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Die Creeds: Wenn ein Herz nach Hause kommt (German Edition)

Die Creeds: Wenn ein Herz nach Hause kommt (German Edition)

Titel: Die Creeds: Wenn ein Herz nach Hause kommt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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langes Haar hatte sie zu einem dicken Zopf geflochten. „Ich habe dir ja gesagt, dass ich herkomme, um dir bei der Parade zu helfen“, erklärte sie fröhlich und rieb sich erwartungsvoll ihre Hände, während sie Melissas ungehaltenen Blick einfach ignorierte. „Was kann ich tun?“
    Noch bevor Melissa antworten konnte, trafen auch Olivia und Meg ein. Meg stellte sich auf die Zehenspitzen, um Brad einen Kuss auf die Wange zu geben. Er legte den Arm um die Taille seiner Ehefrau und drückte sie kurz an sich.
    „Ich hoffe, ihr versucht nicht schon wieder, euch in mein Leben einzumischen“, warnte Melissa die Gruppe. Sie war noch immer verstimmt über den gestrigen Abend.
    Wie üblich machte sich Olivia überhaupt nichts aus dieser Bemerkung. Sie hatte einmal ganz allein oben in den Bergen ein verletztes Wildpferd gesund gepflegt, da war schon mehr nötig als eine verärgerte junge Schwester, um sie aus der Ruhe zu bringen.
    „Es hat ja funktioniert“, gab sie zurück. „Du bist wieder anständig frisiert, und geschminkt bist du auch.“
    Melissa verzog den Mund, musste aber lachen. „Ihr seid einfach unmöglich“, sagte sie zu den drei Frauen.
    „Sieht so aus, als ob der Motivwagen vom Eiscafé in Schwierigkeiten steckt“, meinte Ashley plötzlich und schirmte ihre Augen gegen die Sonne ab, um das riesige Eishörnchen aus Pappe und Krepppapier besser sehen zu können, das sich bedenklich zu einer Seite neigte.
    Meg krempelte die Ärmel hoch und erklärte: „Dann sollten wir mal sehen, wie wir helfen können, bevor das Ding noch ganz umkippt und ein Pferd erschreckt.“ Mindestens ein Dutzend Pferde hielten sich in unmittelbarer Nähe des Motivwagens auf und warteten darauf, die Leute des Sheriffs auf ihrem relativ kurzen Triumphzug entlang der Main Street zu begleiten.
    „Gute Idee“, fand Melissa, und damit war sie Meg, Ashley und Olivia auch schon wieder los.
    Die Pferde machten sich offenbar gar nichts aus dem windschiefen Motivwagen. Brad und seine Leute hatten sie absichtlich so früh von der Ranch hergebracht, damit sie Zeit hatten, sich an die fremde Umgebung zu gewöhnen.
    „Sie meinen es nur gut“, sagte Brad zu Melissa, während sie gemeinsam den drei Frauen zusahen, wie sie dem offensichtlich überforderten jungen Mann halfen, den Motivwagen unter Kontrolle zu bekommen.
    „Ich weiß“, erwiderte sie seufzend und ergänzte: „Wir sehen uns später.“
    „Ja, bis nachher“, gab er zurück.
    In den folgenden Stunden musste Melissa mit Erstaunen feststellen, was bei einer Parade in einer Kleinstadt alles schiefgehen konnte. Das Cabrio, mit dem der Bürgermeister von Stone Creek gefahren werden sollte, hatte den Geist aufgegeben. Der Traktor, der den umstrittenen Toilettenpapierwagen der Handelskammer beförderte, wollte auf einmal nicht mehr. Und die Rodeokönigin in der Teenager-Kategorie musste sich von Brad ein Pferd ausleihen, weil ihr eigenes lahmte.
    Und das waren noch die harmloseren Zwischenfälle.
    Trotzdem genoss Melissa die Ablenkung, weil sie ihr half, nicht immer nur über ihr Leben im Allgemeinen und Steven Creed im Besonderen nachzudenken.
    Um fünf vor sechs hatten alle Teilnehmer ihren zugewiesenen Platz eingenommen, die Highschoolband war in der korrekten Formation aufgestellt, und die uniformierten Schüler stimmten zum x-ten Mal ihre Instrumente. Die Leute des Sheriffs, die natürlich von Tom Parker angeführt wurden, saßen sicher auf ihren geduldigen Pferden – Tieren, die Meg und Brad grundsätzlich für unerfahrene Reiter einsetzten.
    Das gigantische Eishörnchen war zur Ruhe gekommen und ein anderes Cabrio für den Bürgermeister gefunden worden, sodass er den Zuschauern am Straßenrand wie vorgesehen zuwinken konnte. Und die Rodeokönigin ritt mit strahlendem Lächeln und funkelnden Pailletten auf einem anderen Pferd.
    Ona Frame, die sich nach der Gallenblasenoperation bereits wieder auf dem Weg der Besserung befand, verfolgte die Parade von einem Ehrenplatz aus.
    Alles lief bestens.
    „Melissa!“
    Als sie ihren Namen hörte, drehte sie sich um und entdeckte einen halben Block entfernt Matt Creed, der auf Stevens Schultern saß. Neben den beiden stand ein gut aussehendes Paar, beide zwischen Anfang und Mitte fünfzig, beide im Westernstil gekleidet.
    Der Mann musste Stevens Vater sein, ging es ihr bei seinem Anblick durch den Kopf. Die Statur war die gleiche, ebenso die Haarfarbe, und auch die selbstbewusste Ausstrahlung hatte etwas Vertrautes an sich. Das

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