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Die Corleones

Die Corleones

Titel: Die Corleones Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mario Edward; Puzo Falco
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Richter in der Tasche.«
    »Das ist mir alles völlig egal«, erwiderte Luca, dem das offenbar Spaß machte. »Ich mache jeden kalt. Dieses fette neapolitanische Schwein, das für das Bürgermeisteramt kandidiert, bring ich auch einfach um, wenn er mir noch länger auf den Sack geht. Glauben Sie, LaGuardi ist vor mir sicher?«
    »Bestimmt nicht«, sagte Vito. Sein Hut ruhte auf seinem Knie, und er machte sich an der Krempe zu schaffen. »Sie können mir also nicht helfen?«
    »Tut mir leid, Vito.« Luca breitete die Arme aus, als könnte er an dieser Situation nichts ändern. »Aber hören Sie, wir haben da noch ein anderes Problem, von dem Sie nichts wissen.«
    »Und das wäre?«
    Luca beugte sich auf dem Tisch vor. »Dieser deutsch-irische Köter, den Sie bei sich aufgenommen haben, Tom Hagen. Ich fürchte, den muss ich umbringen. Eine Frage der Ehre.«
    »Da muss ein Irrtum vorliegen«, sagte Vito mit eisiger Stimme. »Tom hat mit unseren Geschäften rein gar nichts zu tun. Weder mit uns noch mit sonst irgendjemand.«
    »Das ist nichts Geschäftliches.«
    Brasi tat so, als wäre ihm das alles furchtbar unangenehm, aber Vito entging nicht, dass seine Augen leuchteten. »Dann meinen Sie den falschen Tom Hagen. Mein Sohn geht aufs College, er will Jurist werden. Mit Ihnen hat er bestimmt nichts zu tun.«
    »Das ist er«, sagte Luca. »Er geht auf die NYU. Und wohnt in dem Wohnheim am Washington Square.«
    Vito spürte, wie ihm das Blut aus dem Gesicht wich; er wusste, dass Luca das sehen konnte, und das machte ihn wütend. Er senkte den Blick und bemühte sich, seine Selbstbeherrschung wiederzugewinnen. »Was hat Tom denn getan, dass Sie ihn umbringen müssen?«
    »Er hat meine Freundin gevögelt.« Wieder warf Luca die Hände in die Luft. »Was bleibt mir anderes übrig? Sie ist eine Hure, und ich hab keine Ahnung, warum ich sie noch nicht in den Fluss geworfen habe – aber trotzdem: Was bleibt mir anderes übrig? Das ist eine Frage der Ehre. Ich muss ihn umbringen, Vito. Tut mir leid.«
    Vito setzte seinen Hut auf, lehnte sich zurück und blickte Luca in die Augen. Luca erwiderte seinen Blick mit einem dünnen Lächeln auf den Lippen. Von jenseits der Bürotür drang das dümmliche Lachen von Vinnie zu ihnen herüber. Nachdem esverklungen war, sagte Vito: »Wenn Sie sich dazu durchringen könnten, mir als Vater zu gestatten, mich um Tom zu kümmern, wäre ich Ihnen dafür sehr dankbar. Im Gegenzug würde ich mich bemühen, bei Mariposa zu vermitteln – und bei Cinquemani.«
    Luca tat den Vorschlag mit einer Handbewegung ab. »Ich brauche keine Hilfe.«
    »Sie sind sich darüber im Klaren, dass sie versuchen werden, Sie zu töten – Sie und Ihre Männer?«
    »Sollen sie doch. Mich schreckt das nicht.«
    »Dann benötigen Sie vielleicht«, sagte Vito, stand auf und klopfte sich die Hose ab, »noch etwas Unterstützung – um mit Tomasino und Mariposa fertigzuwerden. Ich habe gehört, dass Sie Geld verloren haben, als die O’Rourkes Ihre Bank überfallen haben. Vielleicht könnten Sie jetzt fünftausend Dollar gut gebrauchen?«
    Luca kam um den Tisch herum und trat dicht vor Vito. »Vielleicht«, sagte er und schürzte nachdenklich die Lippen. »Fünfzehntausend aber ganz bestimmt.«
    »Gut«, erwiderte Vito augenblicklich. »Ich werde in einer Stunde jemand mit dem Geld zu Ihnen schicken.«
    Erst wirkte Luca überrascht, dann belustigt. »Sie ist eine Schlampe«, sagte er und kam wieder auf seine Freundin zu sprechen, »aber sie ist auch eine Schönheit.« Er faltete die Hände vor der Brust und schien einen Moment über das Angebot nachzudenken. Schließlich sagte er: »Wissen Sie was, Vito – ich tu Ihnen den Gefallen und vergesse, was für eine Dummheit Hagen begangen hat.« Er ging zur Bürotür und legte die Hand auf den Knauf. »Er wusste nicht, wer sie war. Kelly hat ihn in einem Lokal in Harlem aufgelesen. Sie ist schön, aber wie ich bereits gesagt habe, sie ist auch eine Hure, und ich wollte sowieso mit ihr Schluss machen.«
    »Wir sind uns also einig?«
    Luca nickte. »Aber aus reiner Neugier«, sagte er und machte sich vor der Tür breit, »für Sie und Clemenza arbeiten ein ganzer Haufen Leute. Und ich hab nur meine paar Jungs. Außerdem steht Mariposa hinter Ihnen. Warum erledigen Sie mich nicht einfach?«
    »Ich weiß, wann ich einen Mann nicht auf die leichte Schulter nehmen kann, Mr. Brasi. Sagen Sie, wo hat Tom Ihre Freundin kennengelernt?«
    »In einem Laden namens Juke’s Joint. In

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