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Die Corleones

Die Corleones

Titel: Die Corleones Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mario Edward; Puzo Falco
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und Angelo ist der Meinung, dass Bobby auf Stevie Dwyer geschossen haben muss, nicht auf deinen Vater. Wieso sollte er auch auf deinen Vater schießen, Sonny – das ergibt keinen Sinn. Und das weißt du!«
    »Stevie Dwyer?«
    »Angelo ist sich fast sicher. Und Vinnie war derselben Meinung. Sie haben noch kurz darüber geredet, bevor Vinnie erschossen wurde.«
    Sonny kratzte sich am Kopf und blickte auf die Straße, als könnte er dort irgendwie sehen, was auf der Parade geschehen war. »Stevie Dwyer?«, fragte er erneut.
    »Das behauptet Angelo jedenfalls. Sie haben es nicht gesehen, aber Angelo sagt, Stevie hätte sich hinter deinem Vater befunden, und nachdem Bobby geschossen hat, hat Luca Stevie erledigt. Ich war nicht dort.« Nico schob die Hände in die Taschen. »Aber verdammt noch mal, Sonny, Bobby liebt dich und deine Familie, und Stevie hat er gehasst. Das leuchtet doch ein, oder?«
    Sonny versuchte, an die Parade zurückzudenken. Ihm stand vor Augen, wie Bobby auf seinen Vater geschossen hatte, und dann war Vito zu Boden gegangen – mehr war ihm nicht im Gedächtnis geblieben. Jeder hatte auf jeden geschossen. Und Stevie Dwyer war irgendwann tot gewesen. Sonny versuchte sich zu erinnern, aber was auf der Parade und unmittelbar danach geschehen war, ging alles wild durcheinander. Er rieb sich mit den Knöcheln über das Kinn. »Ich weiß nicht«, sagte er. »Ich weiß nicht, was zum Teufel da passiert ist. Aber ich muss mit Bobby reden. Es macht keinen guten Eindruck, dass er sich versteckt.«
    »Yeah, aber du weißt das doch.« Bis zu Sonnys Wagen war esnicht mehr weit. »Du weißt, dass Bobby nie und nimmer auf deinen Vater schießen würde. Das stimmt hinten und vorne nicht. Und das weißt du, Sonny.«
    »Ich weiß nicht mehr, was ich weiß.« Sonny bog in die Straße ein, wo sein Wagen geparkt war. »Was ist mit dir?«, fragte er und wechselte das Thema. »Wie gefällt dir dein Job?«
    »Es ist ein Job.« Nico nahm seinen Hut ab und stülpte ihn sich über die Faust. »Im Hafen wird hart gearbeitet.«
    »Das hab ich gehört.« Sonny stieg ein und schloss die Wagentür hinter sich. »Aber die Bezahlung in der Gewerkschaft ist okay, oder?«
    »Klar. Ich kann mir keine schicken Klamotten mehr kaufen oder so was in der Art, aber das ist in Ordnung. Wusstest du, dass ich eine Freundin habe?«
    »Nein. Wie heißt sie denn?«
    »Du kennst sie nicht«, erwiderte Nico. »Sie heißt Anastasia.«
    »Anastasia«, wiederholte Sonny. »Ein nettes griechisches Mädchen also.«
    »Klar.« Nico nickte. »Wir wollen vielleicht heiraten und Kinder kriegen. Ich denk mir, ich hab einen ordentlichen Job und kann für sie sorgen.« Nico lächelte und wurde rot, als wäre ihm das alles peinlich. »Richte deinem Vater aus, dass ich ihm dankbar bin, Sonny. Ich weiß es wirklich zu schätzen, dass er mir diesen Job besorgt hat.«
    Sonny ließ den Motor an, streckte den Arm durchs Fenster und schüttelte Nico die Hand. »Pass auf dich auf.«
    »Klar.« Nico zögerte einen Moment und sah Sonny an, als wollte er noch etwas sagen. Doch er ließ den Augenblick verstreichen, und schließlich winkte er ab, lachte verlegen und ging davon.
     
    Jimmy Mancini stieß mit der Schulter die schmale Tür auf und zerrte Corr Gibson in einen fensterlosen Raum. Clemenza stand über einem Edelstahltisch und hielt ein funkelndes Schlachtermesser in die Höhe, als würde er ausprobieren, wie es in der Hand lag. Al Hats, der Corrs Knüttel trug, folgte Jimmy dichtauf.
    »Wo zum Teufel bin ich?«, fragte Corr, als Jimmy ihn auf die Füße stellte. Der Ire klang betrunken, und er hatte tatsächlich fast die ganze Nacht gezecht, bevor Jimmy und Al ihn aus seinem Bett aufgeschreckt und bewusstlos geprügelt hatten. Zwischendurch war er immer wieder zu sich gekommen und hatte gefragt, was los sei, als wäre er nie richtig wach geworden. »Pete«, sagte er und versuchte, die halb zugeschwollenen Augen aufzubekommen. »Clemenza. Wo bin ich?«
    Clemenza nahm eine Schürze von einem Haken an der Wand und legte sie sich um. »Du weißt nicht, wo du bist, Corr?« Er band die Schürze hinter seinem Rücken zu. »Dieses Geschäft ist berühmt! Wir sind in Mario’s Butcher Shop in Little Italy. Jeder kennt dieses Geschäft. Bürgermeister LaGuardia kauft hier seine Würste.« Clemenza trat wieder an den Tisch und strich mit dem Finger über die Klinge des Schlachtermessers. »Mario hält seine Utensilien bestens in Schuss. Niemand hat schärfere

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