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Die Dame vom See - Sapkowski, A: Dame vom See

Die Dame vom See - Sapkowski, A: Dame vom See

Titel: Die Dame vom See - Sapkowski, A: Dame vom See Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrzej Sapkowski
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Nilfgaard ausgeübt. Hafen und Stadt Cintra erhalten den Status einer Freien Stadt   … Möchtet Ihr etwas sagen, liebe Frau Assire? Bitte sehr. Ich gestehe, dass ich für gewöhnlich an Diskussionen gewöhnt bin, die aus vollständigen, abgeschlossenen Beiträgen bestehen, aber bitte. Wir hören.«
    Alle Magierinnen, die gespenstisch blasse Fringilla Vigo nicht ausgeschlossen, richteten den Blick auf Assire var Anahid.
    Die Nilfgaarder Zauberin hatte es nicht eilig. »Ich schlage vor«, teilte sie mit ihrer lieben und sanften Stimme mit, »sich auf andere Probleme zu konzentrieren. Cintra lassen wir in Ruhe. Ich hatte einfach noch keine Gelegenheit, die Damen über gewisse Dinge zu informieren, die mir zugetragen worden sind. Die Frage Cintras, hochgeschätzte Konsorores, ist bereits gelöst und geregelt.«
    »Wie bitte?« Philippas Augen verengten sich. »Was, wenn man fragen darf, soll das heißen?«
    Triss Merigold seufzte laut. Sie ahnte schon, wusste schon, was das heißen sollte.
     
    Vattier de Rideaux war betrübt und niedergeschlagen. Seine bezaubernde und in der Liebe unübertreffliche Geliebte, die goldhaarige Cantarella, hatte ihn verlassen, plötzlich und unerwartet, ohne Gründe anzugeben und ohne sich zu erklären. Für Vattier war das ein Schlag, ein schrecklicher Schlag, nach dem er umherging wie vergiftet; er war nervös, zerstreut und benommen. Er musste sehr aufpassen, sich vorsehen, um sich im Gespräch mit dem Kaiser keine Blöße zu geben, nicht irgendeine Dummheit zu sagen. Zeiten großer Veränderungen waren nicht günstig für nervöse und untüchtige Leute.
    »Die Kaufmannsgilde«, fuhr Emhyr var Emreis mit gefurchter Stirn fort, »haben wir für die unschätzbare Hilfe schon bezahlt.Wir haben ihr genug Privilegien erteilt, mehr, als sie von den drei vorhergehenden Kaisern zusammen erhalten hat. Was Berengar Leuvaarden angeht, so sind wir ihm für die Hilfe bei der Aufdeckung der Verschwörung ebenfalls verpflichtet. Er hat eine hohe und einträgliche Stellung erhalten. Wenn er sich aber als unfähig erweisen sollte, dann fliegt er ungeachtet seiner Verdienste hochkant hinaus. Das sollte er wissen.«
    »Ich werde mich darum kümmern, Euer Majestät. Und was ist mit Dijkstra? Und mit diesem seinem geheimnisvollen Informanten?«
    »Dijkstra wird eher sterben, als dass er mir seinen Informanten verrät. Ihm selbst sollte man sich übrigens für diese Mitteilung aus heiterem Himmel dankbar erweisen   … Aber wie? Dijkstra wird nichts von mir annehmen.«
    »Wenn Ihr erlaubt, Euer Kaiserliche Majestät   …«
    »Sprich.«
    »Dijkstra wird Information annehmen. Etwas, was er nicht weiß, aber wissen möchte. Euer Majestät können sich bei ihm mit Information revanchieren.«
    »Bravo, Vattier.«
    Vattier de Rideaux atmete erleichtert auf. Zu diesem Zweck wandte er den Kopf ab. Daher erblickte er als Erster die herankommenden Damen. Die Gräfin Liddertal, Stella Congreve, und das ihrer Obhut anvertraute hellhaarige Mädchen.
    »Sie kommen.« Er deutete mit einer Bewegung der Braue in die Richtung. »Euer Kaiserliche Majestät, ich erlaube mir zu erinnern   … Die Staatsräson   … Das Interesse des Reiches   …«
    »Hör auf«, schnitt ihm Emhyr var Emreis unwillig das Wort ab. »Ich habe gesagt, ich werde es mir überlegen. Ich werde die Sache überdenken und eine Entscheidung treffen. Und danach werde ich dich wissen lassen, wie sie lautet.«
    »Jawohl, Euer Kaiserliche Majestät.«
    »Was noch?« Die Weiße Flamme von Nilfgaard wischte ungeduldig mit dem Ärmel über die Hüfte der marmornen Nereide,die den Sockel des Springbrunnens zierte. »Warum entfernst du dich nicht, Vattier?«
    »Der Fall Stefan Skellen   …«
    »Ich werde keine Gnade walten lassen. Der Tod eines Verräters. Aber nach einem fairen und gründlichen Prozess.«
    »Jawohl, Euer Kaiserliche Majestät.«
    Emhyr würdigte den sich Verbeugenden und Davongehenden keines Blickes. Er schaute auf Stella Congreve. Und auf das hellhaarige Mädchen.
    Da kommt das Interesse des Reiches, dachte er. Die falsche Prinzessin, die falsche Königin von Cintra. Die falsche Herrscherin des Mündungsgebiets des Flusses Yarra, an dem dem Reich so viel gelegen ist. Da kommt sie, die Augen gesenkt, furchtsam, im weißen Seidenkleid mit grünen Ärmeln und einem kleinen Peridotkollier in dem vernachlässigbaren Dekolleté. Damals in Darn Rowan habe ich ihr für dieses Kleid ein Kompliment gemacht, die Wahl des Schmuckes gelobt. Stella

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