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Die Daemonenseherin

Die Daemonenseherin

Titel: Die Daemonenseherin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brigitte Melzer
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lebensrettende Herz-OP – das hätte Zeit gehabt. Aber da du nun schon einmal hier bist, können wir es genauso gut hinter uns bringen. Der Professor ist nicht das einzige Opfer. Einer der anderen aus deiner Akte ist ebenfalls tot – Kopfschuss wie bei Sparks. Vermutlich dieselbe Waffe und derselbe Täter. Meine Jungs sind an der Sache dran.«
    »Deine Jungs? Und was bitte machst du ?«
    »Ich habe nicht vor, mich vor dir zu rechtfertigen.« Logan wurde zunehmend gereizter. Devon brauchte nicht zu wissen, dass er bis jetzt noch nicht einmal dazu gekommen war, sich die Akte anzusehen. »Wir erledigen diesen Job auf unsere Art, und im Gegensatz zu deinen Leuten haben wir innerhalb weniger Tage vier dieser Dämonenseher aufgespürt.«
    »Die vier sind alle tot – und dazu der Professor!«, rief Devon ein wenig zu laut. Mit einem Blick zu den Seiten vergewisserte er sich, dass ihn niemand gehört hatte, ehe er leiser fortfuhr: »Eure Aufgabe ist es, diese Menschen lebend zurückzubringen.«
    »Und eure Aufgabe ist es, Menschen nicht zu Monstern zu machen.« Er atmete tief durch und zwang sich zur Ruhe. »Wir werden diese Leute finden, aber ich lasse nicht zu, dass sich meine Männer unnötig in Gefahr bringen.«
    Es war eine sinnlose Diskussion, denn sein Team hatte weder den Professor noch den anderen getötet, der durch einen Kopfschuss ums Leben gekommen war. Selbst die drei auf dem Land, die sie aufgespürt hatten, bevor überhaupt die Rede davon gewesen war, dass sie die Seher lebend zurückbringen sollten, waren tot gewesen, ehe sie sie erreichten – zerrissen von dem, was die Wissenschaftler in ihre Körper gepflanzt hatten.
    »Ich bin an jemandem dran, der uns möglicherweise auf die Spur des Mörders führen kann, und meine Jungs kümmern sich um die Gesichter aus deiner Akte.«
    »Ein Zeuge?«
    »Darüber werde ich dir nichts Näheres sagen, um diese Person nicht in Gefahr zu bringen.« Er hatte nicht vor, ihm über die Umstände zu berichten, unter denen Alessa den Mord beobachtet hatte, und würde ihm auch nicht verraten, dass es einen Anschlag auf ihr Leben gegeben hatte. Verdammt, er würde ihm nicht einmal sagen, dass es sich um eine Frau handelte!
    Devon dachte einen Moment darüber nach, schließlich nickte er. »Das kann ich verstehen. Was mir jedoch schwerfällt zu akzeptieren, ist deine Haltung mir gegenüber. Wenn wir den Versuchsopfern helfen und Gefahr für die Bevölkerung abwenden wollen, müssen wir an einem Strang ziehen. Du solltest dich bemühen, mir gegenüber ein wenig offener zu sein.«
    Logans Zorn kochte hoch. »Hast du eine Ahnung, wie es zu Hause war, nachdem sie dich geholt haben? Weißt du, wie es ist, unsichtbar zu sein? Nein! Du hast nicht die geringste Ahnung, denn du hast uns ja im Stich gelassen. Also erzähl mir nicht, dass ich offener sein soll.«
    »Vielleicht sollten wir ein andermal in Ruhe darüber sprechen.« Logans Worte hatten Devon getroffen, das war ihm anzusehen, doch er war schon immer derjenige Bruder gewesen, der über mehr Gelassenheit verfügte. »Lass uns erst das Geschäftliche klären: Ich werde deinem Team einen meiner Seher zur Seite stellen.«
    »Kommt nicht infrage.«
    Jetzt war es auch um Devons Ruhe geschehen. »Benimm dich gefälligst wie ein Profi!«, zischte er.
    »Das tue ich«, entgegnete Logan. »Deshalb will ich nicht, dass sich deine Leute in die Angelegenheiten der Behörde mischen.«
    »Du vergisst, dass wir in diesem Fall eure Auftraggeber sind. Ich bin sicher, Mr Roberts würde mir da zustimmen. Du bekommst einen meiner Leute – jemanden, der mein uneingeschränktes Vertrauen genießt und über die Versuche Bescheid weiß. Sorg dafür, dass er Zugang zu den Tatorten bekommt. Vielleicht finden wir ja auf diese Weise etwas, das uns auf die Spur des Mörders führt.«
    »Der Kerl sorgt zumindest dafür, dass die Dämonen nicht zur Gefahr werden können«, knurrte Logan.
    »Er bringt meine Leute um«, erwiderte Devon scharf.
    Logan war zu weit gegangen, das war ihm in dem Augenblick klar geworden, in dem die Worte seinen Mund verlassen hatten. Er mochte der Gemeinschaft misstrauen und die Forscher für ihre Experimente mit den Dämonen verabscheuen, doch das gab ihm noch lange nicht das Recht, den – womöglich ahnungslosen – Versuchskaninchen den Tod zu wünschen.
    »Entschuldige. Ich habe nicht nachgedacht.«
    Devon seufzte und schüttelte langsam den Kopf. »Ich wusste nicht, dass es so schlimm für dich war.« Dass er das Gespräch

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