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Die Daemonen 02 - Freiheit oder Finsternis

Die Daemonen 02 - Freiheit oder Finsternis

Titel: Die Daemonen 02 - Freiheit oder Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tobias O. Meissner
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seine Frau getötet hatte. Und er konnte nicht wissen, dass Benesands Töchter sich den Mörder seines »herrlichen Weibes« zum vorbildlichen Vater erkoren hatten.
    »Da hast du richtig gedacht«, sagte die Königin. »Ichwill mich mit eurem König verbünden, denn nachdem die Dämonen unser Land erobert haben, werden sie sicherlich auch vor dem Wolkenpeinigergebirge nicht haltmachen. Du, deine Gruppe, dein Dorf, dein Volk – ihr seid in ebenso großer Gefahr wie wir.«
    »Ich nicht kann glaubt. Aber ihr nicht geht in Berge mit so viele Menschen, wenn nicht Not groß. Ich nur kann sagt, was immer sagt:König Turer gefährlich Mann. Lebt ewig. Herrscht ewig. Bleibt ewig, ob Dämonen kommt oder nicht.«
    »Deshalb will ich ja auch seine Hilfe in Anspruch nehmen. Er scheint zu wissen, wie man überdauern kann.«
    Hiserio schaute die Königin mit einem langen, beinahe mitleidig zu nennenden Blick an. Dann nickte er. »Ihr nicht geht durch Berge mit so viele Menschen. Wir kennt Höhlen, wo sicher für viele. Ihr nur nehmt zweihundert Hände. Die kann kämpft am besten. Die alle habt Tier unter sich. Die macht gut Eindruck bei König Turer. Dann wir schneller und leichter. Andere mit Jäger bleibt in Höhlen. Eine Hand von uns ihnen zeigt, wie überlebt.«
    Lae verstand den letzten Satz nicht sofort, weil sie dachte, Eine Hand sei jene Frau, von der Hiserio vorhin erzählt hatte. Dann erst begriff sie, dass jetzt eine Maßeinheit gemeint war. »Ich verstehe. Der Vorschlag klingt nicht schlecht.«
    Sie machten es so.
    Am fünfzehnten Tag wählte Lehenna Kresterfell eintausend Menschen aus, denen die Strapazen der weiteren Gebirgsüberquerung noch zuzumuten waren. Auf diese tausend wurden die gesündesten Pferde verteilt,die dem ganzen Tross zur Verfügung standen. Die anderen 27 000 Flüchtlinge mit ihren Ochsen, Ziegen, Hühnern und Hunden wurden von Hiserios Männern in unterirdische Kavernen geführt, die einigermaßen gut zu beheizen und erstaunlich gut durchlüftet waren.
    Selbstverständlich hegte die Königin ihre Zweifel. Die Gerüchte, dass König Turer von Coldrin ein Menschenfresser war, wollten in ihrem Kopf nicht verstummen, egal wie viele Gegenargumente Taissers dagegen anbrüllten. Was, wenn sie das Volk Orisons in eine handliche Kühlkammer führte, damit König Turer sich hinterher bequem aus dieser bedienen konnte?
    Aber was riskierte sie? Wenn Turer wirklich ein Ungeheuer war, dann gefährdete sie ihr Volk genau so sehr – vielleicht sogar noch mehr –, wenn sie es ihm direkt zuführte. Vielleicht würden nur die tausend Ausgewählten gefressen werden, die 27 000 Versteckten jedoch würden überleben. Immerhin schien Hiserio doch nicht allzu freundlich über seinen König zu sprechen. Also weshalb dann nicht dem verschmitzten alten Reiter vertrauen?
    Fünf der Gämsenreiter blieben bei den 27 000 Versteckten zurück, um sie das Jagen und Überwintern in diesen Bergen zu lehren. Schweren Herzens entschied Lae sich auch dazu, Lehenna Kresterfell bei den Versteckten zurückzulassen. Auch dort musste es jemanden geben, der mit klarer Stimme Konflikte verhüten und Anordnungen erteilen konnte.
    Als sie mit den tausend Ausgewählten und den neun Gämsenreitern unter Hiserios Führung aufbrach, war Lae I. wieder ganz allein.

noch dreiundzwanzig bis zum Ende
    Zum ersten Mal nahm Culcah selbst am inneren Wüten einer Schlacht teil.
    Entschlossen hatte er sich dazu nach einer Nacht, in der sich seine drei Gesichter vor lauter Frustration mehrmals laut angeschrien hatten.
    Die Schlacht von Witercarz sollte die Entscheidung bringen, und sie brachte auch die Entscheidung.
    Über seinem natürlichen Käferpanzer trug Culcah einen Umhang aus öligem Material. Seine Gesichter schützte er mit einer Gitterkonstruktion, die ihm ein möglichst großes Sichtfeld beließ. Als Waffen entschied er sich für zwei in ihren Stangen leicht zurechtgestutzte Hellebarden, Beute aus dem Vierten Inneren Schloss, eine in jeder Hand.
    Einige Getreue beschützen ihn von vorne und versuchten zu vermeiden, dass einer der Kristallritter, von denen auch diese verborgene Stadt wimmelte, ihm zu nahe kam. Doch Culcah schob die Getreuen mit seinen leicht zurechtgestutzten Hellebardenstangen beiseite und hackte und pickte und bohrte und riss.
    Andere Getreue beschützten ihn von hinten und versuchtenzu vermeiden, dass Zivilisten aus einem Hinterhalt auf ihn schossen oder über ihn herfallen konnten. Doch Culcah drängte auch diese

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