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Die Creeds: Wenn ein Herz nach Hause kommt (German Edition)

Die Creeds: Wenn ein Herz nach Hause kommt (German Edition)

Titel: Die Creeds: Wenn ein Herz nach Hause kommt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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sich leicht auf die Unterlippe, in ihren Augen flackerte eine Mischung aus Sorge und Neugier. „Beim Mittagessen heute hast du davon gesprochen, dass du früher jeden Sommer auf einer Ranch in Colorado verbracht hast. War das irgendwo in der Nähe von Denver?“
    Er nickte. „Die Ranch liegt in der Nähe einer Stadt namens Lonesome Bend. Mein Dad und meine Stiefmutter leben immer noch da, wenn sie nicht gerade in ihrem Wohnmobil durchs Land fahren. Mein Cousin Conner leitet mittlerweile die Ranch.“
    „Dein Cousin?“, fragte sie aufmerksam. Dieser Frau entging auch gar nichts. „Wenn die Ranch dein Zuhause war, jedenfalls für einen Teil des Jahres, warum hast du dich dann nicht dort niedergelassen?“
    Er lehnte sich zurück und verschränkte die Arme vor der Brust. Tessa Quinns Hackbraten war wirklich hervorragend, aber für den Augenblick hatte er genug. Zumindest vom Essen. „Conners und Brodys Vater war der erstgeborene Sohn seiner Generation. Nach dem Tod meiner Großeltern erbte er die Ranch, und obwohl mein Vater sich um alles kümmerte, nachdem sein älterer Bruder gestorben war, stand das Eigentums-recht an dem Anwesen nie zur Diskussion. Als meine Cousins einundzwanzig wurden, erbten sie die Ranch.“
    „Und deinen Vater haben sie dann einfach abgeschossen?“
    „So kann man das nicht sagen. Der Testamentsvollstrecker sprach Dad einen guten Lohn dafür zu, dass er die Ranch geführt hatte, ganz zu schweigen davon, dass er Conner und Brady großgezogen hatte. Außerdem hatte er selbst auch etwas angespart. Er ist ein hervorragender Sattler, ein Beruf, der fast ausgestorben ist, und er fertigt Reitgeschirre für einen ziemlich erlesenen Kundenkreis.“
    „Sofern er nicht mit deiner Stiefmutter durchs Land fährt“, ergänzte Melissa.
    „Es ist ein sehr großes Wohnmobil“, ließ Steven sie wissen. „Dad hat seine Werkstatt mitgenommen und kann da arbeiten, wo immer sie gerade ein paar Tage verbringen.“
    Melissa, die ebenfalls genug gegessen hatte, legte die Arme auf die Tischkante und beugte sich ein wenig vor. „Stört dich das?“
    „Was soll mich stören?“
    „Dass jeder deiner Cousins einen Anteil an der Ranch bekommen hat, du aber nicht?“
    „Nein. Ich wusste von Anfang an, dass es so sein würde. Und abgesehen davon haben Conner und Brody mir ein Drittel der Ranch angeboten, aber ich habe abgelehnt.“
    „Warum?“
    „Weil ich aus eigener Kraft etwas schaffen wollte.“
    „Und nun bist du hier“, sagte sie und lächelte wieder auf diese überwältigende Weise.
    „Ja, nun bin ich hier“, stimmte er ihr zu.
    „Warst du jemals verliebt?“
    „Ja. Zumindest dachte ich das zu der Zeit.“
    „Aber du hast dich geirrt?“
    „Kann man so sagen.“
    „Wie war sie?“
    „Wunderschön, klug und knallhart.“
    Eine Zeit lang schwiegen sie beide, und Melissa dachte über das nach, was er soeben gesagt hatte. Ihm genügte es, sie einfach nur anzuschauen, auch wenn er gegen mehr Sex nichts einzuwenden gehabt hätte.
    „Und was ist mit dir?“, erkundigte er sich nach einer Weile. „Warst du jemals richtig verliebt?“
    Steven bereute seine Frage sofort, da sich die Atmosphäre auf einmal veränderte. Er merkte Melissa an, wie sie sich innerlich vor ihm zurückzog, wie ihr Lächeln etwas unsicher wurde und das fröhliche Funkeln in ihren Augen ein wenig nachließ.
    „Ich schätze, es ist nur fair, wenn du mich das fragst“, sagte sie leise. „Schließlich habe ich
dir
die gleiche Frage zuerst gestellt.“
    Er nahm ihre Hand, um ihre Finger leicht zu drücken. „Ein andermal“, bot er ihr an, während er in ihre blauen Augen sah und das Gefühl hatte, in ihnen zu ertrinken.
    „Nein.“ Sie schüttelte den Kopf. „Das wäre nicht fair.“
    „Wenn du jetzt nicht darüber reden möchtest, Melissa, habe ich dafür volles Verständnis.“
    Lange schaute sie ihn nur an, während er ihre Hand hielt. Irgendwann begann sie zu erzählen. „Er hieß Dan Guthrie. Er wollte heiraten, und er hatte zwei wundervolle Jungs. Ich war einverstanden, aber jedes Mal, wenn wir uns auf einen Hochzeitstermin einigen wollten, bekam ich kalte Füße. Schließlich wurde es Dan zu viel, und er … na ja, er hat dann eine andere geheiratet. Die beiden erwarten gerade ein Kind.“
    Steven wollte fragen, ob sie diesen Guthrie noch liebte, fand aber, dass sie beide für diesen Abend genug von sich preisgegeben hatten.
    Außerdem war er sich nicht sicher, ob er die Antwort wirklich hören wollte.

11.

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