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Die Corleones

Die Corleones

Titel: Die Corleones Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mario Edward; Puzo Falco
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beiseitegeschafft?«
    »Ach, halt doch die Klappe«, erwiderte Cork, »du verdammter Schweinepriester!«
    Seit dem Überfall war Stevies Ausspruch immer wieder zitiert worden, und auch jetzt wurde er mit allgemeinem Gelächter belohnt.Vinnie Romero verstummte jedoch unvermittelt, als er sah, wie Luca Brasi den Club betrat. »Hey, Jungs«, sagte er zu den anderen, »schaut mal da drüben.«
    Luca trug einen Frack und Hosen mit Nadelstreifen, und er war in Begleitung von Kelly O’Rourke gekommen. Am Aufschlag seiner Jacke prangte eine weiße Ansteckblume. Kelly schmiegte sich in einem enganliegenden, auf einer Seite schulterfreien Abendkleid an ihn. Eine herzförmige Diamantnadel hielt den gebauschten Stoff des Kleides über ihrer Hüfte zusammen, so dass es wie eine Schärpe wirkte. Sie folgten dem Oberkellner zu einem Tisch in der Nähe der Bühne. Als Luca Cork und die Jungs bemerkte, nickte er ihnen kurz zu, sagte etwas zu dem Oberkellner und führte Kelly dann zu ihrem Tisch hinüber. »Sieh mal einer an«, sagte er, »wenn das nicht die Turnschuhbande ist.«
    Die Jungs standen alle auf, und Luca schüttelte Cork die Hand. »Und wer ist diese Verbrechervisage?«, fragte er und wies mit einer Kopfbewegung auf Sonny.
    »Der da?«, sagte Cork und versetzte Sonny einen Schubs. »Ach, die Flasche hängt nur hier rum und schnorrt Drinks von uns.«
    »Hey!« Sonny kratzte sich am Kopf und versuchte, betrunkener zu wirken, als er war. »Was heißt denn ›Turnschuhbande‹?«
    »Vergiss es«, erwiderte Cork. »Nicht der Rede wert.« An Luca gewandt sagte er: »Wer ist die schnieke Puppe?«
    »Was interessiert dich das?«, sagte Luca und tat so, als versetzte er Cork einen Kinnhaken.
    Kelly stellte sich vor und sagte: »Ich bin Lucas Mädchen.«
    »Glückspilz«, sagte Cork zu Luca.
    Kelly legte die Arme um Luca und lehnte sich an ihn, den Blick auf Sonny gerichtet. »Hey. Bist du nicht mit diesem Collegejüngelchen befreundet, Tom Irgendwas?«
    »Was für ein Collegejüngelchen?«, fragte Luca, ohne Sonny die Gelegenheit zu einer Antwort zu geben.
    »Na, so ein Jüngelchen eben«, erwiderte Kelly. »Was denn, Luca? Du wirst doch nicht etwa eifersüchtig sein? Du weißt, dass ich dein Mädchen bin.« Sie legte den Kopf an seine Schulter.
    »Ich bin auf niemand eifersüchtig, Kelly. Da kennst du mich besser.«
    »Klar kenn ich dich besser.« Kelly schmiegte sich noch enger an ihn. »Na«, sagte sie an Sonny gewandt, »kennst du ihn jetzt oder nicht?«
    »Tom Irgendwas?«Sonny ließ eine Hand in seiner Jacketttasche verschwinden, und ihm entging nicht, dass Luca seiner Bewegung mit den Augen folgte. »Ja, ich kenn einen Collegestudenten namens Tom.«
    »Dann richte ihm doch aus, dass er sich mal melden soll«, sagte Kelly.
    »Ach ja?«, sagte Luca, und mit einem Blick in die Runde: »Weiber!« Als bestünde zwischen ihnen ein geheimes Einverständnis über Frauen. »Gehen wir, Puppe.« Er legte Kelly den Arm um die Taille und zog sie fort vom Tisch.
    Kaum waren sie außer Hörweite, sagte Nico zu Sonny: »Verdammt, was sollte das denn?«
    »Yeah, Sonny«, wollte auch Cork wissen, »woher kennt die Tom?«
    Sonny ließ den Blick durch den Club schweifen und sah, dass Luca zu ihm herüberschaute. »Lasst uns verdammt noch mal von hier verschwinden.«
    »Himmel Herrgott«, sagte Cork und schaute zum Ausgang hinüber. »Du zuerst. Denk daran: Wir kennen dich gar nicht.«
    »Wir behalten Luca im Auge«, sagte Angelo.
    Sonny stand auf, ein breites Lächeln auf den Lippen, und Cork schüttelte Sonny die Hand, als würde er sich von einem Bekannten verabschieden. Sonny sagte: »Ich warte im Wagen auf dich.«
    Sonny bahnte sich langsam einen Weg zur Garderobe. Hin und wieder blieb er stehen, ließ sich absichtlich Zeit. Er wollte nicht, dass Luca den Eindruck hatte, er laufe davon. Eine Zigarettenverkäuferin in Netzstrümpfen und mit einer Pillbox auf dem Kopf kreuzte seinen Weg, und er bat sie um eine Schachtel Camels. »Sie sollten es mal mit Luckys probieren«, sagte sie und zwinkerte ihm zu. »Die schmecken besser und sind auch noch gesund.«
    »Klingt großartig«, erwiderte Sonny und ließ sich auf das Spiel ein. »Dann gib mir eine Schachtel, Puppe.«
    »Bedienen Sie sich«, sagte sie, reckte ihre Brüste vor und hielt ihm das Tablett hin. »Sie sind so rund, so fest, so wohlgeformt.«
    Sonny warf einen Quarter auf das Tablett. »Stimmt so.«
    Sie schenkte ihm ein Lächeln und schlenderte davon. Sonny blickte ihr hinterher.

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