich zu ihm und sagte leise: »Wenn die kleine Schlange kürzlich ihre Giftzähne aus dir rausgezogen hat, bist du wohl noch dabei, das Gift zu verarbeiten. Muss hart sein, jemanden nach so langer Zeit zu verlassen. Aber um Khalmets willen, versau dir deswegen nicht den Rest deines Lebens.«
    Einen Moment lang wirkte Dev unsagbar erschöpft. Dann glättete sich sein Gesicht und wurde nichtssagend. »Sollen wir morgen früh eigentlich auf Erkundung gehen?«, fragte er so laut, dass es jeder hörte.
    Cara schüttelte den Kopf und murmelte etwas, ehe sie die Stimme hob. »Ja. Sowie es hell ist. Bleibt also nicht zu lange auf.« Und zu Kiran gewandt: »Du kommst mit, Junge. Wir untersuchen, ob Lawinengefahr besteht, bevor der Konvoi den Pass der Gebrochenen Hand überquert. Das ist unsere wichtigste Aufgabe. Du hältst dich dicht an Dev und gibst Acht.«
    Nachdem Cara zur anderen Seite des Feuers gegangen war, flüsterte Dev: »Warte bis zur Erkundung.«
    Kiran nickte notgedrungen. Wenn Dev es für nötig hielt, so vorsichtig zu sein, war er bereit, seine Fragen aufzuschieben. Doch er verstand eigentlich nicht, warum sie nicht zum Bach gehen und sich beim Rauschen des Wassers unterhalten konnten. Dachte Dev, Pello würde ihnen folgen? Kiran steckte den Löffel in sein Essen. Zum hundertsten Mal bedauerte er, dass er gezwungen war, seine Barriere aufrechtzuerhalten. Ohne diekönnte er Pellos Nähe spüren, ganz gleich wie verstohlen der sich anschliche. Seine Ikilhia, seine Lebenskraft, würde Kiran vor seinem geistigen Auge brennen sehen wie eine Magierflamme. Doch wie die Dinge standen, nahm er nicht mal ein Flackern von Devs Ikilhia

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