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Die Daemonen 01 - Die Daemonen

Die Daemonen 01 - Die Daemonen

Titel: Die Daemonen 01 - Die Daemonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tobias O. Meißner
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gleich stark, Gäus war aber womöglich, weil er als König mehr Lebenskraft erhielt, etwas stärker als Irathindur. Außerdem hatten sie sich ja versprochen, keinen Krieg zu beginnen.
    Wie aber stand es mit einem sauberen, kleinen Attentat? Den nichts ahnenden, satten König in seinem Thronkinderstühlchen abmurksen, um fortan alleine an der Mutterbrust der Weltlebenskraft saugen zu können?
    Möglicherweise durchführbar. Aber wie?
    Er konnte ihn einladen zum Dämonenschlund, als Gastgeberin ihres Baronats. Dann ein einziger Schubs und gehab dich wohl, Gäus! Grüß mir die anderen Gefangenen!
    Nein. Erstens: Welchen Grund sollte Gäus haben, den Dämonenschlund noch einmal aufzusuchen? Und zweitens: Hinterher würde die Baroness als Königsmörderin dastehen und hingerichtet werden. Obwohl das eigentlich egal war. Wirtskörper gab es wie Sand am Meer. Und überhaupt: Konnte nicht ein nützlicher Idiot wie dieser Faur Benesand den Königsmord begehen? Für das Versprechen einer einzigen Liebesnacht würde der doch wahrscheinlich alles tun.
    Irathindur begann ernsthaft zu grübeln. Mitten in diesem Grübeln ereilte ihn jedoch bereits Anfall Nummer fünf. Hinterher hatte er Schwierigkeiten, sich überhaupt an den Stand seiner Überlegungen zu erinnern. Das Problem war auch viel zu akut für einen komplizierten Plan, die Anfälle traten jetzt täglich auf.
    Kurz entschlossen ergriff Irathindur eine vollkommen andere Maßnahme: Die Baroness berief den Baronatsrat ein und kürte sich selbst zur Königin!
    Alle waren sprachlos, bis auf den Koordinator des Wissens, der belegen zu können glaubte, dass so etwas nicht ohne Weiteres möglich sei, weil es doch immer nur einen einzigen erbrechtlich geregelten König geben könne und und und …
    Alles hohles Geschwätz!«, unterbrach ihn die frisch gekürte Königin Meridienn den Dauren barsch. Sind wir ein Land, das Zehntausenden von Menschen Heimat bietet, oder nicht? Bin ich eine Herrscherin oder nicht? Von heute an heißt das Sechste Baronat eben nicht mehr das Sechste Baronat, sondern … Irathindurien«
    Irathindurien? «, erkundigte sich der speichelleckerische Koordinator der Festlichkeiten. Weshalb nicht Daurenien oder Meridienna? Das könnte man sich doch viel besser merken!«
    Wer sich den Namen Irathindurien nicht merken kann, wird ausgewiesen« ergänzte die Königin kalt.»Die Grenzen sollen ab sofort befestigt werden. Ansonsten wird sich nichts ändern. Wir bleiben Orison gegenüber loyal, sind aber unabhängig. Das bedeutet, wir können eigene Zölle und Steuern erheben und brauchen nicht mehr den Großteil an den König weiterzuleiten. Das wiederum bedeutet, das Volk muss weniger zahlen und erhält echten Anlass zum Jubeln. Bekommt Ihr das geregelt, Koordinator der Einnahmen?
    Sicher, meine Herrin. Benesand musste sich immerhin nicht von meine Baroness auf meine Königin umgewöhnen. Er hatte schon immer höher gegriffen.
    »Gut. Noch Fragen?«
    Was ist mit der Religion?«, fragte der Koordinator der kirchlichen Angelegenheiten besorgt.
    Bleibt, wie sie ist.
    Was wird mit den Schlössern?«, fragte der Koordinator der Schlösser. Erhält das Hauptschloss den Status einer Hauptstadt und wird umbenannt?
    Nicht nötig. Hauptschloss genügt. Wir demonstrieren den übrig gebliebenen Baronaten unsere Verbundenheit, indem wir ihre Strukturen im Großen und Ganzen beibehalten.
    Wird es ein Fest geben, das dem Anlass angemessen ist?«, fragte der Koordinator der Festlichkeiten vorsichtig.
    Unbedingt. Das größte Fest, das dieses Land je gesehen hat!
    Aber … aber was ist mit dem König?«, wagte sich Eiber Matutin, der Koordinator des Heeres, mit seiner künstlich lauten Stimme vor. Wird es nicht … Krieg geben, wenn wir uns einfach so abspalten?
    Die Königin lächelte erstmals. Nein, Koordinator, es wird keinen Krieg geben können . Den König und mich bindet nämlich ein dementsprechendes Bündnis.
    Alle Koordinatoren sahen sich fragend an, aber keiner von ihnen getraute sich, weiter in die Königin zu dringen.
    Also wurde beschlossen und getan.
    Es wurde gefeiert. Das aufgrund von Faur Benesands begangenen Grausamkeiten bereits murrende Volk wurde durch die Festlichkeiten wankelmütig versöhnt. Es war eine offizielle Erlaubnis erteilt worden, die Mächtigen in Possenspielen darstellen zu dürfen, und der Pöbel machte davon eifrigen Gebrauch. So mancher Koordinatorendarsteller wurde mit heruntergelassenen Hosen durch papierne, blaue Schlosskulissen gescheucht

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