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Die Dämonenfängerin. Aller Anfang ist Hölle

Die Dämonenfängerin. Aller Anfang ist Hölle

Titel: Die Dämonenfängerin. Aller Anfang ist Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jana Oliver
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sie nicht anpisst.«
    Simon strahlte. »Ich rufe sie nachher an.«
    »Weiß sonst noch jemand von der Sache?«, fragte Beck und ließ den Blick über die anderen Männer im Saal schweifen.
    »Harper weiß es nicht, falls du dich das fragst.« Simon zog sich über die offene Fläche zurück und nahm hinter seinem Meister Platz. Aus reiner Gewohnheit funkelte und schnauzte Harper ihn an.
    Beck nahm sich einen Stuhl und wurde still wie ein Scharfschütze auf dem Baum. Neben den üblichen Bierflaschen befand sich Beweisstück A in seiner Tasche, die sechs Zentimeter lange Kralle, die die Ärztin aus Rileys Bein gepult hatte.
    Nur für den Fall, dass sie es mit eigenen Augen sehen wollen.
    Im ersten Teil des Treffens ging es um den üblichen Kram – Zunftorganisatorisches, wie Paul es genannt hatte. Collins, der Vorsitzende, kündigte eine Anhebung der Gebühren an, um die Kosten für die Treffen im Tabernakel im nächsten Jahr zu decken. Dafür erntete er lautes Stöhnen von den Mitgliedern. Dann folgten die üblichen Beschwerden über Dämonenfänger, die ihre Formulare nicht ordentlich ausfüllten.
    »Hatte irgendjemand Probleme mit dem Weihwasser?«, fragte Collins.
    »Ich«, meldete sich Beck. »Es hat einen Dreier nicht platt gemacht, so wie es sollte.«
    »War das Weihwasser frisch?«
    »Yeah. Einen Tag alt.«
    »Es hilft, wenn du den Dämon damit triffst, Mile High«, warf einer der anderen Fänger ein.
    Beck war nicht in der Stimmung für Scherze. »Paul hat ihn direkt getroffen, aber es hat dem Biest nichts ausgemacht.« Die Erwähnung des toten Meisters unterband sofort alle Witze.
    »Wo wir beim Thema sind«, begann Collins, »erzähl uns doch mal, was in der Nacht passiert ist, als Paul starb.«
    Diesen Augenblick hatte Beck gefürchtet. Aus Respekt für seinen Mentor erhob er sich. Stille breitete sich im Raum aus.
    »Das ist nicht leicht«, setzte er an und spürte brennende Tränen in den Augen. Er blinzelte sie fort, holte tief und langsam Luft und erstattete mit gesetzter Stimme Bericht, als stünde er vor einem ranghöheren Offizier. Als er fertig war, blieb er stehen, für den Fall, dass es noch Fragen gab.
    »Du sagst, die Biester haben zusammengearbeitet?«, wollte Steward, einer der beiden Meister, wissen.
    »Das Timing war zu gut, um Zufall zu sein.«
    »Bullshit«, sagte Harper und starrte Beck zornig an. »Das sagt er nur, weil er’s versaut hat und sein Partner dran glauben musste.«
    Becks Puls begann in seinen Ohren zu pochen. Mit geballten Fäusten zwang er sich, ruhig zu bleiben und sich nicht quer durch den Saal auf Harper zu stürzen und ihn fertigzumachen.
    »Ich habe nichts versaut. Ich habe verdammt nochmal alles richtig gemacht, und trotzdem ist er …«
    Beck öffnete die Fäuste und legte die Hände mit der Handfläche nach unten auf den Tisch, um nicht auszurasten.
    Besser, ich erzähle es ihnen gleich.
    Als er aufschaute, waren alle Blicke auf ihn gerichtet. »Es war derselbe Fünfer, der Pauls Tochter in der Bücherei angegriffen hat.«
    Harper grinste. »Woher willst du das denn wissen?«
    »Ich habe ihn gefragt. Das verdammte Ding lachte über uns, als seien wir nichts.« Er zögerte und gab schließlich das letzte Geheimnis preis. »Es war das erste Mal, dass ich gesehen habe, dass Paul sich vor einem Dämon fürchtete.«
    Einige der Männer rutschten unbehaglich hin und her und flüsterten einander etwas zu. Wenn ein Geo-Dämon sich einen erfahrenen Mann wie Paul rauspickte, dann war jeder von ihnen in Gefahr.
    Selbst Harper. Und das wusste der alte Meister.
    »Weitere Fragen?« Schweigen. »Danke, Beck. Das mit Paul tut mir leid.« Pause. »Jackson, du bist dran.«
    Der Schatzmeister der Zunft erhob sich. »Ich habe einen Hinweis bekommen, dass jemand illegal Dämonen verkauft. Weiß jemand was darüber?«
    »Feuerwehr-Jack hat neulich so etwas erwähnt«, erwiderte Morton. Er war immer noch kein Meister, weil Harper sich weigerte, seinen Antrag zu unterschreiben. Das sorgte für böses Blut zwischen den beiden.
    »Diese Schwuchtel?« schnaubte Harper. »Dem würd ich kein Wort glauben.«
    »So lange er uns fair behandelt, ist es mir egal, in welcher Kirche er betet«, schoss Jackson zurück.
    »War ja klar, dass dir das egal ist.«
    Beck schüttelte den Kopf. Harper schaffte es immer wieder, ihn zu überraschen. Der Mann war vermutlich schon als Arschloch zur Welt gekommen.
    Jackson räusperte sich zweimal. Das war seine Art, einen kühlen Kopf zu bewahren. »Ich habe

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