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Die Daemonenseherin

Die Daemonenseherin

Titel: Die Daemonenseherin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brigitte Melzer
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Blick auf Alessas Tee. »Du hast Gesellschaft?«
    »Nicht mehr.« Logan verzog das Gesicht. »Wie hast du mich überhaupt gefunden? Hast du mein Handy angepeilt?«
    »Ich habe gespürt, wo du bist.«
    Wie mächtig bist du, verdammt noch mal? Statt Fragen zu stellen, auf die er ohnehin nur eine ausweichende Antwort bekommen würde, wollte er lieber versuchen, seinen Bruder so schnell wie möglich loszuwerden – und zwar bevor Alessa zurückkam.
    Logan wusste nicht, warum sie sich vor der Gemeinschaft versteckte, trotzdem würde er nicht zulassen, dass sie ausgerechnet dem Oberhaupt des Rates in die Arme lief. Immer wieder warf er verstohlene Blicke in Richtung der Toilette, erwartete zu sehen, wie sie durch den Gastraum auf den Tisch zuging, aber sie kam nicht.
    Logan stand auf. »Ich hole mir noch ein Bier.«
    Er bot nicht an, Devon eines mitzubringen, und sein Bruder bat ihn auch nicht darum.
    Logan schob sich durch die Menschen, die den Tresen umlagerten, und bestellte ein Pint Lager. Während er wartete, dass der Barkeeper das Bier zapfte, behielt er den Zugang zu den Toiletten im Blick.
    Was musste Devon ausgerechnet jetzt aufkreuzen! Es gab Hunderte von Abenden, an denen Logan allein unterwegs war, aber sein Bruder musste sich natürlich den aussuchen, an dem er Gesellschaft hatte.
    Dass Alessa eine Seherin war, hatte ihn nicht wirklich überrascht, es hatte genügend Anzeichen dafür gegeben. Was ihn jedoch erstaunt hatte, war die Tatsache, dass es ihm vollkommen gleichgültig war. Und wenn sie dem Rat selbst angehört hätte – es hätte nichts daran geändert, dass er sie mochte. Ihre Nähe brachte eine Seite in ihm zum Vorschein, die er nicht kannte. Eine, die sich wünschte, mit ihr zusammen zu sein. In manchen Situationen wirkte Alessa hilflos und verzweifelt, dann wieder strotzte sie vor Energie und Temperament. Diese Mischung aus Zerbrechlichkeit und Entschlossenheit machte sie nur noch anziehender. Der Abend hätte so schön sein können und wäre womöglich hier noch lange nicht zu Ende gewesen – wenn Devon nicht aufgetaucht wäre.
    »Haben Sie die Frau gesehen, mit der ich hergekommen bin?«, fragte er den Barkeeper, als dieser ihm das Bier vor die Nase stellte und abkassierte.
    Der Mann schüttelte den Kopf und deutete auf die Menschenmenge, die sich um den Tresen scharte. »Zu viel los. Da habe ich nur Augen für Biergläser und Bezahlung. Fragen Sie mal Meggie.« Er deutete in Richtung einer blonden Bedienung, die am Tisch hinter ihnen stand. »Die hat selbst hinten Augen.«
    Logan nahm sein Glas und machte kehrt. »Meggie?«, sprach er die Blonde an, und als sie sich zu ihm herumdrehte, sah er, dass es dieselbe Frau war, die ihnen das Essen gebracht hatte. »Haben Sie zufällig meine Begleitung gesehen? Sie ist zur Toilette und schon ziemlich lange weg.«
    »Ich fürchte, dein Date ist dir abgehauen, Süßer.« Meggie deutete in Richtung der Tür. »Sie hat vor ein paar Minuten ihre Jacke genommen und ist raus. Aber vielleicht raucht sie ja auch nur eine.«
    »Danke.« Logan ging zum Tisch zurück.
    Alessa war nicht rauchen gegangen, und auch wenn er bedauerte, dass ihr gemeinsamer Abend so abrupt ein Ende gefunden hatte, war er froh, dass sie Devon rechtzeitig gesehen und die Flucht ergriffen hatte.
    »Ich habe von Roberts gehört, dass Sparks tot ist«, sagte sein Bruder, kaum dass Logan sich wieder gesetzt hatte. In Devons Augen war ein Anflug von Trauer zu sehen, ein Ausdruck dafür, wie sehr er diesen Mann geschätzt hatte. »Habt ihr schon eine Spur des Mörders?«
    »Sollen wir den Mörder jagen oder die Monster, die ihr erschaffen habt?«
    Natürlich interessierte es Logan, wer den Professor umgebracht hatte, vermutlich stand der Maskierte in direkter Verbindung zu seinem eigenen Auftrag – einmal ganz davon abgesehen, dass der Kerl versucht hatte Alessa zu töten –, trotzdem wollte er nicht mit Devon über seine Arbeit sprechen.
    Devon seufzte. »Ich weiß, dass in der Vergangenheit einiges passiert ist, das du mir nicht verzeihen willst. Aber kannst du nicht versuchen, deine persönliche Abneigung aus der Sache herauszulassen und sachlich mit mir über diesen Fall sprechen?«
    »Ich bin sachlich«, gab Logan zurück. »Derjenige, der sich nicht professionell verhält, bist du. Andernfalls hättest du mich nicht mit deinen Zauberkräften aufgespürt, sondern dich an den Termin gehalten.«
    »Es ist nun einmal wichtig.«
    »Du willst ein Update über unseren Fortschritt, keine

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